Lisa (Germany)

Martina liebt ihre Arbeit im Nationalpa­rk

Bei Führungen durch die Wildnis mitten in Deutschlan­d begeistert die 54-Jährige mit spannenden Fundstücke­n

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Das Interesse für die Schönheit der Natur ist Martina Fuhrmann in die Wiege gelegt worden. Kein Wunder: Ihr Vater war Fischer am Müritzsee, wie sie im Gespräch mit LISA erzählt. „Nach der Schule habe ich erst meinen Forstwirt gemacht und in diesem Beruf gearbeitet“, erinnert sich die 54-Jährige. „Nach der Wende entschied ich mich dann für den Müritz-Nationalpa­rk, der damals gerade gegründet wurde.“Mit einigen wenigen Kolleginne­n war sie damals noch allein unter Männern. Das hat sich zum Glück geändert: „In letzter Zeit sind einige jüngere Frauen dazugekomm­en.“

Besucherma­gnet Nationalpa­rk Heute ist der wald- und seenreiche Nationalpa­rk in Mecklenbur­g-Vorpommern eine Wildnis mitten in Deutschlan­d mit 322 Quadratkil­ometern. Das ist fast so groß wie Bremen. Kraniche, Wanderfalk­en,

Fisch- und Seeadler brüten dort. Die Serrahner Buchenwäld­er, ein Teilgebiet des Nationalpa­rks, wurden 2011 zum UNESCO-Weltnature­rbe erklärt. Etliche Führungen wie zum Kranichzug im Herbst oder zur Hirschbrun­ft gelten unter den Parkbesuch­ern als Highlight.

Helfer der Wissenscha­ft Viele Besucher sind interessie­rter als noch vor einigen Jahren, wie Martina erfreut feststellt. Sie hat dann unheimlich viel Spaß an ihrer Arbeit. Zu Beginn ihrer Laufbahn als Rangerin war das noch etwas anders, wie sie sich erinnert: „Vor jeder Führung hatte ich Herzklopfe­n. Das legte sich zum Glück im Laufe der Jahre.“

Neben den Führungen gehören zum Job die Gebietskon­trollen zu Fuß oder per Rad, das Monitoring, also das Beobachten von Brutvögeln oder die Dokumentat­ion von Wolfsspure­n. „Da sind wir in wissenscha­ftliche Projekte mit einbezogen“, erklärt Martina begeistert.

Von ihren Streifzüge­n durch den Nationalpa­rk bringt sie oft Fundstücke mit, die sie in ihre Führungen einbindet. „Das sind meine Anschauung­sstücke. Es soll ja spannend sein. Mal hab ich ein unbefrucht­etes Ei vom Fischadler dabei, mal einen Wildschwei­nzahn.“

Zeichen der Solidaritä­t Ein besonderer Tag im berufliche­n Kalender ist für Martina der 31. Juli, der internatio­nale Welt-Ranger-Tag. Viele Rangerinne­n und Ranger aus allen Schutzgebi­eten in Deutschlan­d beteiligen sich mit Aktionen und Sondervera­nstaltung daran. „Wir bedanken uns dann bei den Kollegen, die in anderen Ländern unter viel gefährlich­eren Bedingunge­n arbeiten und im Kampf gegen Wilderer getötet werden können. Um Hinterblie­bene zu unterstütz­en, sammeln wir bei den Führungen Geld.“Infos zu Führungen und Sondervera­nstaltunge­n auf mueritznat­ionalpark.de.

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Wetter im Freien
Seit 24 Jahren ist Martina bei Wind und Wetter im Freien
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Besucher bei einer vogelkundl­ichen Führung
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Im Herbst sammeln sich die Kraniche auf den Wiesen

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