Mehrere Monitore am Mac verwenden
Wenn es eng wird auf dem digitalen Schreibtisch, hilft ein zusätzlicher Bildschirm. Wir geben hilfreiche Tipps zum Kauf und der Konfiguration
Wird es auf dem Desktop zu eng, hilft ein zusätzlicher Bildschirm. Wir geben Tipps, worauf es bei der Auswahl des Monitors, beim Anschluss an den Mac sowie bei der anschließenden Konfiguration ankommt. Dazu stellen wir nützliche Werkzeuge für die Arbeit mit mehreren Monitoren vor.
Wer nicht gerade einen 27-Zoll-imac besitzt, kennt das Problem: Monitore sind eigentlich nie groß genug. Das stabile Multitasking des Mac und die leistungsfähige Hardware erlauben ein bequemes paralleles Arbeiten mit mehreren Programmen. Als Folge öffnest du schnell diverse Fenster – und dann ist natürlich immer das aktuell benötigte verdeckt. Das kostet letztlich viel Zeit: Du musst dir ständig „den Weg freiräumen“, um weiterarbeiten zu können. Auch der schnelle Datenaustausch per Drag-and-drop ist schwierig. Und du kannst nur schlecht E-mails oder eine Website mit nützlichen Infos im Blick behalten, während du in einer anderen App arbeitest.
Besonders hart erwischt es aktuell die Anwender, die aus dem Büro einen großen zweiten Monitor gewohnt sind und nun im Homeoffice mit dem im Vergleich kleinen internen Display des Macbook auskommen müssen. Aber: Ein zusätzlicher Monitor muss nicht viel kosten, ist schnell eingerichtet und macht den Arbeitsplatz nicht nur komfortabler, sondern auch erheblich effektiver.
Worauf musst du achten?
Das Angebot startet beim einfachen Full-hd-monitor mit Hdmi-anschluss, der selbst in einer stattlichen Größe von 24 Zoll relativ problemlos für rund 100 Euro zu bekommen ist. Am oberen Ende stehen Modelle wie Apples Pro Display XDR mit 32 Zoll, 6K-auflösung und einem Einstiegspreis von rund 6.600 Euro (inklusive Fuß).
Bei der Wahl des Monitors kommt es natürlich darauf an, was du mit deinem Mac vorhast. Wir starten mit der Größe und der Zahl der Pixel.
Auflösung: Die Standardauflösung ist heutzutage das von Fernsehern geprägte Full HD oder 1080p, also 1.920 mal 1.080 Pixel. Das breite Seitenverhältnis von 16:9 ist zwar eigentlich für Filme gedacht, aber insgesamt bietet Full HD bereits so viele Bildpunkte, dass man damit auch prima arbeiten kann.
Traditionelle Büromonitore besitzen ein Seitenverhältnis von 16:10 – also mehr Höhe, sie sind aber auch teurer. Der nächste lohnende Schritt für ein echtes Plus an Arbeitsfläche bei noch vertretbarem Preis ist die imac-auflösung 2.560 mal 1.440. Darüber wird es dann erheblich teurer, ob bei 21:9-Überbreite (3.440 mal 1.440) oder im Retina-bereich.
Dabei darfst du nicht vergessen, dass Retina vor allem der Verbesserung der Darstellungsqualität dient. Auf einem 4K-REtina-display mit 3.840 mal 2.160 Pixeln ist genauso viel Platz für die Fenster deiner Apps wie auf einem Full-hd-monitor. Du gewinnst aber indirekt etwa zehn bis 15 Prozent Platz, weil du kleinere Schriften oder eine kleinere Darstellung in den Apps nutzen kannst.
Monitorgröße: Die Auflösung entscheidet darüber, ob Fenster und Paletten auf den Bildschirm passen. Die Größe des Monitors entscheidet dann über die Lesbarkeit. Für die beliebte Full-hd-auflösung empfehlen wir eine Diagonale von 22 bis 24 Zoll. Dabei kommt es sehr auf den persönlichen Geschmack an: Full HD auf 27 Zoll empfinden wir in den Standard-apps subjektiv als zu groß. Bei einem (Zweit-)monitor für Spiele und Filme kommen aber auch so große Formate infrage. Die erwähnte imac-auflösung füllt 27 bis 30 Zoll sehr gut, bei 4K- und 5K-displays orientierst du dich am besten an der oberen Grenze der normalen Nicht-retina-auflösungen, also 24 und 30 Zoll.
