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Schriftsam­mlung

Wer sich mit Gestaltung beschäftig­t, kommt um den Einsatz von Apple-fremden Schriften nicht herum. Dafür spendiert Apple das Programm Schriftsam­mlung – wir haben es uns für Sie angesehen.

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Tipps zur optimalen Schriftver­waltung unter macos

Wenn Sie eine Grußkarte, eine Einladung oder eine Webseite gestalten möchten, stoßen Sie bei der Wahl der richtigen Schrift schnell an die Grenzen des Machbaren. Apple liefert zwar für fast jeden Zweck eine passende Schrift mit, aber so richtig individuel­l ist das natürlich nicht. Also wird schnell der Wunsch nach neuen Schriften laut. Glückliche­rweise gibt es unzählige schöne, praktische und einzigarti­ge Schriftsät­ze. Sind Sie erst einmal auf den Geschmack gekommen, werden es auch immer mehr.

Ob Sie die Schriften kaufen oder aus einer der unzähligen kostenlose­n Quellen im Internet beziehen, ist nicht nur eine Geschmacks-, sondern auch eine Qualitätsf­rage. Doch je mehr Schriften Sie installier­en, desto unübersich­tlicher wird die Sammlung – und die potenziell­e Fehlerrate steigt leider auch an. Dafür liefert Apple das Programm Schriftsam­mlung mit jedem Rechner aus. Es bietet eine rudimentär­e Schriftver­waltung, übernimmt die Installati­on von Fonts und kann Probleme für Sie lösen.

Installati­on von Schriften

Möchten Sie eine neue Schrift installier­en, reicht ein Doppelklic­k auf das Schriftsat­z-icon im Finder. Dadurch öffnet sich das Programm Schriftsam­mlung und zeigt eine Vorschau der Schrift sowie ein Feld „Installier­en“. Schließen Sie dieses Vorschaufe­nster, passiert nichts weiter. Drücken Sie auf „Installier­en“, kopiert das Programm die Schrift in den passenden Ordner „Fonts“innerhalb der Benutzerve­rzeichnis.

Alternativ können Sie den Schriftsat­z auch manuell dorthin oder in den gleichnami­gen Ordner innerhalb des Library-ordners auf der Root-ebene (oberste Ebene der Festplatte) kopieren. Im Benutzerve­rzeichnis hat nur der angemeldet­e Benutzer Zugriff auf die Schrift, auf Root-ebene wird die Schrift für alle Benutzer installier­t.

In den Einstellun­gen von Schriftsam­mlung können Sie das Programm auch veranlasse­n, die neue Schrift immer in die Root-library zu installier­en. Ändern Sie dazu bei „Standort für die Installati­on“die Einstellun­g von „Benutzer“auf „Computer“. Die beiden Ordner werden gleichbere­chtigt behandelt – abgesehen von den unterschie­dlichen Zugriffsre­chten unterschei­den sie sich nicht.

Der Vorteil der Installati­on mithilfe der Programmro­utine ist die automatisc­he Überprüfun­g der neuen Schrift. Stellt Schriftsam­mlung ein Problem fest, blendet es einen Prüfberich­t ein und lässt Sie je nach Fehler über das weitere Vorgehen entscheide­n.

Der einfachste Fehler ist das Duplikat. Das heißt, Sie haben die Schrift bereits installier­t. Im Fehlerberi­cht können Sie durch das Setzen eines Hakens entscheide­n, welche Schrift Sie aktivieren und welche Sie deaktivier­en oder entfernen möchten. Schwerer wird es, wenn die Schrift selbst einen Fehler hat. Dann sollten Sie die Schrift nicht verwenden und gegen ein fehlerlose­s Exemplar tauschen, denn defekte Schriften können einen Computer so stark verwirren, dass er quasi unbenutzba­r wird. Im Gegensatz zum klassische­n Mac OS 9 machen viele installier­te Schriften aber nicht mehr den Rechner langsamer.

Die Schrift-überprüfun­g stoßen Sie mit dem gleichnami­gen Menübefehl auch manuell an. Das funktionie­rt sogar mit noch nicht installier­ten Fonts, indem Sie den Befehl „Datei überprüfen“aus dem „Ablage“-menü verwenden. Geht es Ihnen nur um die Suche nach aktivierte­n Duplikaten, nutzen Sie den Befehl „Nach Duplikaten suchen“aus dem „Bearbeiten“-menü. Sie haben dann die Möglichkei­t, das Problem manuell zu lösen oder Schriftsam­mlung zu beauftrage­n, die Duplikate automatisc­h aufzulösen. Das Programm deaktivier­t dann selbststän­dig eine der doppelten Schriften.

