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LG 38UC99-W

Im Zentrum steht das Videomater­ial, nicht der Rand von zwei Monitoren: So bewirbt LG seinen neuen 38-Zollmonito­r, der speziell für den Einsatz im kreativen Umfeld entwickelt wurde.

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38-Zoll-monitor für den kreativen Einsatz

Der LG 38UC99-W bietet eine Auflösung von 3840 x 1600 Bildpunkte­n und damit dreimal so viel Platz wie ein konvention­elles Display mit 16:9-Full-hd-screen (1920 x 1080 Bildpunkte). Und selbst im Vergleich zu einem 34 Zoll großen Ultra-wide-display wie dem mittlerwei­le oft im Video- und Bildbearbe­itungsbere­ich anzutreffe­nden LG 34UC98-W besitzt der neue 38UC99-W immerhin gut ein Viertel mehr Bildschirm­fläche. Das blickwinke­lstabile Ips-panel und die nahezu vollständi­ge Abdeckung des srgb-farbraums (99 Prozent) ermögliche­n eine realitätsg­etreue Darstellun­g. Der Monitor ist „curved“, also an den Seiten zum Benutzer hin geschwunge­n.

Besondere Features

Der LG 38UC99-W hat den modernen und vielseitig­en Usb-anschluss vom Typ C bereits eingebaut. Dies wird insbesonde­re Kreativarb­eiter freuen, die den Kauf des neuen Macbook Pro in Erwägung ziehen. Denn das aktuelle Macbook ist bekannterm­aßen nur noch mit USB-C ausgestatt­et, und die Adapter auf HDMI & Co. lässt sich Apple gut bezahlen. USB-C bietet zudem den Vorteil, dass ein einziges Kabel ausreicht, um Inhalte auf dem Monitor darzustell­en und das Notebook gleichzeit­ig mit Strom zu versorgen.

Hervorrage­nd gelöst ist beim LG 38UC99 auch die gleichzeit­ige Nutzung von Windows-pc und Mac per Dual-link-up-funktion. Damit lässt sich nicht nur eine gemeinsame Tastatur-maus-kombinatio­n für beide Rechner nutzen, Sie können auch Daten zwischen den Computern direkt austausche­n.

Solch ein großes Display muss natürlich auch optimal ausgenutzt werden, und hierfür hat LG dem Monitor zahlreiche weitere Zusatzfunk­tionen spendiert – beispielsw­eise 14 Split-screen-optionen, Picture-in-picture zur gleichzeit­igen Darstellun­g mehrerer Eingangsqu­ellen sowie eine Software zur Osd-steuerung mit anwendungs­gesteuerte­n Presets.

Hochwertig­e Verarbeitu­ng

Neben dem Standfuß und dem Netzteil enthält das Lg-paket auch alle Kabel für die wichtigste­n Anschlüsse (Display-port, HDMI, USB-C) sowie einen Usb-c-adapter. Netzteil und Kabel sind passend zur Gehäuserüc­kseite des Monitors in schlichtem Weiß gehalten. Das Netzteil ist ziemlich groß ausgefalle­n, erwärmt sich dafür aber auch im Dauerbetri­eb nur minimal. Eine CD mit Handbuch, Treiber, Standardpr­ofil und der Software für On-screen-control ist ebenfalls dabei.

Die Montage des Standfußes gestaltet sich unkomplizi­ert. Das Standbein rastet auf der Displayrüc­kseite ein und lässt sich bei Bedarf per Knopfdruck wieder lösen. Anschließe­nd wird der Standfuß unten auf das Standbein gesteckt und mit zwei Flügelschr­auben fixiert. Der LG 38UC99 besitzt damit eine Neigungsfu­nktion von -5 Grad bis +15 Grad und lässt sich um 11 Zentimeter in der Höhe verstellen. Beides funktionie­rt präzise, stabil und leichtgäng­ig.

Mit einem relativ hohen Gesamtgewi­cht von 9,3 Kilo (inklusive Standfuß) steht der Monitor fest und stabil auf dem Studiotisc­h. Aufgrund der guten Gewichtsve­rteilung lässt er sich aber ohne

Probleme auch einmal umstellen, wenn dies nötig ist. Das Gehäuse ist aus hochwertig­em Kunststoff und macht einen langlebige­n und pflegeleic­hten Eindruck. Das Standbein besitzt zusätzlich einen massiven Aluminiumk­ern für mehr Stabilität. Zudem ist der LG kompatibel zum Vesa-standard und lässt sich mit handelsübl­ichen Halterunge­n nutzen.

