Kressbronn will Radwegenetz ausbauen
Arbeitskreis und Bürger sollen bei Netzplanung mitwirken – Land fördert das Projekt
KRESSBRONN - In die Pedale, fertig, los: Die Kommune Kressbronn gibt ein Gesamtkonzept für den Ausbau des Radwegenetzes in Auftrag. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen.
Ziel des Projekts ist es, ein flächendeckendes, attraktives Radverkehrsnetz zu entwickeln und umzusetzen. Ein Beirat, der mit Änderungs- und Ergänzungswünschen das Vorhaben begleitet, soll eingebunden werden. Für die Erstellung der Konzeption rechnet die Verwaltung mit Kosten zwischen 40.000 und 52.000 Euro.
Das Land unterstützt das Projekt zu 50 Prozent.
Pünktlich zum Saisonstart der Radfahrer setzt die Gemeinde Kressbronn zudem auf BodenPiktogramme. Damit soll die gegenseitige Rücksichtnahme zwischen Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern gefördert werden.
Auch aufgrund der hohen touristischen Nutzung sind die Radwegenetze in den Seegemeinden stark gefragt. Hierfür ist eine f lächendeckende, durchgängige und hochwertige Infrastruktur an Fahrradwegen von zentraler Bedeutung. Letztlich darf aber auch die Bedeutung des Radverkehrs
für den Klimaschutz nicht vergessen werden“, sagte Thomas Feick vom Amt für Gemeindeentwicklung und Bauwesen in der Sitzung am Mittwoch.
Allein wegen der Zunahme des Fahrradverkehrs müsse man die Situation für Radler verbessern: „Je mehr Platz und Sicherheit auf den Straßen gewährleistet ist, desto attraktiver wird der Umstieg auf den Fahrradsattel“, so Feick. Bei der Verbesserung der Infrastruktur sollte zudem berücksichtigt werden, dass durch die zahlenmäßige Zunahme der Fahrradfahrer, Fahrradanhänger, Lasten- oder Transporträder, die deutlich breiter sind, die Radwege
ausreichend werden müssten.
Dieter Senger-Frey, Gemeinderat der Bürgerlichen Wählervereinigung (BWV), merkte an: „Dort, wo es notwendig ist, sollten bestehende Radwege erst einmal den heutigen Verhältnissen durch Verbreiterungen angepasst werden. Die meisten Wege sind für schnelle E-Bikes, für Lastenräder oder Anhänger einfach nicht ausgelegt und zu schmal gebaut. Hier müssen wir mit Weitblick handeln.“
Bei der Ausarbeitung des Konzepts müssten Aspekte wie das Radverkehrskonzept des Kreises, die Anbindungen an die Nachbarund
dimensioniert
Teilorte, die innerörtlichen Radwegenetze, die vorwiegend touristisch genutzten Verbindungen, vor allem auch die Schulwege einbezogen werden. Wobei die Realisierung zunächst die Netzplanung und im Anschluss das Maßnahmenprogramm vorsieht.
Dieter Mainberger kritisierte den Zeitpunkt: „Wieder einmal geben wir für viel Geld ein Konzept in Auftrag, und am Ende kommt wenig dabei heraus. Lassen Sie uns die veranschlagten 50.000 Euro direkt für notwendige Maßnahmen, die ohnehin bekannt sind, verwenden.“Einen Arbeitskreis zu involvieren, begrüßte der BWV-Gemeinderat.
Um dem höheren Konfliktpotenzial zwischen Fußgängern und Radfahrern entgegenzuwirken, wurden in Kressbronn wie auch in weiteren Gemeinden am Bodensee, Boden-Piktogramme angebracht. Sie sollen alle Verkehrsteilnehmer zu mehr Rücksichtnahme auffordern und ein Miteinander im Straßenverkehr fördern.
Die Initiative, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bodensee-Tourismus GmbH (DBT) umgesetzt wird, zielt darauf ab, die Verkehrssicherheit auf dem beliebten Bodensee-Radweg und den angrenzenden Straßen zu verbessern.