Roboter zum Ausleihen
Aus dem Medienzentrum im Kreis Lindau wird ein IT- und Medienkompetenzzentrum – Was dort geboten ist
KREIS LINDAU - Eine Drohne steuern, Roboter programmieren oder mithilfe von Virtueller Realität (VR) das gesunkene Wrack der Titanic erkunden: Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Lindau können künftig mehr über neue Technologien erfahren, und Schulen können sie für Unterrichtszwecke ausleihen. Möglich macht das das neue ITund Medienkompetenzzentrum in Lindenberg. Der Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport des Kreistags hat die neuen Räumlichkeiten besichtigt.
Was bietet das Zentrum und wie sieht es aus?
Auf einer Fläche von insgesamt 424 Quadratmetern bietet das neue IT- und Medienkompetenzzentrum eine Vielfalt an modernen Technologien, die Schulen für Lehrzwecke ausleihen können. Beispielsweise zu haben sind Drohnen, Roboter und VR-Brillen. Es besteht aus einem großen Eingangsbereich, einem Kreativraum, zwei Büros für IT-Spezialisten und einem Serverraum.
Wo ist das IT- und Medienkompetenzzentrum?
Bisher befand sich das Medienzentrum Lindau, das es dem Vernehmen nach seit ungefähr drei Jahrzehnten gibt, an zwei Standorten: am Valentin-Heider-Gymnasium in Lindau und an der Mittelschule in Lindenberg. Der Standort in Lindau wird nun aufgelöst. Stattdessen wird der in Lindenberg zu einem zentralen IT- und Medienkompetenzzentrum erweitert – und künftig dort zu finden sein, wo früher die Schulbibliothek war.
Wer übernimmt welche Aufgaben?
Einige der Mitarbeitenden des
Medienzentrums kümmern sich um die Verwaltung und den Verleih des Angebots. Sie helfen bei der Organisation von Schulungen oder Fortbildungen zu Themen wie digitalem Lehren und Lernen oder Datenschutz. Das Medienzentrum arbeitet dafür auch mit anderen Einrichtungen wie dem Medienzentrum Oberallgäu, dem Landesarbeitskreis Bayern und dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung in München zusammen.
Dann gibt es in der neuen Einrichtung auch noch das Team der Schul-IT, das sich um die zentrale Verwaltung, Administration und Wartung aller mobilen Endgeräte und Netzwerke der Schulen kümmert. Bei technischen Problemen helfen sie beispielsweise den Lehrkräften, die sich mithilfe eines Ticket-Systems an die IT-Mitarbeiter wenden können – so wie es auch in Wirtschaftsunternehmen üblich ist.
Welchen Mehrwert bietet die neue Einrichtung für Lehrkräfte, Schüler und Eltern?
Laut Landratsamtssprecherin Sibylle Ehreiser soll das IT-Team Lehrkräfte, die bisher für die technische Systembetreuung an den Schulen zuständig waren, entlasten. „Eine Vereinheitlichung der IT an den Schulen im Landkreis hilft letztendlich auch den Schülern und Eltern, die sich nicht nach jedem Schulwechsel mit neuen Strukturen vertraut machen müssen“, sagt sie. Schulen bekommen im Medienzentrum auch die Möglichkeit, die neue Ausstattung zu testen. So können sie mehr darüber erfahren und mögliche Fehlinvestitionen vermeiden.
Welche Schulen im Landkreis Lindau möchten das Angebot in Zukunft nutzen?
Alle Grundschulen, Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien im Landkreis wollen das Zentrum in Zukunft nutzen – mit der Ausnahme von Heimenkirch und Nonnenhorn. Die beiden Grundschulen halten laut der Kreissprecherin eine Eingliederung in das System aktuell nicht für nötig, weil sie sich im Hinblick auf die IT-Versorgung ausreichend aufgestellt sehen. Bei Bedarf könnten sie aber später noch hinzukommen.
Wie waren Schüler in die Schaffung des IT- und Medienkompetenzzentrums involviert?
Sie waren bei der Gestaltung des Logos gefragt: Die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule in Lindau aus der Fachrichtung Gestaltung konnten ihre Ideen im Rahmen eines Wettbewerbs vorstellen. Tom Knapp aus der zwölften Klasse hat mit seinem Entwurf gewonnen. Zwei Quadrate in den Farben grün und blau verbinden die Buchstaben I, T und M miteinander, um die Vernetzung zwischen IT-Abteilung und Medienzentrum bildlich darzustellen.
Wann öffnet das Zentrum?
Das IT- und Medienkompetenzzentrum wird aktuell noch fertig eingerichtet und öffnet daher offiziell erst im September zum neuen Schuljahr. „Die Schulen haben jedoch trotzdem die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen, um Medien auszuleihen“, sagt Sibylle Ehreiser.
Gilt das Angebot nur für Schulen?
Nein. Das Zentrum will sich nächstes Jahr nach außen öffnen. Auch Eltern und Senioren sollen einen sicheren Umgang mit Medien und Technologie lernen. Vorstellbar sind zum Beispiel Vorträge von der Polizei.