Ailingen kann die Saison krönen
TSG steht im Finale des Fußball-Bezirkspokals – 4:1 gegen den FC Leutkirch im Halbfinale
AILINGEN - Die TSG Ailingen und der TSV Tettnang haben sich für das Endspiel im Fußball-Bezirkspokal der Region Bodensee qualifiziert. Während die TSG den FC Leutkirch mit 4:1 schlug, behielt der TSV gegen den SV Achberg mit 5:1 die Oberhand. Beide Teams stehen sich am Donnerstag, 8. Juni (17 Uhr), im Finale gegenüber. Der Austragungsort des „Wiedersehens guter alter Bekannter“ist noch nicht offiziell bekannt gegeben worden.
Kurz nach Abpfiff des Halbfinals zwischen den Bezirksligisten TSG Ailingen und FC Leutkirch schallte auch schon der Klassiker von Italo-Rockröhre Gianna Nannini über die TSG-Sportanlage. „Bello, bello e impossibile...“hörte man – sehr zur Freude von Ailingens Spielertrainer Daniel Di Leo. Diesen Song hatte der einstige Torjäger in seiner aktiven Zeit beim VfB Friedrichshafen immer zu hören bekommen, wenn er einen Treffer erzielte. Dieses Mal blieb Di Leo draußen und sah einen relativ ungefährdeten 4:1-Erfolg seiner TSG gegen tapfer kämpfende Gäste aus dem Allgäu, die nach dem 1:3-Anschlusstreffer per Strafstoß durch Maximilian Rasch (67. Minute) noch einmal das Risiko erhöhten.
Aber mitten in dieses kleine Aufbäumen der Elf von Trainer Roman Hofgärtner fiel das 4:1 von Dean Fiegle aus kurzer Distanz per Flachschuss ins lange Eck (73.). „Dieses Tor kam für uns genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagte Daniel Di Leo. „Leutkirch hat in der letzten Pokalrunde 0:4 in Rückstand gelegen und noch 6:4 gewonnen. Wir wussten, dass die noch einmal kommen und dass auch der 2:0-Vorsprung nicht reichen wird.“Für diesen hatte der umtriebige Malik Tepes quasi im Alleingang gesorgt, der von Beginn an in den gefährlichen Räumen und auf das passende Zuspiel lauerte. In der 29. und 36. Minute traf Tepes doppelt für Ailingen. Wenige Augenblicke später hatte TSG-Kapitän Michael Willauer sogar das 3:0 auf dem Fuß, doch er vergab aus spitzem Winkel.
Auf der Gegenseite lauerte der FCL auf Fehler des Gegners und setzte auf schnelles Umschaltspiel, doch TSG-Torhüter Kevin Rentel, der nach schwerer Verletzung zurückkehrte, und seine Vorderleute klärten. So etwa in der 47. Minute, als Rentel den Ball wegfaustete. Als die TSG Ailingen so langsam den Druck wieder erhöhte und über die Flügel angriff, hätte es auf der Gegenseite beinahe geklingelt. In der 57. Minute fasste sich Fabian Nadig ein Herz und zog aus der Distanz ab. Sein Versuch wurde abgefälscht und landete auf der Latte – Glück für die Gastgeber, Verzweif lung beim mitgereisten Leutkircher Anhang. Sieben Minute später machte es Jannis Kohler auf der anderen Seite besser – 3:0.
Leutkirch wurde dann noch einmal mutiger. „Ihr sollt nicht aufhören zu laufen“, rief Di Leo auf den Kunstrasenplatz. Doch zunächst verkürzte der FCL. „Wir waren nicht weit weg, haben aber die entscheidenden Bälle nicht gut genug gespielt. Das hat die TSG einfach besser gemacht, sodass dieses Ergebnis in Ordnung geht“, sagte FCL-Trainer Hofgärtner. „Klar hätten wir gerne das Finale erreicht. Jetzt geht es für uns darum, die Kurve wieder zu kriegen und die Saison gut zu Ende zu spielen.“
Glücklich, aber auch etwas außer Atem war TSG-Kapitän Michael Willauer, der zudem Sportlicher Leiter bei den Ailinger Aktiven ist: „Wir sind noch immer eine junge Truppe, die noch viel dazu und von unseren Trainern und erfahrenen Spielern wie Nico Di Leo oder Kai Mähr lernen kann. In einem Finale geht es immer darum, Gas zu geben. Wir freuen uns riesig drauf. Es könnte die beste Saison seit Jahrzehnten werden – so oder so“, meinte Willauer. „Darauf können wir stolz sein.“
Letztmals sei die TSG 1988 im Pokal so weit gekommen, hörte man später im Vereinsheim. Da war der Großteil der jetzigen Mannschaft noch nicht geboren. TSG-Torwart Kai Mähr hat nun die Chance zur Titelverteidigung. Vergangene Saison holte er den Pokal mit Tettnang, wo Tobias Kaiser Trainer ist. Er und Di Leo waren einst für den VfB Friedrichshafen in der Landes- und Verbandsliga aktiv.
TSG Ailingen – FC Leutkirch 4:1 (2:0). – 1:0, 2:0 Malik Tepes (29., 36.), 3:0 Jannis Kohler (64.), 3:1 Maximilian Rasch (67., Foulelfmeter), 4:1 Dean Fiegle (73.).