Andreas Kügler ist neuer Bezirksdirigent
Ehrungsabend im Gespräch – Welchen Appell die Ausrichter an die Musiker richten
LANDKREIS LINDAU - Andreas Kügler ist neuer Bezirksdirigent im Bezirk 7 des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM), der deckungsgleich mit dem Landkreis Lindau ist. Der 38-Jährige folgt auf Ernst Müller, der das Amt zuletzt kommissarisch und zuvor 18 Jahre innehatte. Kügler hat seine musikalische Laufbahn beim Musikverein Oberreitnau begonnen und ist inzwischen im Musikverein Scheidegg aktiv. Dort ist er Zweiter Dirigent.
Gewählt haben ihn die Vertreter der ASM-Mitgliedsvereine bei ihrer Generalversammlung in Maria-Thann. Dort findet vom 11. bis 14. Juli das diesjährige Bezirksmusikfest statt. Es solle ein echtes „Volksfest“werden, sagte Patrick Bentele, der Vorsitzende der ausrichtenden Musikkapelle. So kündigte er für den Festauftakt am Donnerstagabend freien Eintritt an und für die folgenden Tage „Eintrittspreise, die sich jeder leisten kann“.
Bentele lobte die gute Zusammenarbeit der Kapellen im Bezirk. Das zeige sich bei der Vorbereitung des Festes, bei dem die Thanner Musik viele praktische Tipps aus Unterreitnau erhalten habe. Dort fand 2023 das Bezirksmusikfest statt – mit 10.000 Besuchern im 3000 Quadratmeter großen Festzelt, wie Stefan Grimminger zurückblickte. Ohne Unfälle und größere Auseinandersetzungen sei das Fest verlaufen. Der Vorsitzende des Musikvereins Unterreitnau verband mit dem Rückblick aber auch zwei Appelle: Vor dem Hintergrund, dass es immer schwieriger sei, Festführer für die einzelnen Kapellen zu finden, sollte es künftig keine halbvollen Krüge mehr am Ende der Veranstaltung geben. „Schätzt, was ihr bekommt“, sagte Grimminger. Und: Beim Fahneneinzug ins Festzelt sollte auf Konfettikanonen verzichtet werden, denn die sorgen für „unzählige Stunden beim Aufräumen“.
Die Idee eines Ehrungsabends für langjährige aktive Musiker brachte ASM-Bezirksleiter Helmut
Münzel auf. Dieser könne einen würdigen Rahmen bilden und die Ehrungen bei den Jahreskonzerten ablösen. Dort könne dann die Musik noch mehr im Mittelpunkt stehen. Die Stadtkapelle Lindenberg hatte bei ihrem Konzert im Dezember bereits auf Ehrungen verzichtet. Münzel will nun einen Ehrungsabend in Vorarlberg besuchen und anschließend berichten. Die Entscheidung zur Einführung eines solchen Abends soll voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres erfolgen.
Neben dem neuen Bezirksdirigenten hatten die Mitglieder auch weitere Vorstandsmitglieder neu zu wählen, obgleich turnusgemäß erst wieder 2026 Neuwahlen anstehen. Katharina Sutter hatte ihr erst im letzten Jahr angenommenes Amt als Bezirksjugendleiterin im Sommer niedergelegt. Nun übernimmt mit Johanna Schwärzler aus Oberreute und Lisa Hehle aus Stiefenhofen ein Duo diese Aufgabe. Auf Wunsch des neuen Bezirksdirigenten wählten die Mitglieder auch erstmals wieder eine Referentin für Öffentlichkeitsarbeit. Dieses Amt übernimmt Mirjam Schweizer aus Oberreitnau.
Vergeben hat der ASM auch das Bezirksmusikfest 2028: Es findet in Niederstaufen statt. Die Kapelle feiert dann ihr 200-jähriges Bestehen. Deren Vorsitzender Matthias Gottschalk warb dafür, dass die vorhandene Festzelteinrichtung im Bezirk bleiben und einen festen Lagerort erhalten sollte. Die nächsten Bezirksmusikfeste finden 2025 in Grünenbach und 2026 in Maierhöfen statt. Für 2027 hat noch keine Kapelle ihr Interesse bekundet.
Allen Vereinen, die das Bezirksmusikfest ausrichten, versprach Landrat Elmar Stegmann „bestmögliche Unterstützung“und eine „erträgliche Bürokratie“. Bemerkenswert sei, dass das 450 Einwohner zählende MariaThann mit 60 Aktiven in der Musikkapelle das Fest heuer ausrichte. Das sei für den Ort eine „große Kraftanstrengung“, bestätigte Bürgermeister OliverKersten Raab.