Grundschule Hoyren braucht doch keine Container
Was passiert mit den dafür vorgesehenen 400.000 Euro? – Der Elternbeirat hätte eine Idee
LINDAU - Die Grundschule Hoyren braucht nun doch keine Container. Die Schülerzahlen fürs neue Schuljahr sind dort niedriger als erwartet. Was passiert nun mit den dafür vorgesehenen 400.000 Euro? Der Elternbeirat hätte eine Idee.
Derzeit lernen die Grundschulkinder in Hoyren in sieben Klassen. Doch die Schülerzahlen sind in der Vergangenheit gestiegen – auch, weil dort viele Flüchtlingskinder zur Schule gehen. Deshalb ging man davon aus, dass im kommenden Schuljahr in Jahrgang drei und vier eine Klasse mehr gebildet werden muss.
Im Schulgebäude gibt es aber keinen Platz für ein zusätzliches Klassenzimmer. Daher sollte eine vorübergehende Lösung her – mit Containern, die an die Sporthalle angebunden werden. Hoyren wäre somit die erste Lindauer Schule gewesen, die diese Notlösung bekommt.
Die Verwaltung hatte dafür vorsorglich Geld in den Haushaltsentwurf eingestellt: zunächst 590.000 Euro. Dann wurde die Kostenschätzung für die Interimserweiterung um 190.000 Euro nach unten korrigiert. Als im Finanzausschuss der Haushalt beraten wurde, sagte Hilmar Ordelheide, Leiter Hochbau, dass er die Container bestellen will, sobald der Haushalt verabschiedet ist. Damals ging er von Ende März aus.
Nun werden die Container doch nicht benötigt. Der Grund: „Nach aktuellem Schülerstand wird am Schulstandort Hoyren im Schuljahr 2023/2024 keine zusätzliche Klasse gebildet“, schreibt die Abteilung Kinder, Jugend, Sport auf Nachfrage der Lindauer
Zeitung. Schulamtsdirektorin Simone Wenzel präzisiert das: Die Entwicklung der Schülerzahlen sei aktuell so, dass es vier jahrgangskombinierte Klassen eins und zwei gebe – und „weiterhin eine dritte, eine 3/4-Kombiklasse und eine vierte Klasse gebildet werden kann“. In den drei Klassen sind dann 26 bis 28 Mädchen und Buben.
Damit seien „die Klassenstärken in diesen beiden Jahrgangsstufen an der Grundschule Lindau-Hoyren voll erreicht.“Sollten sich doch noch Kinder in den Jahrgangsstufen drei und vier anmelden, würden die an einer der benachbarten Grundschulen unterrichtet, sagt Simone Wenzel.
Für Günther Brombeiß (FB), Schulbeauftragter des Stadtrates, wären Container ohnehin „nur ein Notnagel“gewesen. Weil sie für den Schulalltag schwierig seien und die Stadt viel Geld kosteten. „Geld, das bei der Umsetzung des Schulentwicklungskonzeptes fehlt.“
Storniert werden müssen die Container nicht. Denn das Bauamt habe sie noch gar nicht bestellt, schreibt die Stadtverwaltung. Es könne den Auftrag nicht vergeben, weil das Landratsamt den Haushalt der Stadt noch nicht genehmigt hat, erklärt Brombeiß. „Es rächt sich jetzt, dass die Haushaltsberatungen für 2023 verschoben wurden.“Würden die Container fürs neue
Schuljahr benötigt, wäre es seiner Meinung nach „zu eng“, um diese rechtzeitig aufzustellen.
Doch was passiert mit den 400.000 Euro? „Nach Möglichkeit sollen die Haushaltsmittel, die dieses Jahr für die Container zur Verfügung stehen, in das Jahr 2024 übertragen werden“, schreibt die Stadtverwaltung.
Der Elternbeirat der Grundschule Hoyren hat schon einen Vorschlag, wie etwas Geld investiert werden könnte. Die Toiletten in der Turnhalle seien eine „Zumutung“, sagt Daniela Fehr. Die alten Toiletten inklusive der Pissoirs, die auch die Kinder der Mittagsbetreuung nutzen, seien ständig verstopft. „Viele Kinder wollen da gar nicht mehr hingehen“, so die Elternbeirätin.
Patricia Herpich, Pressesprecherin der Stadt, räumt ein, dass die Toiletten „alt und unterhaltsaufwändig“seien. Sie verweist