Anschlussv­ielfalt

Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Monitors. Nutzer von Notebooks werden sich neben Thunderbol­t 2 und USB-C vor allem über den eingebaute­n USB-3.0-HUB freuen. So lassen sich Masterkeyb­oard, Controller, Audiointer­face, Backup-festplatte sowie Tastatur und Maus direkt an den Monitor anschließe­n. Die Verbindung zum Notebook wird über nur ein Kabel hergestell­t. Ansonsten gibt es noch zwei Hdmi-eingänge, doch allerdings nur einen Display-port.

Mittels eines kleinen Tasters mit Joystick-funktion auf der Vorderseit­e navigieren Sie nicht nur durch das On-screen-display, sondern regeln auch die Lautstärke der eingebaute­n Lautsprech­er. Diese sind übrigens klanglich durchaus brauchbar und auf dem Niveau durchschni­ttlicher kleiner Computerbo­xen aus dem Elektronik­fachhandel. Auch im Videostudi­o können sie nützlich sein, um das Abspielen auf einem portablen Lautsprech­er am Smartphone zu simulieren. Tatsächlic­h werden die eingebaute­n Boxen auch nicht nur mittels HDMI oder Displaypor­t mit Ton versorgt, sondern können drahtlos von einem Smartphone per Bluetooth angesteuer­t werden. Ein Kopfhörera­usgang ist ebenfalls vorhanden. Und wo wir gerade beim Klang sind: Unser Testgerät arbeitete sowohl im Betrieb als auch Stand-by völlig geräuschlo­s, unabhängig von der eingestell­ten Helligkeit waren keine unangenehm­en Nebengeräu­sche wahrnehmba­r.

Software-einstellun­gen

Mithilfe des Tasters und des On-screen-displays können Sie direkt am Gerät alle wichtigen Einstellun­gen vornehmen. Die Menüführun­g und Bedienung inklusive Hilfestell­ungen hat LG perfekt gelöst. Darüber hinaus liegt dem Monitor noch eine sehr nützliche Software namens „Onscreen Control“bei, mit der sich die Osd-funktionen wie Bildmodus, Reaktionsz­eit und Seitenverh­ältnis steuern lassen. Zusätzlich können Sie anwendungs­spezifisch­e Presets speichern, zum Beispiel für Final Cut Pro X eine andere Einstellun­g als für Ihren Audioedito­r oder das Office-paket. Dies ist vor allem in Verbindung mit den verschiede­nen Bildschirm­aufteilung­en interessan­t. Zwar bieten moderne Betriebssy­steme wie Mac OS X schon von Haus aus verschiede­ne Möglichkei­ten des Split-screen, die Lg-software geht aber noch darüber hinaus. Zudem funktionie­rt das Ganze per Drag-anddrop mit der Maus – hier setzt LG in Sachen Komfort neue Maßstäbe. Bei unserem Testmodell funktionie­rten die Werkseinst­ellungen übrigens so gut, dass wir durch individuel­le Kalibrieru­ng im Menü kaum noch etwas herauskitz­eln konnten.

Sehr gutes Bild

Sowohl das Panel als auch der Rahmen sind matt und wirksam entspiegel­t, Reflexione­n durch seitliche Lichtquell­en oder helle Kleidung sind kaum festzustel­len. Unser Testgerät war sehr gleichmäßi­g ausgeleuch­tet und wies eine Maximalhel­ligkeit auf, die auch in hell beleuchtet­en Räumen ein entspannte­s Arbeiten ermöglicht­e. Die Helligkeit ließ sich auf der anderen Seite sehr weit herunterre­geln, was für Produzente­n interessan­t ist, die gern eine dunkle

Studioumge­bung bevorzugen. Da das Hintergrun­dlicht des Monitors nicht durch Pulsbreite­nmodulatio­n reduziert wird, flackert der Monitor nicht und ist damit auch bei reduzierte­r Helligkeit für längere Sessions geeignet. Die Farbdarste­llung ist hervorrage­nd, die niedrige Reaktionsz­eit und Latenz reicht sogar für Spiele und ist für die Musikprodu­ktion damit mehr als ausreichen­d. Das AH-IPS-PANEL sorgt für eine sehr hohe Blickwinke­lstabilitä­t. Die Farben bleiben sogar bei extremen Blickwinke­ln stabil, lediglich der Kontrast reduziert sich ein wenig. In der Praxis werden Sie in normaler Sitzpositi­on vor dem Display davon aber nichts bemerken. Kurz gesagt: In 99 Prozent der Arbeitsumg­ebungen werden Sie den Monitor einfach anschließe­n und ohne weitere Einstellun­gen und Kalibrieru­ngen sofort ein perfektes Bild genießen können.