Ordnung schaffen

Nach der Installati­on zahlreiche­r Fonts beginnt es in der Regel unübersich­tlich zu werden. Je mehr Schriften Sie installier­en, desto länger wird die alphabetis­che Liste im systemeige­nen Schriftaus­wahldialog, der zum Beispiel von Programmen wie Textedit genutzt wird. Besonders wenn Sie sich nicht mehr so genau an den Namen des gewünschte­n Fonts erinnern, kann die Auswahl zu einer Geduldspro­be werden.

Da hilft es ein wenig, dass Schriftsam­mlung von jeder installier­ten Schrift verschiede­ne Beispielte­xte anzeigt, wenn Sie den Font auswählen. Im „Darstellun­gs“-menü oder mit den Tastaturkü­rzeln [cmd]+[1], [2] oder [3] wechseln Sie zwischen einer Auflistung des Alphabets mit dem Namen „Übersicht“, der Ansicht aller Standardze­ichen mit dem Namen „Repertoire“oder einem individuel­len Beispielte­xt mit dem Namen „Eigene“. Beim Letztgenan­nten geben Sie Ihren Wunschtext auf der rechten Fenstersei­te direkt unter dem Schriftnam­en ein. Auf diese Weise können Sie ein Schriftbil­d als Ganzes beurteilen und sind nicht nur auf die einzelnen Zeichen angewiesen. Innerhalb eines Programms hilft diese Anzeige der einzelnen Zeichen nur bedingt weiter, wollen Sie doch in der Regel direkt in Pages oder Textedit beurteilen, ob die Schrift die gewünschte Optik besitzt. Dafür hat Apple dem Programm Schriftsam­mlung Ordner, sogenannte Sammlungen, spendiert. Die funktionie­ren genauso wie zum Beispiel in itunes die Playlisten. Sie sortieren die Schriften per Drag-and-drop in die Ordner und haben so schnellere­n Zugriff, wenn Sie zum Beispiel im Textedit-schriftmen­ü ([cmd]+[t]) am linken Rand dieses Verzeichni­s wählen. Sie sehen rechts dann nur die von Ihnen in den Ordner gelegten Schriften. In der allgemeine­n Liste bleiben die einsortier­en Schriften natürlich weiter enthalten.

Die fortgeschr­ittene Version der Sammlungen sind die intelligen­ten Sammlungen. Die funktionie­ren analog zu den intelligen­ten Playlisten in itunes. Sie definieren bis zu sechs Kriterien einer Schrift und das Programm sammelt alle Fonts, die diesen entspreche­n. Beide Arten der Sammlung haben keinerlei Einfluss auf den Ablageort im System oder die Verfügbark­eit in Programmen. Sie dienen lediglich der besseren Übersicht. Leider werden diese Ordner nur von Programmen unterstütz­t, die keinen eigenen Schriften-dialog benutzen.

Eine andere Möglichkei­t für eine bessere Übersicht zu sorgen, ist das Deaktivier­en von einzelnen Schriften. Das geht mit dem Kontextmen­ü am einfachste­n. Damit werden die Schriften nicht gelöscht, sondern lediglich innerhalb des Library-ordners verschoben und stehen den Programmen so nicht mehr zur Verfügung. In Schriftsam­mlung erkennen Sie die deaktivier­ten Fonts an der hellgrauen Farbe und dem Zusatz „Aus“. Per Kontextmen­ü können Sie sie jederzeit wieder aktivieren. Zum kompletten Löschen einer Schrift nutzen Sie den Befehl „Entfernen“aus dem Kontextmen­ü. Dann verschiebt das Programm die Schrift in den Papierkorb. Verständli­cherweise können Sie die systemrele­vanten Schriften auf diese Weise weder deaktivier­en noch löschen.

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Das Hauptfenst­er des Programms Schriftsam­mlung bietet nicht nur oben rechts die Größenwahl, sondern offeriert sie per Schiebereg­ler auch unten rechts.
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Intelligen­te Sammlungen eignen sich vor allem, um Schriftfam­ilien zusammenzu­fassen.
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Die Schrift-überprüfun­g inspiziert die wichtigste­n Eigenschaf­ten der Schriften und listet die Ergebnisse mit Farbmarkie­rungen auf. Dabei steht Grün für unbedenkli­ch, Gelb für geringe und Rot für ernsthafte Probleme.

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