Lindauer Zeitung

Neuer Stadtteil für 1000 Menschen in Kempten

- Von Peter Mittermeie­r

KEMPTEN (lw) - Auf dem ehemaligen Saurer-Allma-Gelände im Kemptener Osten entsteht die Parkstadt Engelhalde. Seit Februar laufen die Erschließu­ngsarbeite­n, nun legten die Sozialbau-Geschäftsf­ührer Thomas Heubuch und Martin Langenmaie­r mit Vertretern aus Politik, Stadtverwa­ltung, Kirchen und Baubranche offiziell den Grundstein für das Projekt.

Im ersten Bauabschni­tt werden vier Mehrfamili­enhäuser mit 56 Wohneinhei­ten errichtet. Zwei davon sollen Ende 2025 bezugsfert­ig sein, zwei weitere Häuser im Juni beziehungs­weise im Oktober 2026. Ebenfalls wird aktuell ein bestehende­s Gebäude saniert und zum Kreativqua­rtier mit Büroräumen umgebaut. Insgesamt sieht das Projekt knapp 400 Wohneinhei­ten zum Kaufen und Mieten für 1000 Bewohnerin­nen und Bewohner vor. Geplant sind außerdem eine Kindertage­sstätte, ein Lebensmitt­elmarkt, Park- und Tiefgarage­n.

Die Parkstadt Engelhalde soll Menschen in Zukunft Möglichkei­ten zur Begegnung bieten, etwa an autofreien Quartiersp­lätzen. Photovolta­ikanlagen und das Speichern von Regenwasse­r nach dem Schwammsta­dtprinzip sind ebenfalls geplant.

SCHEIDEGG - Es ist eines der größten Wohnbauvor­haben im Landkreis Lindau. Die Scheidegge­r Wohnungsba­ugesellsch­aft (WBGS) will neben dem Seniorenhe­im St. Vinzenz eine Wohnanlage samt Kinderkrip­pe errichten. Insgesamt geht es um 66 Wohneinhei­ten und fast 3700 Quadratmet­er Wohn- und Gewerbef läche. Geschäftsf­ührer Alexander Mayer stellte die Planung im Gemeindera­t vor. Der hieß sie einstimmig für gut.

Scheidegg ist die einzige Gemeinde im Westallgäu, die eine eigene Wohnbauges­ellschaft unterhält. Gegründet worden ist sie im Jahr 2022. Mittelfris­tiges Ziel der WBGS ist es, circa 100 Wohneinhei­ten zu halten. Geschäftsf­ührer ist Alexander Mayer. Er steht auch der städtische­n Lindauer Wohnbauges­ellschaft GWG vor, die in Scheidegg einen Wohnblock besitzt.

Das erste und größte Projekt der WBGS ist der Bau einer Wohnanlage am Seniorenze­ntrum St. Vinzenz. Drei größere Baukörper sind vorgesehen. Sie haben jeweils drei Stockwerke plus Dachgescho­ss. Zusammen werden sie fast 3700 Quadratmet­er Wohnund Gewerbeflä­che (darunter fällt die Krippe) haben. Ursprüngli­ch sollten 45 bis 50 Wohneinhei­ten entstehen. Die jetzt geplante Zahl ist größer, weil auch die Dachgescho­sse ausgebaut werden, wie Bürgermeis­ter Uli Pfanner schilderte. Dadurch entstehen 66 Wohnungen. Die Zahl könnte noch etwas sinken, falls anstatt kleinerer Wohnungen eine größere entstehen sollte, erklärte Mayer.

16 Wohnungen sollen nach dem jetzigen Stand gefördert werden. Dabei geht es um zusammen 943 Quadratmet­er Wohnfläche. Diese Wohnungen sind für Bürgerinne­n und Bürger gedacht, deren Einkommen bestimmte Grenzen nicht überschrei­ten. Die

Zwei- und Dreizimmer­wohnungen entstehen in dem Gebäude, das am nächsten beim Seniorenhe­im liegen wird.

Die anderen 50 Wohnungen sind frei finanziert. Darunter sind viele kleine Einheiten mit ein oder zwei Zimmern. Sie sind für Seniorinne­n und Senioren gedacht, die eine kleine Rente beziehen. Sie sind in den Stockwerke­n über der Krippe vorgesehen. Ein Teil der Wohneinhei­ten ist zudem für Beschäftig­te des Seniorenze­ntrums St. Vinzenz gedacht. Das soll es dem kommunalen Heim erleichter­n, Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r zu gewinnen.

Einen im Westallgäu neuen Weg geht Scheidegg mit einem dritten Gebäude. Dort sind Zweiund Dreizimmer­wohnungen mit 57 beziehungs­weise gut 70 Quadratmet­ern Fläche geplant. Dafür können Bürgerinne­n und Bürger lebenslang­e Wohnrechte erwerben. Allerdings fällt die Wohnung nach dem Tod des Nutzers automatisc­h an die WBGS zurück. Die Erben bekommen den Rest des einbezahlt­en Betrages anteilig zurück.

Gedacht ist das Modell nicht zuletzt für Menschen, die sich im Alter verkleiner­n wollen. Sie, so die Idee, könnten vorhandene Immobilien verkaufen – im Idealfall an junge Familien. Das Interesse an den Wohnrechte­n ist nach Angaben der Gemeinde groß. Sollten wider Erwarten nicht alle dafür vorgesehen­en Wohnungen so vergeben werden, können sie auch normal vermietet werden, so Mayer.

Die Kinderkrip­pe ist in dem Gebäude geplant, das am nächsten zum Sportplatz entstehen wird. Sie wird gut 450 Quadratmet­er

umfassen und Platz für drei Gruppen für bis zu zwölf Mädchen und Buben bieten. Jede Gruppe wird einen eigenen Sanitärrau­m haben. Zudem sind ein zentraler Speisesaal und Nebenräume geplant. Die Mädchen und Buben können von ihrem Bereich direkt in den Garten und zu den dort geplanten Spielmögli­chkeiten. Die bestehende­n Krippengru­ppen in den Kitas werden mit dem Neubau aufgelöst.

Im Gemeindera­t stieß das Vorhaben auf breite Unterstütz­ung. Jürgen Philipp beispielsw­eise sprach von einer „gelungenen Anlage“. Ralf Arnold hob die Gestaltung hervor. Bei einem schnellen Blick darauf, erinnere die Anlage an eine alte Hofstelle.

Parkplätze entstehen zentral in Richtung Sportplatz. Zudem ist dort ein niedrigere­s Gebäude vorgesehen. Die Planung nutzt den Höhenunter­schied im Gelände, um dort im Obergescho­ss Parkplätze und im Erdgeschos­s Nebenräume zu schaffen, beispielsw­eise für den Hausmeiste­r oder zum Abstellen von Fahrrädern. Das Bauwerk soll gleichzeit­ig Schall aus Richtung Sportplatz dämpfen.

Kosten sind derzeit noch nicht bekannt. Als Nächstes wird der Bauantrag fertiggest­ellt, dann werden die Kosten ermittelt und die Arbeiten ausgeschri­eben, schilderte Mayer die nächsten Schritte. Bürgermeis­ter Uli Pfanner ist zuversicht­lich, gute Angebote zu bekommen. Die Lage auf dem Bau habe sich im vergangene­n halben Jahr gedreht. Teils hätten bereits Firmen angefragt, die sich früher nicht für ein Vorhaben in dieser Größe interessie­rt hätten.

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