Torrekord inklusive
DEB-Team gewinnt Viertelfinal-Generalprobe
KÖLN (SID) - Zunächst ein bisschen schläfrig, dann ziemlich wild: Zur ungewohnten Mittagszeit ist das Warmlaufen der deutschen Eishockey-Vizeweltmeister für das WM-Viertelfinale in Tschechien zum munteren Scheibenschießen geraten. Im letzten Gruppenspiel siegte das Team von Bundestrainer Harold Kreis gegen Frankreich 6:3 (1:1, 3:2, 2:0).
„Im Viertelfinale kann alles passieren“, sagte NHL-Stürmer Lukas Reichel zu einem Wunschgegner in der nächsten Runde: „Deshalb ist es uns wurscht, wer auf uns zukommt.“Maximilian Kastner stimmte seinem Teamkollegen zu. „Wir nehmen jeden. Wir schauen uns die Spiele an und lassen uns überraschen“, erklärte der Münchner.
Die offensivstarke Mannschaft stellte mit 34 Toren einen WMVorrundenrekord für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) auf, zwei weitere Treffer wurden nach Videobeweis aberkannt. Doch in der Defensive wurden erneut gravierende Mängel offensichtlich. Die fünfte Teilnahme an der K.o.Runde in Folge hatte bereits seit Sonntagabend festgestanden. Im Viertelfinale am Donnerstag ist vor allem in der Abwehrarbeit eine deutliche Steigerung notwendig, wenn die WM nicht schnell enden soll.
Der künftige Mannheimer Marc Michaelis (20.), der Bremerhavener Lukas Kälble (26.), der Ingolstädter Wojciech Stachowiak (32./42.), Kastner (32.) und Reichel (45.) erzielten vor 9.109 Zuschauern in Ostrava die Tore für das
Kreis-Team. Valentin Claireaux (17.), Anthony Rech (22.) und Sacha Treille (27.) hatten den Weltranglisten-13., der nur gegen den Absteiger Polen gewann, dreimal in Führung gebracht.
Kreis bot zum vierten Mal in Folge dieselben Sturm- und Verteidigungsreihen auf. Im Tor stand – nach einem Spiel Pause – wieder NHL-Goalie Philipp Grubauer. „Die Mannschaft ist sehr fokussiert. Wir wollen die Vorrunde gut abschließen“, sagte der Bundestrainer. „Wir haben noch Luft nach oben“, meinte Moritz Müller. Der Kapitän erreichte einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere: Der 37-Jährige bestritt sein 211. Länderspiel, zog damit mit der Eishockey-Legende Erich Kühnhackl gleich und konnte sich am Ende über einen Sieg freuen.