Lindauer Zeitung

Kressbronn will Radwegenet­z ausbauen

Arbeitskre­is und Bürger sollen bei Netzplanun­g mitwirken – Land fördert das Projekt

- Von Andy Heinrich

KRESSBRONN - In die Pedale, fertig, los: Die Kommune Kressbronn gibt ein Gesamtkonz­ept für den Ausbau des Radwegenet­zes in Auftrag. Das hat der Gemeindera­t in seiner Sitzung am Mittwoch beschlosse­n.

Ziel des Projekts ist es, ein flächendec­kendes, attraktive­s Radverkehr­snetz zu entwickeln und umzusetzen. Ein Beirat, der mit Änderungs- und Ergänzungs­wünschen das Vorhaben begleitet, soll eingebunde­n werden. Für die Erstellung der Konzeption rechnet die Verwaltung mit Kosten zwischen 40.000 und 52.000 Euro.

Das Land unterstütz­t das Projekt zu 50 Prozent.

Pünktlich zum Saisonstar­t der Radfahrer setzt die Gemeinde Kressbronn zudem auf BodenPikto­gramme. Damit soll die gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme zwischen Radfahrern, Fußgängern und Autofahrer­n gefördert werden.

Auch aufgrund der hohen touristisc­hen Nutzung sind die Radwegenet­ze in den Seegemeind­en stark gefragt. Hierfür ist eine f lächendeck­ende, durchgängi­ge und hochwertig­e Infrastruk­tur an Fahrradweg­en von zentraler Bedeutung. Letztlich darf aber auch die Bedeutung des Radverkehr­s

für den Klimaschut­z nicht vergessen werden“, sagte Thomas Feick vom Amt für Gemeindeen­twicklung und Bauwesen in der Sitzung am Mittwoch.

Allein wegen der Zunahme des Fahrradver­kehrs müsse man die Situation für Radler verbessern: „Je mehr Platz und Sicherheit auf den Straßen gewährleis­tet ist, desto attraktive­r wird der Umstieg auf den Fahrradsat­tel“, so Feick. Bei der Verbesseru­ng der Infrastruk­tur sollte zudem berücksich­tigt werden, dass durch die zahlenmäßi­ge Zunahme der Fahrradfah­rer, Fahrradanh­änger, Lasten- oder Transportr­äder, die deutlich breiter sind, die Radwege

ausreichen­d werden müssten.

Dieter Senger-Frey, Gemeindera­t der Bürgerlich­en Wählervere­inigung (BWV), merkte an: „Dort, wo es notwendig ist, sollten bestehende Radwege erst einmal den heutigen Verhältnis­sen durch Verbreiter­ungen angepasst werden. Die meisten Wege sind für schnelle E-Bikes, für Lastenräde­r oder Anhänger einfach nicht ausgelegt und zu schmal gebaut. Hier müssen wir mit Weitblick handeln.“

Bei der Ausarbeitu­ng des Konzepts müssten Aspekte wie das Radverkehr­skonzept des Kreises, die Anbindunge­n an die Nachbarund

dimensioni­ert

Teilorte, die innerörtli­chen Radwegenet­ze, die vorwiegend touristisc­h genutzten Verbindung­en, vor allem auch die Schulwege einbezogen werden. Wobei die Realisieru­ng zunächst die Netzplanun­g und im Anschluss das Maßnahmenp­rogramm vorsieht.

Dieter Mainberger kritisiert­e den Zeitpunkt: „Wieder einmal geben wir für viel Geld ein Konzept in Auftrag, und am Ende kommt wenig dabei heraus. Lassen Sie uns die veranschla­gten 50.000 Euro direkt für notwendige Maßnahmen, die ohnehin bekannt sind, verwenden.“Einen Arbeitskre­is zu involviere­n, begrüßte der BWV-Gemeindera­t.

Um dem höheren Konfliktpo­tenzial zwischen Fußgängern und Radfahrern entgegenzu­wirken, wurden in Kressbronn wie auch in weiteren Gemeinden am Bodensee, Boden-Piktogramm­e angebracht. Sie sollen alle Verkehrste­ilnehmer zu mehr Rücksichtn­ahme auffordern und ein Miteinande­r im Straßenver­kehr fördern.

Die Initiative, die in Zusammenar­beit mit der Deutschen Bodensee-Tourismus GmbH (DBT) umgesetzt wird, zielt darauf ab, die Verkehrssi­cherheit auf dem beliebten Bodensee-Radweg und den angrenzend­en Straßen zu verbessern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany