„Tun Sie das nicht, sonst verraten Sie den olympischen Geist.“
und unseren Verband berücksichtigen“, sage Konietzko. Die Diskussion sei „ergebnisoffen“. Allerdings sei die Realität in seinem Weltverband, dass eine Mehrheit der nationalen Verbände – vor allem der Verbände aus Afrika, Amerika und Asien – gegen eine Suspendierung von Sportlern nur wegen ihrer Herkunft seien.
„Der Sport sollte eine einheitliche Entscheidung treffen, eine geschlossene Haltung haben und diese weltweit umsetzen“, forderte Dietloff von Arnim, Präsident des Deutschen Tennis Bundes und Kandidat für das Amt des Weltpräsidenten, fügte aber an: „Das IOC will die Sanktionen mit der Zulassung wieder lockern. Ich kann aber auch jeden verstehen, der sagt: Man muss darüber nachdenken, sie eher zu verschärfen.“Im Tennis habe man sich an die „weltweite Sprachregelung gehalten, Spieler aus Russland und Belarus – ohne die Nationalfahnen – antreten zu lassen“.
Derweil fordert das Nationale Olympische Komitee Russlands ROC die Aufhebung aller Sanktionen für seine Athleten im Hinblick auf die Spiele 2024 in Paris. „Russen
Wladimir Klitschko müssen genau zu den gleichen Bedingungen teilnehmen wie alle anderen Athleten“, sagte der Vorsitzende Stanislaw Posdnjakow. Alle Bedingungen seien „unerwünscht, vor allem die mit politischen Untertönen, die für die olympische Bewegung völlig inakzeptabel sind“.
Schon am Freitag könnte aus dem Streit um eine Russland-Rückkehr eine Debatte um einen Boykott der Paris-Spiele werden. Das Nationale Olympische Komitee der Ukraine will auf einer einberufenen Generalversammlung darüber beraten, ob das Land im Falle einer Zulassung russischer Sportler nicht an den Sommerspielen teilnimmt.
Darauf könnte eine Boykott-Welle anderer Länder aus Solidarität mit der Ukraine folgen. „Das kann passieren. Da muss man sehen, was die Diskussion hergibt“, sagte Handballfunktionär Michelmann. Sportexperte Gebauer hält einen OlympiaBoykott von Ländern wie Deutschland in dieser Frage für den falschen Weg. Bisherige Boykottformen wie 1980 in Moskau und 1984 in Los Angeles seien relativ erfolglos gewesen und hätten eher der Gegenseite freien Lauf gelassen, sagte er. Ein Boykott werde „die Russen überhaupt nicht stören, Hauptsache, sie können die Medaillenspiegel anführen“, meinte Gebauer.