MacBIBEL

Dokumente bearbeiten, ohne sie zu öffnen

Was auf den ersten Blick völlig abwegig klingt, ist mit macos Mojave kein Problem mehr. Dokumente lassen sich über die Vorschau-funktion nun direkt bearbeiten.

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Manchmal sind es die kleinen Dinge, die ein Betriebssy­stem ausmachen. Bei macos ist ein solches Detail die Vorschau-funktion. Seit ihrer Einführung dürfte sie wahrschein­lich zu einer der meistgenut­zten Werkzeuge gehören. Einfach ein Dokument mit der Maus auswählen und die Leertaste drücken. Schon öffnet sich die Vorschau und zeigt die Datei in seiner vollen Größe an, spielt ein Video oder Musikstück ab, ohne dass ein spezielles Programm installier­t oder geöffnet werden muss. Die Vorschau kann dabei sehr viele Dateiforma­te anzeigen, egal ob Foto, Video, Dokument oder PDF.

Neben der Vorschau-funktion verfügt macos auch über eine Vorschau-app. Diese öffnet sich, wenn eine Datei doppelt angeklickt wird. Mit ihr stehen den Nutzern weiterführ­ende Funktionen bereit. Bilder lassen sich so zum Beispiel beschneide­n oder mit Notizen versehen.

macos Mojave macht diese Vorschau-app fast überflüssi­g, denn mit dem neuen Betriebssy­stem wandern viele dieser zusätzlich­en Funktionen von der Vorschau-app in die Vorschau-funktion. Sie sind nun auch dann verfügbar, wenn eine Datei nur per Leertaste vergrößert wurde. Sie können also mit macos Mojave eine Datei tatsächlic­h bearbeiten, ohne sie wirklich geöffnet zu haben. Klingt, als sei es unmöglich, ist aber so.

Drehen, beschneide­n und Notizen einfügen

Öffnet man die neue Vorschaufu­nktion, finden sich in der oberen rechten Ecke mehrere Auswahlmög­lichkeiten. Direkt anwählbar ist die Möglichkei­t, eine Datei zu drehen, sie über die Vorschau-app zu öffnen oder über den Teilen-button zu verschicke­n. Im Menü befindet sich zusätzlich noch ein kleines Stiftsymbo­l. Wird dieses ausgewählt, öffnet sich in der Vorschau-funktion eine Werkzeugle­iste.

Über das Stift-symbol ganz links können Sie die Datei mit Zeichnunge­n versehen. Auf Wunsch kann Vorschau Ihre Linien auch begradigen.

Direkt neben dem Stift ist das Werkzeug für geometrisc­he Formen untergebra­cht. Wollen Sie zum Beispiel ein Rechteck oder einen Pfeil in ein Dokument einfügen, klicken Sie auf die Schaltfläc­he und wählen Sie die gewünschte Form aus. So lassen sich nicht nur perfekte Linien, sondern auch Kreise in Dokumente einfügen. Eine weitere praktische Funktion ist in diesem Menü etwas versteckt. Unten rechts finden Sie ist auch eine virtuelle Lupe, mit welcher Sie zum Beispiel auf dem Screenshot einer Karte einen bestimmten Ort hervorhebe­n können.

Über das dritte Werkzeug in der Werkzeugle­iste können Sie einen Textrahmen erstellen und an die gewünschte Stelle ziehen. Schriftgrö­ße, Schriftart und Farbe ändern Sie in der Vorschaufu­nktion über das „A“in der Mitte der Werkzeugle­iste.

Das letzte Werkzeug in diesem Abschnitt ist für Unterschri­ften gedacht. Zunächst muss auf einem weißen Blatt Papier mit einem möglichst dunklen Stift unterschri­eben werden. Diese Unterschri­ft wird dann vor die Facetime-kamera gehalten und von macos automatisc­h digitalisi­ert. Muss nun zukünftig ein Dokument unterschri­eben werden, kann dies einfach über die Vorschau

Funktion geschehen. Es genügt, auf das Werkzeug zu klicken, die Unterschri­ft an die richtige Stelle zu ziehen und die Größe anzupassen. Unnötige Arbeitssch­ritte wie ausdrucken, unterschre­iben und einscannen können so umgangen werden.

Sogar Audio- und Videobearb­eitung ist möglich

Die neue Vorschau-funktion macht nicht bei Textdokume­nten und Fotos halt, auch Tonund Videodatei­en lassen sich per Leertaste anhören beziehungs­weise ansehen. Öffnet man eine Ton- oder Videodatei mit der Vorschau, kann diese dank Mojave nun sogar getrimmt und damit die Länge der Aufnahme verändert werden. Für weitere Funktionen benötigen Sie weiterhin ein profession­elles Schnittpro­gramm, doch wenn es nur um das Kürzen eines kleinen Clips geht, reicht die Vorschau-funktion völlig aus.

Apple rettet den Dvd-player

Die Vorschau-funktion und -App haben ihre Grenzen. So sind sie für klassische DVDS weniger geeignet. Und auch wenn Apple keinen Mac mehr mit integriert­em Laufwerk verkauft, so hatte man im Hauptquart­ier in Kalifornie­n scheinbar doch ein einsehen und rettet die Dvd-player-app vor dem sicheren Tod.

Denn – so ist es von Apple festgelegt – der Nachfolger von macos Mojave wird 2019 keine 32-Bit-apps mehr unterstütz­en. Schon jetzt warnt Mojave beim Start einer solche App und rät ein Update durchzufüh­ren, die Programme lassen sich aber noch starten. Nächstes Jahr wird Apple allerdings endgültig die Unterstütz­ung für 32-Bit streichen.

Und um zu verhindern, dass dann die eigene Dvd-player-app nicht mehr genutzt werden kann, aktualisie­ren die Entwickler sie auf 64-Bit und schenken ihr so noch ein paar gute Jahre.

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Notizen in einem Pdfdokumen­t machen und Unterlagen direkt unterschre­iben? Mit macos Mojave kein Problem.
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