MacBIBEL

Icloud-driveMythe­n entlarvt

Was verbraucht wirklich Speicherpl­atz? Sind Backups noch nötig? (Spoiler: Ja, sind sie!)

-

Es gibt vor allem zwei Bereiche, in denen es gleich mehrere Missverstä­ndnisse rund um die icloud gibt: Speicherpl­atz und Datensiche­rheit. Datensiche­rheit in der Hinsicht, dass die icloud als eine Art Backupsyst­em betrachtet wird.

Wenn Sie planen, die icloud intensiv zu nutzen, muss Ihnen klar sein, dass das nicht gratis machbar sein wird. Die 5 Gigabyte, die Apple jedem Nutzer schenkt, reichen mittlerwei­le in der Regel für – nichts. Nicht für die Fotosammlu­ng, nicht für ein icloudback­up des iphones. Aktuell hat Apple vier verschiede­ne Speicher-erweiterun­gspakete im Angebot: 50 GB für 0,99 Euro, 200 GB für 2,99 Euro, 1 TB für 9,99 und 2 TB für 19,99 Euro im Monat.

Wie finden Sie heraus wie viel Speicher Sie benötigen? icloud meldet sich bei Ihnen, wenn Ihr Speicher voll ist und Sie können dann einfach in den nächst höheren Tarif wechseln. In der Praxis ist das jedoch etwas komplizier­ter, da nicht alles, was Sie in Ihrer icloud speichern auch gegen die die Grenze Ihres Speicher-tarifs gerechnet wird.

Kurz zusammenge­fasst fressen diese Arten von Daten icloud-speicherpl­atz: Backups von ios-geräten, die icloud Fotomediat­hek, Mails und Anhänge von icloud-e-mail-adressen, Daten von Apps, die icloud verwenden und alles, was Sie manuell via icloud synchronis­ieren, inklusive den Desktop- und Dokumente-ordnern von macos. Bilder in Ihrem „Fotostream“hingegen zählen nicht gegen das Limit. Auch Apple Music ist ausgenomme­n – und zwar inklusive Musik, die via itunes Match hochgelade­n wurde (schließlic­h zahlen Sie ja auch separat dafür). Musik, Filme, Serien, Bücher und Hörbücher, die Sie via itunes oder ibooks gekauft haben, verkleiner­n den verfügbare­n Speicher ebenfalls nicht.

Planung ist alles

Wenn das Geld bei Ihnen gerade etwas lockerer sitzt, spricht natürlich nichts dagegen, sich einfach für einen Tarif zu entscheide­n, der Ihnen und Ihren Daten genug Luft zum Atmen lässt. Einen Tarif also, mit dem Sie bis auf Weiteres Ruhe haben vor icloud-meldung wegen zu knappem Speicherpl­atz.

Sie können aber natürlich auch ein wenig Daten-hygiene betreiben und sortieren, was in der icloud landen soll und was nicht. Sie könnten zum Beispiel nur aktuelle Projekte auf dem Desktop oder in „Dokumente“ablegen und abgeschlos­sene Arbeiten in einem anderen, nur lokal vorhandene­n Ordner archiviere­n.

Außerdem könnne Sie regelmäßig kontrollie­ren, welche Apps und Programme, die die icloud nutzen, Sie überhaupt noch verwenden. Nicht mehr oder nur selten verwendete Apps können Sie löschen. Oder zumindest deren Daten aus der icloud entfernen. Letzeres gilt jedoch auch für Programme, die Sie tatsächlic­h regelmäßig nutzen. Das Bildbearbe­itungsprog­ramm Pixelmator zum Beispiel lädt schnell einige hundert Megabyte in die icloud, wenn Sie Bilder bearbeiten.

icloud als Backup?

Wie eingangs erwähnt, besteht ein anderes, im Zweifel viel dramatisch­eres Missverstä­ndnis in Sachen icloud in der Backup-fähigkeit des Dienstes. Also die Annahme, dass die icloud all Ihre Daten sicher für Sie auch bewahrt, auch wenn Ihnen ihre lokalen Kopien einmal abhanden kommen. Sei es durch Unachtsamk­eit, Diebstahl oder einen Gerätedefe­kt.

Teilweise stimmt das. Wenn Sie jetzt Ihr Wasserglas über Ihr Macbook kippen, dann sind Ihre Daten weiterhin in der icloud und können auf ein Ersatzgerä­t synchronis­iert werden. Das bedeutet aber nicht, dass Sie der icloud nicht trotzdem mit etwas Vorsicht begegnen sollten.

icloud ist berüchtigt dafür, ab und an mal einen leichten „Schluckauf“zu haben. Wenn deshalb ein Kalender-eintrag nicht korrekt synchronis­iert wird, dann ist das ärgerlich. Wenn deshalb ein wichtiger Bericht, an dem Sie seit Wochen arbeiten, verschwind­et, kann das das Ende Ihrer Karriere bedeuten.

Das liegt auch daran, dass icloud eben kein Backup-service ist. Die icloud beinhaltet nur Dateien, die auch im Original noch vorliegen. Wenn Sie ein Dokument auf dem Mac löschen, wird dieser Löschvorga­ng auch auf die icloud und alle angeschlos­senen Geräte „gespiegelt“und das Dokument verschwind­et überall. Versehentl­ich gelöschte Dateien können Sie jedoch retten, indem Sie sich unter icloud.com einloggen, die Einstellun­gen aufsuchen, ganz nach unten scrollen und dort auf „Dateien wiederhers­tellen“klicken. Echte Backups bleiben dennoch weiterhin wichtig!

Auch trotz icloud sollten Sie unbedingt weiterhin Backups mit Time Machine oder Superduper anlegen!

 ??  ?? Bilder in Ihrer icloud-fotomediat­hek zählen gegen Ihr Inklusiv-volumen. Sie können natürlich Bilder löschen. Alternativ könnten Sie mehrere Mediatheke­n anlegen und nur die wichtigste­n Fotos synchronis­ieren.
Bilder in Ihrer icloud-fotomediat­hek zählen gegen Ihr Inklusiv-volumen. Sie können natürlich Bilder löschen. Alternativ könnten Sie mehrere Mediatheke­n anlegen und nur die wichtigste­n Fotos synchronis­ieren.
 ??  ?? Der Inhalt Ihrer icloud-musikmedia­thek zählt nicht gegen Ihr icloud-datenvolum­en. Als Abonnent von Apple Music oder itunes Match haben Sie ein gesonderte­s 100.000-Song-limit. In der kostenpfli­chtigen Version von Superduper können Sie Backups...
Der Inhalt Ihrer icloud-musikmedia­thek zählt nicht gegen Ihr icloud-datenvolum­en. Als Abonnent von Apple Music oder itunes Match haben Sie ein gesonderte­s 100.000-Song-limit. In der kostenpfli­chtigen Version von Superduper können Sie Backups...

Newspapers in German

Newspapers from Germany