Lindauer Zeitung

Roboter zum Ausleihen

Aus dem Medienzent­rum im Kreis Lindau wird ein IT- und Medienkomp­etenzzentr­um – Was dort geboten ist

- Von Anna Stepanek

KREIS LINDAU - Eine Drohne steuern, Roboter programmie­ren oder mithilfe von Virtueller Realität (VR) das gesunkene Wrack der Titanic erkunden: Schülerinn­en und Schüler aus dem Landkreis Lindau können künftig mehr über neue Technologi­en erfahren, und Schulen können sie für Unterricht­szwecke ausleihen. Möglich macht das das neue ITund Medienkomp­etenzzentr­um in Lindenberg. Der Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport des Kreistags hat die neuen Räumlichke­iten besichtigt.

Was bietet das Zentrum und wie sieht es aus?

Auf einer Fläche von insgesamt 424 Quadratmet­ern bietet das neue IT- und Medienkomp­etenzzentr­um eine Vielfalt an modernen Technologi­en, die Schulen für Lehrzwecke ausleihen können. Beispielsw­eise zu haben sind Drohnen, Roboter und VR-Brillen. Es besteht aus einem großen Eingangsbe­reich, einem Kreativrau­m, zwei Büros für IT-Spezialist­en und einem Serverraum.

Wo ist das IT- und Medienkomp­etenzzentr­um?

Bisher befand sich das Medienzent­rum Lindau, das es dem Vernehmen nach seit ungefähr drei Jahrzehnte­n gibt, an zwei Standorten: am Valentin-Heider-Gymnasium in Lindau und an der Mittelschu­le in Lindenberg. Der Standort in Lindau wird nun aufgelöst. Stattdesse­n wird der in Lindenberg zu einem zentralen IT- und Medienkomp­etenzzentr­um erweitert – und künftig dort zu finden sein, wo früher die Schulbibli­othek war.

Wer übernimmt welche Aufgaben?

Einige der Mitarbeite­nden des

Medienzent­rums kümmern sich um die Verwaltung und den Verleih des Angebots. Sie helfen bei der Organisati­on von Schulungen oder Fortbildun­gen zu Themen wie digitalem Lehren und Lernen oder Datenschut­z. Das Medienzent­rum arbeitet dafür auch mit anderen Einrichtun­gen wie dem Medienzent­rum Oberallgäu, dem Landesarbe­itskreis Bayern und dem Staatsinst­itut für Schulquali­tät und Bildungsfo­rschung in München zusammen.

Dann gibt es in der neuen Einrichtun­g auch noch das Team der Schul-IT, das sich um die zentrale Verwaltung, Administra­tion und Wartung aller mobilen Endgeräte und Netzwerke der Schulen kümmert. Bei technische­n Problemen helfen sie beispielsw­eise den Lehrkräfte­n, die sich mithilfe eines Ticket-Systems an die IT-Mitarbeite­r wenden können – so wie es auch in Wirtschaft­sunternehm­en üblich ist.

Welchen Mehrwert bietet die neue Einrichtun­g für Lehrkräfte, Schüler und Eltern?

Laut Landratsam­tssprecher­in Sibylle Ehreiser soll das IT-Team Lehrkräfte, die bisher für die technische Systembetr­euung an den Schulen zuständig waren, entlasten. „Eine Vereinheit­lichung der IT an den Schulen im Landkreis hilft letztendli­ch auch den Schülern und Eltern, die sich nicht nach jedem Schulwechs­el mit neuen Strukturen vertraut machen müssen“, sagt sie. Schulen bekommen im Medienzent­rum auch die Möglichkei­t, die neue Ausstattun­g zu testen. So können sie mehr darüber erfahren und mögliche Fehlinvest­itionen vermeiden.

Welche Schulen im Landkreis Lindau möchten das Angebot in Zukunft nutzen?

Alle Grundschul­en, Mittelschu­len, Realschule­n und Gymnasien im Landkreis wollen das Zentrum in Zukunft nutzen – mit der Ausnahme von Heimenkirc­h und Nonnenhorn. Die beiden Grundschul­en halten laut der Kreissprec­herin eine Einglieder­ung in das System aktuell nicht für nötig, weil sie sich im Hinblick auf die IT-Versorgung ausreichen­d aufgestell­t sehen. Bei Bedarf könnten sie aber später noch hinzukomme­n.

Wie waren Schüler in die Schaffung des IT- und Medienkomp­etenzzentr­ums involviert?

Sie waren bei der Gestaltung des Logos gefragt: Die Schülerinn­en und Schüler der Fachobersc­hule in Lindau aus der Fachrichtu­ng Gestaltung konnten ihre Ideen im Rahmen eines Wettbewerb­s vorstellen. Tom Knapp aus der zwölften Klasse hat mit seinem Entwurf gewonnen. Zwei Quadrate in den Farben grün und blau verbinden die Buchstaben I, T und M miteinande­r, um die Vernetzung zwischen IT-Abteilung und Medienzent­rum bildlich darzustell­en.

Wann öffnet das Zentrum?

Das IT- und Medienkomp­etenzzentr­um wird aktuell noch fertig eingericht­et und öffnet daher offiziell erst im September zum neuen Schuljahr. „Die Schulen haben jedoch trotzdem die Möglichkei­t, Kontakt aufzunehme­n, um Medien auszuleihe­n“, sagt Sibylle Ehreiser.

Gilt das Angebot nur für Schulen?

Nein. Das Zentrum will sich nächstes Jahr nach außen öffnen. Auch Eltern und Senioren sollen einen sicheren Umgang mit Medien und Technologi­e lernen. Vorstellba­r sind zum Beispiel Vorträge von der Polizei.

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FOTO: ANNA STEPANEK Im Kreativrau­m des IT- und Medienkomp­etenzzentr­ums können Schulen moderne Technologi­en testen, bevor sie sie ausleihen und im Unterricht verwenden. Dazu gehören beispielsw­eise Roboter.

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