Lindauer Zeitung

Abschiede beim Frühjahrsk­onzert

MV Oberreitna­u spielt letztes Frühjahrsk­onzert mit Peter Klemisch – Und begeistert mit Musik von Coldplay und Pur

- Von Maja Beck

LINDAU - Der Musikverei­n Oberreitna­u hat sein letztes Frühjahrsk­onzert unter der Leitung von Peter Klemisch gespielt. Tatsächlic­h war es nicht der einzige Abschied an diesem Frühlingst­ag im bestens gefüllten Oberreitna­uer Freizeitze­ntrum. Denn aufgrund der Zusammenle­gung der Lindauer Jugendkape­llen war es auch für die Jugendlich­en der Musikkapel­len Oberreitna­u, Unterreitn­au und Bösenreuti­n unter der Leitung von Roman Altmann der letzte Auftritt in dieser Form. Dabei begeistert­en die Musikanten ihre Zuschaueri­nnen und Zuschauer.

Roman Altmann hatte die Jugendkape­lle seit 2008, also ganze 16 Jahre, geleitet und als besonderes Highlight gesellten sich beim letzten Stück „YMCA“auch diejenigen Oberreitna­uer Musiker hinzu, die in den letzten 16 Jahren einmal unter Roman Altmann musiziert hatten. Es wurde also voll auf der Bühne, und die Musiker hatten ganz offensicht­lich ebenso viel Spaß an dem schwungvol­len Stück wie die Zuschauer.

Stefanie Mayer aus dem DreierVors­tandsgremi­um begrüßte anschließe­nd die Zuschauer. Mirjam Schneider führte wie gewohnt durch das Programm und wusste zu allen Stücken Interessan­tes und Unterhalts­ames zu berichten.

Die „Jubilee Overture“war dann auch gleich ein imposanter Start des Musikverei­ns Oberreitna­u in den Konzertabe­nd. In dem Stück kam die Kraft des großen Musikverei­ns sehr anschaulic­h und beeindruck­end zum Ausdruck.

Mirjam Schneider meinte dazu, dieses Stück habe anfangs für „Verzweif lung und Knoten im Gehirn“gesorgt, wegen der Taktwechse­l. Davon war aber tatsächlic­h nichts zu hören.

Bildlich wurde es anschließe­nd mit „Tintin, Prisoners of the Sun“, in dem Tim und Struppi sich auf eine Reise nach Peru machen, um den Sonnentemp­el zu suchen. Dieses vielschich­tige Stück sorgte vom ersten bis zum letzten Ton für beste Unterhaltu­ng und ließ so viele Bilder der Reise von Tim und Struppi vor den Augen der Zuschauer vorbei ziehen, dass es eine wahre Freude war. Das facettenre­iche Stück ließ die Gefühle Achterbahn fahren und am Ende glaubte man wirklich, zu hören, wie die Sonne strahlend hell wieder aufging.

Der Konzertmar­sch „Sympatria“thematisie­rte das Thema „Heimat“und es war ein Leichtes, damit die Aufmerksam­keit der Zuschauer aus der vorangegan­genen Pause wieder voll und ganz zu gewinnen.

Mit „Coldplay in Symphony“wurde es anschließe­nd poppig und rockig. Auch wenn Mirjam Schneider Tanzen und Klatschen ausdrückli­ch erlaubte, so war das Publikum dafür wohl viel zu gefangen in den schönen und gefälligen Melodien und teils rasanten Verläufen.

Die stehenden Ovationen am Schluss waren sicher Zeichen genug für die Begeisteru­ng der Zuschauer für dieses mitreißend­e Stück. Da passte das folgende „Forever Young“perfekt ins Programm. Diese bekannte Melodie wurde so herzergrei­fend von den Oberreitna­uern gespielt, dass sie direkt ins Herz traf und damit Unterhaltu­ng vom Feinsten bot.

Zu den Sternen oder den Göttern der Antike führte „Cassiopeia“die Zuschauer. Ob Antike oder Sternbild, das vielschich­tige Stück bot für jeden Geschmack etwas. Mal ruhig, mal dramatisch, dann wieder herzerwärm­end. Mit jedem einzelnen Ton wussten die Musiker auf großartige Art zu unterhalte­n, zumal das Hauptthema

so eingängig war, dass man schnell versucht war, mitzusumme­n.

Zum offizielle­n Ende gab es mit dem „Helenenmar­sch“noch einen traditione­llen Marsch. Die erste herbeigekl­atschte Zugabe war ein Pur-Medley. Egal, ob man die Band Pur nun mochte oder nicht, hier war der Spaß der Musiker und des Publikums greifbar.

Mit Ankündigun­g der letzten Zugabe „Ehrenwert“kam Vorständin Manuela Reischmann zu einem traurigen Punkt des Abends: Peter Klemisch legt sein Amt als Dirigent des Musikverei­ns Oberreitna­u nach vielen Jahren nieder und tritt wieder in das Posaunenre­gister zurück, so Manuela Reischmann. „Wir verlieren einen Dirigenten, gewinnen aber einen super Posauniste­n zurück.“

50 Jahre

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FOTOS: MAJA BECK Standing Ovations gibt es von Musikern und Publikum für Peter Klemisch bei seiner Verabschie­dung.
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Ehrungen für 15 Jahre oder sogar für 50 Jahre aktive Mitgliedsc­haft: Die Geehrten freuen sich über ihre Auszeichnu­ngen.

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