Für junge Frauen ist Joyce ein Vorbild
Mit der Hundestaffel auf der gefährlichen Jagd nach skrupellosen Wilderern und Wildtierhändlern
Die Arbeit als Rangerin ist hart. Und gefährlich! Das weiß Joyce Chiluba, Chefin der Hundestaffel des North Luangwa Nationalparks in Sambia aus eigener Erfahrung. Ihre Einheit hilft, Fälle von Wilderei und illegalem Wildtierhandel aufzudecken und die Täter dingfest zu machen. Was diese oft mit Gewalt verhindern wollen …
Eines der letzten Paradiese Joyce Arbeitsplatz, der 22 000 Quadratkilometer große North Luangwa Park, hat die Größe von Hessen. In dieser fast unberührten Landschaft leben Zebras, Antilopen, Warzenschweine, Paviane und viele Raubtiere. Dass sich die einzige Spitzmaulnashorn-Population Sambias in den vergangenen Jahren etwas erholen konnte, ist auch ein Verdienst des North Luangwa Conservation Program, das von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt unterstützt wird und zu dem auch Joyces Hundestaffel gehört.
Zunächst gab es Widerstände, dass auch Frauen dem Beruf des Rangers nachgehen. Doch diese haben sich in Unterstützung gewandelt, sagt Joyce. „Die Männer im Dorf verstehen nun, dass Frauen die gleiche Arbeit leisten können wie sie. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe.“Mittlerweile zählt die Hundestaffel in North Luangwa 14 Ranger – vier Männer und zehn Frauen. Die eigentlichen Stars aber sind die Vierbeiner. Ihre Spürnasen sind so trainiert, dass sie bei Fahrzeugkontrollen oder Hausdurchsuchungen Munition, Elfenbein und andere Wildtierprodukte erschnüffeln können. Insgesamt führte die Arbeit der Hundestaffel 2021 zu 129 Festnahmen – ein großer Erfolg.
Joyce Chiluba hat nicht nur ihren Traumjob gefunden, sie bildet inzwischen auch aus. „Ich fühle mich ein bisschen als Vorbild“, sagt sie, „denn jetzt wollen immer mehr junge Frauen Hundeführerin werden“. Mit ihrem Mut und ihrem Selbstbewusstsein hat sie anderen Frauen eine neue Job-Chance eröffnet.