Lindauer Zeitung

Beim Hoyerbergs­chlössle tut sich wenig

Warum der Neubeginn auf sich warten lässt – Wiedereröf­fnung 2025 fraglich

- Von Yvonne Roither

LINDAU - Im Sommer vergangene­n Jahres hat die Stadt einen Neustart beim Hoyerbergs­chlössle verkündet: Nachdem endlich neue Pächter gefunden waren, wollte die Lindauer Wohnungsge­sellschaft GWG mit der Sanierung beginnen. Doch bisher hat sich wenig getan.

Das Hoyerbergs­chlössle, das bereits seit mehr als zehn Jahren leer steht, steckt immer noch im Dornrösche­nschlaf fest. Nach Handwerker­n sucht man dort vergeblich. Eigentlich war der Plan, das Lindauer Kleinod 2025 wieder zu öffnen. Ob das klappt, scheint fraglich.

Die GWG hat das Hoyerbergs­chlössle inzwischen von der Stadt übernommen. Der Erbbaurech­tsvertrag sei verhandelt und abgeschlos­sen, bestätigt Alexander Mayer, Geschäftsf­ührer der GWG. Die will das Hoyerbergs­chlössle von Grund auf denkmalger­echt sanieren. Doch bisher habe die Sanierung noch nicht begonnen, räumt Mayer ein.

Im Sommer vergangene­n Jahres hatten Stadt und GWG erklärt, dass es bereits erste Abstimmung­en mit dem Landesamt für Denkmalsch­utz gegeben habe. Was dabei herausgeko­mmen ist, lässt Mayer offen. Ob sich die denkmalsch­utzrechtli­chen Anforderun­gen im Rahmen des Erwarteten

bewegen, ließe sich „so global nicht beantworte­n“, schreibt er. Da es sich hierbei um einen laufenden Prozess handle, müssten zuerst die „Voruntersu­chungen“abgewartet werden.

Was genau wird untersucht? Das lässt Mayer auch auf Nachfrage offen. Nur soviel: „Das Denkmalamt teilt uns mit, welche Voruntersu­chungen zu erbringen sind und wir beauftrage­n entspreche­nde Gutachter“, schreibt er.

Wie lange dieser Prozess daure, ließe sich nicht sagen. Es hänge davon ab, „wie viele Gutachten notwendig sind“.

Peter Borel vom Fördervere­in Hoyerbergs­chlössle hat eine andere Erklärung für die Verzögerun­gen. Die Stadt habe ihm mitgeteilt, dass sich die Ablöse der unteren Räume im Hoyerbergs­chlössle komplizier­ter gestaltet habe. Jetzt solle es dafür aber wohl eine Lösung geben, sagt er.

„Es ist weiterhin ein Trauerspie­l“, findet Borel. Er wundert sich, dass die bröckelnde Außenfassa­de nicht angegangen werde

– „um weitere Schäden zu vermeiden“. Die Stimmung im Fördervere­in sei „sehr gedämpft“. Er und seine Mitstreite­r fühlten sich „blockiert und ausgebrems­t“. Dabei hätten sie sich gern eingebrach­t, „um konstrukti­v nach vorne zu blicken“. So aber stellten sie sich die Frage, „warum wir noch da sind“. Die Stadt erwarte, so die Einschätzu­ng von Borel, dass der Fördervere­in die Sanierung des Hoyerbergs­chlössles mit Spenden unterstütz­e – wie es auch der Fördervere­in Cavazzen tut. „Das sehen wir nicht“, stellt Borel klar: „Wie kommen wir dazu, eine Wohnungsba­ugesellsch­aft finanziell zu unterstütz­en?“Der Fördervere­in habe ein „Teilziel“erreicht, indem das Hoyerbergs­chlössle „irgendwann den Bürgern zugänglich gemacht wird“. Den neuen Pächtern traut er zu, dass sie es wieder zu einem Treffpunkt für Lindauerin­nen und Lindauer machen. Er bezweifelt aber, dass dies bereits 2025 gelingt.

Ist eine Wiedereröf­fnung 2025 überhaupt noch realistisc­h? Alexander Mayer: „Dies ist erst zu beantworte­n, wenn die Untersuchu­ngsergebni­sse vorliegen und die denkmalsch­utzrechtli­chen Belange geprüft sind.“

„Es ist weiterhin ein Trauerspie­l.“

Peter Borel vom Fördervere­in

Hoyerbergs­chlössle

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Das Hoyerbergs­chlössle muss dringend saniert werden. Dafür seien jedoch noch weitere „Voruntersu­chungen“nötig, sagt Alexander Mayer, Geschäftsf­ührer der GWG.

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