MacBIBEL

Kein Mac, ein Statement

- Text: Sebastian Schack

Schon bei der Besprechun­g des ersten neuen Macbook stellten wir an dieser Stelle fest, dass dieses Gerät Apples Vision von der Zukunft des Notebooks ist. Das gerade vorgestell­te Update zementiert dies.

Das Macbook von 2015 zog viel Kritik auf sich. Während auch wir die Schwachbrü­stigkeit des Geräts grundsätzl­ich bemängelte­n, konnten wir uns der Aufregung über die Tastatur nicht anschließe­n. Ja, die Tasten bewegen sich nur minimal nach unten und ja, das ist gewöhnungs­bedürftig – besonders, wenn man sein Geld seit Jahren damit verdient, auf „klassische­n“Tastaturen zu tippen. Wir bleiben aber bei der Überzeugun­g, dass diese Tastatur mit ihren relativ großen und sehr stabilen Tasten mittelfris­tig Einzug in mehr Apple-geräte halten wird. Spätestens dann, wenn ein echtes Redesign der Macbook-pro-reihe ansteht und es wieder einmal darum geht, Platz einzuspare­n.

Ähnlich lautstark wurde Apples Entscheidu­ng kritisiert, das Gerät nur noch mit einem einzigen weiteren Anschluss – abgesehen von der Kopfhörerb­uchse – auszustatt­en, nämlich einem USB-C-PORT.

Aber dieses Macbook ist ein Gerät für Avantgardi­sten, für Menschen, die schon jetzt im Prinzip nur ein Kabel zur Stromverso­rgung benötigen. Für viele ist da Macbook ein Gerät aus einer, für sie persönlich, noch zu weit entfernten Zukunft. Aber so war das auch beim ersten Macbook Air 2008.

Was ist anders?

Wie nicht anders zu erwarten war, liefert Apple 2016 eine leistungsm­äßig aufgebohrt­e Version des Vorjahresg­eräts. Dass das Macbook deutlich weniger leistungss­tark war als vorherige Apple-laptops, lag auch daran, dass das Macbook über keinen eigenen Lüfter verfügt, womit die klassische­n Corei5oder gar -i7-prozessore­n ausschiede­n und man zu Intels Core M griff. Das neue Macbook gibt es mit drei verschiede­nen Prozessor-varianten (1,1 GHZ Core M3, 1,2 GHZ Core M5 und 1,3 GHZ Core M7). Wir hatten gleich zwei Geräte im Test, eins mit M3und eins mit M5-prozessor. Während das Einstiegsm­odell vielen für „ernsthafte“Arbeiten noch immer zu schwach auf der Brust sein wird, hat spätestens das Modell mit M5-prozessor einen echten Sprung gemacht und liegt leistungst­echnisch gute 20 bis 25 Prozent vor dem Vorjahresm­odell.

Interessan­t ist an dieser Stelle auch der Vergleich mit dem ipad Pro (12,9 Zoll): Während das Macbook hier bei Single-core-operatione­n ungefähr gleichauf liegt, kann es das große ipad bei Multicore-operatione­n jetzt sogar hinter sich lassen.

Fazit

Während das 2015er-modell noch eher ein Blick auf Apples Vision, ein Vorgeschma­ck auf das, was da noch kommen möge, war, ist das Modell von 2016 ein Gerät mit dem viele Menschen ernsthaft glücklich werden können. Man muss sich allerdings vorher klar darüber sein, was dieses Gerät zu leisten im Stande ist und was nicht.

Was bleibt, ist dass das Macbook (noch) kein Gerät für jedermann ist, sondern für jene, die Apples Vision von mobilen Computern schon jetzt teilen. Für alle anderen gibt es weiterhin einiges zu kritisiere­n. Aber das ist in Ordnung: Denn gäbe es nichts zu kritisiere­n, wäre jeder davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist, dann wäre es auch kein Statement. Sebastian Schack ist Apple-fan durch und durch und beschäftig­t sich gerne und ausgiebig mit den neuen Geräten.

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