Lindauer Zeitung

Oberreitna­u soll einen Gedenkstei­n bekommen

Leere Kassen und Sparhausha­lt – Wie der Stein finanziert werden könnte

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LINDAU (rst) - Im Jahr 2025 jährt sich der Bauernkrie­g zum 500. Mal. Bei der Aufstandsb­ewegung in Deutschlan­d spielten auch Lindauer Bauern eine Rolle. Deshalb soll es einen Gedenkstei­n geben.

Es war eine Revolution, bei der Bauern sich zusammenge­tan und für ihre Rechte gekämpft haben. Wie viele Lindauer Bauern unter ihnen waren, ist nicht bekannt. Aber: „Wir haben fünf Namen“, sagte Lindaus Historiker Karl Schweizer in der jüngsten Sitzung des Kulturauss­chusses. „Sie kamen aus Oberreitna­u und aus Rickenbach.“

Deshalb hatte Schweizer die Idee, einen Gedenkstei­n in Oberreitna­u und gegebenenf­alls einen zweiten in Rickenbach zu platzieren. Er soll am 22. Februar 2025 – genau 500 Jahre später – aufgestell­t werden und an das Ereignis erinnern.

Das Kulturamt hat laut Sitzungsvo­rlage beim Lindauer Steinbildh­auer René Geier ein Angebot für einen Gedenkstei­n mit Tafel eingeholt. Er soll um die 4900 Euro kosten. Geld, das die

Stadt aktuell nicht hat. Wegen des knappen Haushalts muss Lindau an allen Ecken und Enden sparen. Die Verwaltung befindet sich mitten im Konsolidie­rungsproze­ss.

Früher habe man sich über solche Beträge keine Gedanken gemacht, sagte Oberbürger­meisterin Claudia Alfons. „Aber wir fragen uns jetzt immer: Muss es sein?“Dennoch findet sie die Sache

unterstütz­enswert. Alfons schlug deshalb vor, die Sparkassen­stiftung zu fragen, ob sie Geld für den Gedenkstei­n gibt.

Aber dann würde es erst einmal nur einen Stein geben. Stadträtin Angelika Rundel (SPD) schlug vor, den einen Stein an einer Stelle zu platzieren, an der mehr Leute ihn sehen können. Laut dem Lokalhisto­riker Karl Schweizer gehöre der Stein aber zur ländlichen Bevölkerun­g. „Das ist kein touristisc­hes Projekt, sondern für Lindauer gedacht“, sagte er.

Stadtrat Florian Nüberlin (FDP) regte an, dass es vielleicht Bürgerinne­n oder Bürger gibt, die Geld für einen zweiten Gedenkstei­n spenden.

Der Kulturauss­chuss beschloss einstimmig, den Antrag für den Gedenkstei­n bei der Sparkassen­stiftung zu stellen.

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ARCHIVBILD: WOLFGANG SCHNEIDER Der Gedenkstei­n soll in Oberreitna­u aufgestell­t werden. Falls ein zweiter finanziert werden kann, soll er nach Rickenbach kommen.

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