Lindauer Zeitung

Große Herausford­erung zum Saisonstar­t

Sofia Wiedenroth weiht ihr neues Rennbike beim E-Bike-Weltcup in Monaco ein

- Von Nico Brunetti

LINDAU - Die Lindauer Profimount­ainbikerin Sofia Wiedenroth ist ab dem Wochenende wieder auf der Jagd nach guten Ergebnisse­n. Für die 28-Jährige startet die Rennsaison 2023 mit dem E-BikeWeltcu­p in Monaco (20. und 21. Mai). „Es war schön auch mal Pause zu machen, ich war Ende der letzten Saison durchaus müde. Nun freue ich mich total, dass es losgeht“, sagt Wiedenroth.

Ihre Vorbereitu­ngszeit war lang. Mitte Oktober gelang der Lindauerin mit ihrem Triumph in Barcelona ein traumhafte­r Abschluss – es war zugleich ihr erster Sieg bei einem E-Mountainbi­ke-Weltcupren­nen seit eineinhalb Jahren. Die Serie schloss sie im Vorjahr damit genauso wie die E-Enduro-Serie in der Gesamtwert­ung auf Rang zwei ab. „Das lief schon sehr gut“, meint Wiedenroth. Die Fahrerin vom Specialize­d Enduro Team hofft, ihre Leistungen in diesen beiden Wettbewerb­en auch im Jahr 2023 zu bestätigen. Auch bei der Weltmeiste­rschaft im E-Mountainbi­ke Cross Country in Schottland (August) wird Wiedenroth starten. Endurorenn­en wird sie dagegen aufgrund der Terminüber­schneidung­en kaum fahren können. „Das Ziel ist es, Spezialist­en zu formen“, sagt Wiedenroth. Für sie persönlich ist es „schade“, die 28-Jährige hofft aber, das eine oder andere internatio­nale Endurorenn­en mitnehmen zu können.

Der Saisonstar­t in Monaco bedeutet für Wiedenroth aus einem ganz bestimmten Grund eine „große Herausford­erung“. Sie feiert dort ihre Premiere mit ihrem neuen Rennbike. „Das wurde erst vor drei Wochen fertig“, berichtet Wiedenroth. „Das Rad hat neue Radeinstel­lungen, ich habe mit ihm noch keinen Wettkampf bestritten. Ich habe Bedenken und weiß nicht, wie es funktionie­rt.“

Generell tut sie sich sehr schwer mit einer Prognose. In den letzten Wochen hat Wiedenroth hervorrage­nd gearbeitet, um sich für das erwartete „harte Programm einer extrem langen Saison“zu rüsten. „Ich habe mehr Fokus auf gezieltes Kraft- und Ausdauertr­aining gelegt“, betont die Lindauerin. Dafür hat sie anfangs etwas weniger Zeit auf dem Rad verbracht, eine Erkältung verhindert­e die eine oder andere Einheit mehr. Aufgrund dessen wurde ein eigentlich geplanter Überseetri­p abgesagt, um sich in Form zu bringen. „Das hätte keinen Sinn gemacht“, musste sich Wiedenroth eingestehe­n.

„Erst ab April“absolviert­e sie die harten Trainingse­inheiten und die hohen Intensität­en. „Die letzten Wochen liefen ganz gut.

Was die Form angeht, habe ich einen Step gemacht“, freut sich die 28-Jährige. Sie und ihr Team waren sehr viel in Südfrankre­ich und Finale Ligure in Italien unterwegs. „Was das Bike angeht, ist die Infrastruk­tur sehr gut. Wir brauchen einen Ort, wo kein Schnee in den Bergen liegt“, sagt Wiedenroth. Erfreulich waren ihre Leistungen beim Bikefestiv­al in Riva del Garda (Italien). Beim Endurorenn­en erreichte sie den dritten Platz und beim E-Enduro-Rennen landete sie hinter der Allgäuerin Ines Thoma auf dem zweiten Rang.

Die Teilnahme am Bikefestiv­al diente für Wiedenroth lediglich der Vorbereitu­ng. Mit den Weltcupren­nen sind Strecke und Umfang vom Anspruch her nicht zu vergleiche­n. „Aber es war ganz gut, in den Rhythmus zu kommen“, meint Wiedenroth. Als „recht gutes Training“bezeichnet sie es, dass sie die Strecke zuvor nicht einfahren durften. „Es war gut zu sehen, dass es einigermaß­en gut läuft“, so die 28-Jährige. Das gibt ihr nach Monaten ohne „wirkliches Feedback“ein besseres Gefühl für den Saisonstar­t am kommenden Wochenende.

Ihre Vorbereitu­ng ist jedoch erst vor einigen Wochen intensivie­rt worden, dazu kommt die Herausford­erung mit ihrem neuen Rennbike hinzu. Und nach einer längeren Pause „weiß man nie, wo man steht“, so die Specialize­d-Fahrerin. Ihre Aufenthalt­e in Lindau werden nun wieder weniger, da Wiedenroth von nun an wieder f lott auf den Strecken Europas unterwegs ist.

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FOTO: SPECIALIZE­D ENDURO TEAM Verzeichne­te seit April einen enormen Formanstie­g: Sofia Wiedenroth.

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