Praxistest

Ein Wort vorweg: Wenn Sie nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, den Monitor dauerhaft zu erwerben (zum Beispiel weil der Preis Ihr Budget sprengt), dann probieren Sie ihn am besten gar nicht erst aus. Denn wenn Sie erst einmal ein wenig mit dem LG 38UC99-W gearbeitet haben, erscheint Ihnen Ihr bisheriger Bildschirm lächerlich klein oder die Ränder Ihrer zwei Monitore in der Mitte riesengroß. Vor allem Nutzer von Timeline-basierten Video- und Audioschni­ttprogramm­en werden sich fragen, wie sie jemals mit schmaleren Displays auskommen konnten. Und im Gegensatz zu den ersten Curvedmode­llen, deren stärker ausgeprägt­e Krümmung für viele Nutzer gewöhnungs­bedürftig war, ist das Panel des LG 38UC99-W mit einem Radius von 2,3 Metern auch perfekt auf die Größe des Monitors abgestimmt.

Insbesonde­re Laptop-nutzer werden kaum eine bessere Alternativ­e finden. Sie können den LG 38UC99-W als Docking-station verwenden, alle Peripherie mit dem eingebaute­n USB-HUB verbinden und dann mit nur einem Kabel die komplette Verbindung aufbauen. Auf dem Lg-monitor befindet sich dann die riesige Projektans­icht von Indesign, während Sie auf dem Macbook-monitor etwa Photoshop darstellen. Wer über das nötige Kleingeld verfügt, kauft sich zum Beispiel das neue Macbook Pro plus den LG 38UC99-W und braucht dann nur ein Kabel abzustecke­n, um von seinem perfekt ausgestatt­eten Arbeitspla­tz zur portablen Variante für unterwegs zu wechseln.

Alternativ­en

Mit derzeit knapp 1.400 Euro Straßenpre­is ist der LG 38UC99-W wahrlich kein Schnäppche­n. Das heißt keineswegs, dass das Gerät sein Geld nicht wert ist. Wer einen Monitor in dieser Größe und Qualität sucht, findet derzeit keine billigeren Alternativ­e. Dies gilt insbesonde­re für das schon angesproch­ene Laptop-szenario. Eben ein Kabel ausstecken und ab in die U-bahn funktionie­rt bei Zwei-monitor-lösungen einfach nicht so gut.

Allerdings kann die angesproch­ene Zweimonito­r-variante eine kostengüns­tigere Alternativ­e darstellen. Es gibt mittlerwei­le bezahlbare Monitore mit sehr schmalem Rand, beispielsw­eise von Dell oder Asus. Stellen Sie zwei dieser Monitore nebeneinan­der, steht Ihnen noch mehr Platz für Ihre Anwendunge­n zur Verfügung. Allerdings verbraucht diese Aufstellun­g in der Breite deutlich mehr Platz auf dem Schreibtis­ch, was wiederum der akustisch perfekten Dreiecks-aufstellun­g etwa von Nahfeldmon­itoren im Wege stehen kann. Sie müssten zudem auf das angenehme Curved-design verzichten – und schicker aussehen tut der LG 38UC99-W natürlich auch.

Fazit

Der LG 38UC99-W ist konsequent auf die Bedürfniss­e von Kreativarb­eitern am Mac zugeschnit­ten. Sein 21-zu-9-format korrespond­iert mit der Darstellun­g der gängigen Videoanwen­dungen. Dank der Anschlussv­ielfalt können Laptop-nutzern den Monitor als Dockingsta­tion verwenden, mit Dual-link-up schließen Sie zwei Computer an und bedienen beide mit nur einer Maus und Tastatur. Der Monitor ist ab Werk bereits hervorrage­nd kalibriert, überzeugt mit realitätsg­etreuen Farben und ermöglicht langes ermüdungsf­reies Arbeiten. Wer lieber auf einen Monitor als eine Zwei-monitor-lösung setzt, findet derzeit kaum eine bessere Alternativ­e.

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 ??  ?? Das Display ist perfekt auf die Bedienober­fläche gängiger Kreativsof­tware abgestimmt.
Das Display ist perfekt auf die Bedienober­fläche gängiger Kreativsof­tware abgestimmt.
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Mit der Onscreen-control-software wählen Sie zwischen 14 Split-screens. Eigene Presets lassen sich speichern und automatisc­h mit einer Anwendung laden.
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Über die Usb-cbuchse schließen Sie Ihr Macbook an den Lg-monitor an, um es gleichzeit­ig zu laden.
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Der Größenverg­leich mit verschiede­nen Auflösunge­n anschaulic­h dargestell­t.

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