Technologie: Ohne an dieser Stelle allzu sehr in technische Details einzusteigen, kann man die verbauten Panel grob in drei Klassen einteilen.
Da sind zunächst die Tn-panel („Twisted Nematic“). Sie punkten beim Preis und mit kurzen Umschaltzeiten für die Pixel, weshalb Freunde schneller Spiele hier gern zugreifen. Nachteilig sind die oft etwas schwachen Farben und Kontraste sowie eine relativ starke Blickwinkelabhängigkeit.
Va-panel („Vertical Alignment“) bieten umgekehrt einen höheren Kontrast und kräftigere Farben, die auch bei seitlicher Betrachtung gut wirken. Va-panel sind allerdings langsamer bei den Schaltzeiten, wodurch es bei schnellen Bewegungen zu gewissen Unschärfen kommt.
Der dritte Typ ist das Ips-panel („In-plane Switching“). Es bietet den größten Farbumfang, wovon die Bildbearbeitung profitiert. IPS bietet die geringsten Verfälschungen bei seitlicher Betrachtung und trotzdem noch recht gute Schaltzeiten. Dafür sind sie allerdings auch am teuersten.
Ips-panel sind starke Allrounder ohne große Schwächen, doch die Abstände der drei Typen sind durch Verbesserungen in der Elektronik oder neue Beschichtungen insgesamt kleiner geworden. Es gibt auch Tn-panel, mit denen man prima arbeiten kann, wenn man nicht unbedingt Bildbearbeitung auf gehobenem Niveau betreiben will.
Unser Tipp: Monitore sollte man im Laden ausprobieren.
Ausstattung: Für längeres Arbeiten sollte der Monitor in der Höhe und Neigung verstellbar sein, um ihn optimal ausrichten zu können. Außerdem solltest du auf die Schnittstellen achten. Ein zusätzlicher HDMI-PORT ist immer eine gute Idee, falls du später noch ein weiteres Gerät, wie Zweitrechner, Spielkonsole oder Apple-tv, anschließen willst.
Viele Anwender haben eine Abneigung gegen HDMI, da der Anschluss aus dem Unterhaltungsbereich kommt, dafür gibt es aber in Bezug auf die Videoverbindung keinen Grund. Vor allem an Macbooks ist allerdings ein Monitor mit Thunderboltoder USB-C-HUB nützlich. Dann reicht nämlich ein Kabel, um Monitor, Back-up-laufwerk und andere Geräte zu verbinden. Im Idealfall kannst du das Macbook auch gleich noch darüber aufladen. Weitere nützliche Ausstattungsoptionen sind eingebaute Lautsprecher, eine Webcam oder ein leicht zugänglicher Kopfhöreranschluss.
Der passende Bildschirm
Das beste Preis-leistungs-verhältnis liegt derzeit bei Full-hd-monitoren mit 21 bis 24 Zoll. Sie bieten für die allermeisten Anwender und Situationen genug Platz und sind selbst mit guter Ausstattung schon für rund 200 Euro zu haben. Für einen einfach ausgestatteten Zweitmonitor oder als günstige schnelle Hilfe im Homeoffice ist man sogar schon mit 100 bis 150 Euro dabei.
Da man einen Monitor normalerweise locker zehn Jahre lang verwenden kann, lohnt es sich immer, 50 Euro mehr für das bessere Modell mit einer zusätzlichen Schnittstelle auszugeben. Außerdem ist es es eine gute Idee, nach Angeboten Ausschau zu halten, da der Markt ziemlich aktiv ist und Vorjahresmodelle oft extrem günstig zu haben sind.
Größere Monitore lohnen sich für gehobene Ansprüche, wenn neben dem Dokument noch viele Paletten mit Funktionen auf den Bildschirm passen müssen – dazu gehört die professionelle App-entwicklung, das Layout sowie die Bild- und Videobearbeitung.