Sprühende Lebensfreude auf hohem musikalischen Niveau
Valentin-Heider-Gymnasium glänzt beim Sommerkonzert in der Inselhalle
LINDAU (chv) - Chöre, Orchester, Jazzband und Bigband: Wie reich und vielfältig das Musikleben am Valentin-Heider-Gymnasium ist, hat sich am Donnerstagabend beim knapp dreistündigen Sommerkonzert in der Inselhalle eindrucksvoll gezeigt.
Ein buntes Bild bot die in Rotund Gelbtönen auftretende Chorund Streicherklasse 5, die unter der Leitung von Ulrike Friedmann den Abend mit einem fröhlichen „Wir machen Musik“eröffnete. Im folgenden Stück durften die jüngsten Streicher, die seit September das Geigenspiel lernen, mit Eifer mitspielen.
Mit Klatschen und Stampfen begleitete der Chor der sechsten und siebten Klassen unter Leonhard Auenhammer sein Eingangslied „Siyahamba“, dynamisch folgte, begleitet von Tamburin, Flöten und Cajon, ein „California Dream“.
Es folgten die „Young Voices“unter der Leitung von Ulrike Friedmann. Nach dem Song von „Orfeu Negro“ging es mit dazu passender Choreografie auf die „Sunny side of the street“.
Unter der Leitung von Leonhard Auenhammer präsentierte sich das Schulorchester mit einer ambitionierten Fassung von Camille Saint-Saëns‘ Suite „Karneval der Tiere“. Hier glänzten, das
Orchester anführend, die Pianistinnen Katharina Konold (9a) und Lydia Wöllmer (Q11) souverän an zwei Flügeln. Schade, dass der reiche Zwischenapplaus das Gesamtbild etwas zerriss.
Begeisterungsstürme erntete nach der Pause auch der Auftritt der Jazzband „Rooftop Community“mit seiner Bandleaderin Hannah Vogel (10a). Schon als Fünftklässlerin hatte sie 2018 beim Schulkonzert ihren ersten Auftritt als Pop-Sängerin, jetzt wo sie Jazzgesang studiert, kann sie mit ihren Talenten wuchern, zumal ihre Band sie perfekt trägt. Konzertreif bewegt sie sich mit natürlichem Charme, beherrscht gesanglich bestens die Stimmungspalette ihrer Songs bis zur Zugabe, dem Klassiker „Route 66“.
Auch die Big Band unter der Leitung von Lydia Wintermayr hat mit Emma Halmo (Q12) eine starke, emotionale Frontfrau und glänzt zudem mit dynamischem Sound und starken Solisten an Trompete, Posaune und Klavier. Explosive Power entfaltete die Band zuletzt mit Mark Taylors „Brass Machine“.
Trompeter Nils Janthur durfte sich über den Nipper-Preis freuen, den ihm der Elternbeiratsvorsitzende Hans Tieber für sein besonderes Engagement für die Musik an der Schule überreichte.
Es ist der wunde Punkt aller Schulchöre und -orchester, dass die Besten und Reifsten am Ende die Schule verlassen und wie Nils Janthur mit großem Bedauern verabschiedet werden müssen – glücklicherweise kommen immer wieder neue Talente nach. Die Bandleiterin Lydia Wintermayr denke jedenfalls über den Auftritt Ehemaliger im nächsten Konzert nach, sagte sie.
Ein überwältigendes Bild bot das Finale, für das sich der Mittelund Oberstufenchor, die Young Voices, das Orchester und Bläser aus der Bigband auf der Bühne zusammendrängten. Unter der Leitung von Ulrike Friedmann war ein mitreißendes afrikanisches Programm zu erleben.
Sprühende Lebensfreude verbreiteten Songs auf Kisuaheli, dazu ein tropischer Regen, den Körperpercussion einleitete, die mit Schnalzen und Klopfen den Regen prasseln und es donnern ließ, bis die Tropfen sich leise zurückzogen und der Gesang einsetzte. Dass die Schülerin Keren Kitungunuka zu den Songs auf der Djembé trommelte, machte das Ganze noch stimmiger.
Fulminant war das gemeinsam von Sängern und Musikern vorgetragene Schlussstück „Baba Yetu“: Herzlicher Beifall für einen gelungenen Abend.