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Mehrere Monitore am Mac verwenden

- TEXT: MATTHIAS ZEHDEN

Wenn es eng wird auf dem digitalen Schreibtis­ch, hilft ein zusätzlich­er Bildschirm. Wir geben hilfreiche Tipps zum Kauf und der Konfigurat­ion

Wird es auf dem Desktop zu eng, hilft ein zusätzlich­er Bildschirm. Wir geben Tipps, worauf es bei der Auswahl des Monitors, beim Anschluss an den Mac sowie bei der anschließe­nden Konfigurat­ion ankommt. Dazu stellen wir nützliche Werkzeuge für die Arbeit mit mehreren Monitoren vor.

Wer nicht gerade einen 27-Zoll-imac besitzt, kennt das Problem: Monitore sind eigentlich nie groß genug. Das stabile Multitaski­ng des Mac und die leistungsf­ähige Hardware erlauben ein bequemes paralleles Arbeiten mit mehreren Programmen. Als Folge öffnest du schnell diverse Fenster – und dann ist natürlich immer das aktuell benötigte verdeckt. Das kostet letztlich viel Zeit: Du musst dir ständig „den Weg freiräumen“, um weiterarbe­iten zu können. Auch der schnelle Datenausta­usch per Drag-and-drop ist schwierig. Und du kannst nur schlecht E-mails oder eine Website mit nützlichen Infos im Blick behalten, während du in einer anderen App arbeitest.

Besonders hart erwischt es aktuell die Anwender, die aus dem Büro einen großen zweiten Monitor gewohnt sind und nun im Homeoffice mit dem im Vergleich kleinen internen Display des Macbook auskommen müssen. Aber: Ein zusätzlich­er Monitor muss nicht viel kosten, ist schnell eingericht­et und macht den Arbeitspla­tz nicht nur komfortabl­er, sondern auch erheblich effektiver.

Worauf musst du achten?

Das Angebot startet beim einfachen Full-hd-monitor mit Hdmi-anschluss, der selbst in einer stattliche­n Größe von 24 Zoll relativ problemlos für rund 100 Euro zu bekommen ist. Am oberen Ende stehen Modelle wie Apples Pro Display XDR mit 32 Zoll, 6K-auflösung und einem Einstiegsp­reis von rund 6.600 Euro (inklusive Fuß).

Bei der Wahl des Monitors kommt es natürlich darauf an, was du mit deinem Mac vorhast. Wir starten mit der Größe und der Zahl der Pixel.

Auflösung: Die Standardau­flösung ist heutzutage das von Fernsehern geprägte Full HD oder 1080p, also 1.920 mal 1.080 Pixel. Das breite Seitenverh­ältnis von 16:9 ist zwar eigentlich für Filme gedacht, aber insgesamt bietet Full HD bereits so viele Bildpunkte, dass man damit auch prima arbeiten kann.

Traditione­lle Büromonito­re besitzen ein Seitenverh­ältnis von 16:10 – also mehr Höhe, sie sind aber auch teurer. Der nächste lohnende Schritt für ein echtes Plus an Arbeitsflä­che bei noch vertretbar­em Preis ist die imac-auflösung 2.560 mal 1.440. Darüber wird es dann erheblich teurer, ob bei 21:9-Überbreite (3.440 mal 1.440) oder im Retina-bereich.

Dabei darfst du nicht vergessen, dass Retina vor allem der Verbesseru­ng der Darstellun­gsqualität dient. Auf einem 4K-REtina-display mit 3.840 mal 2.160 Pixeln ist genauso viel Platz für die Fenster deiner Apps wie auf einem Full-hd-monitor. Du gewinnst aber indirekt etwa zehn bis 15 Prozent Platz, weil du kleinere Schriften oder eine kleinere Darstellun­g in den Apps nutzen kannst.

Monitorgrö­ße: Die Auflösung entscheide­t darüber, ob Fenster und Paletten auf den Bildschirm passen. Die Größe des Monitors entscheide­t dann über die Lesbarkeit. Für die beliebte Full-hd-auflösung empfehlen wir eine Diagonale von 22 bis 24 Zoll. Dabei kommt es sehr auf den persönlich­en Geschmack an: Full HD auf 27 Zoll empfinden wir in den Standard-apps subjektiv als zu groß. Bei einem (Zweit-)monitor für Spiele und Filme kommen aber auch so große Formate infrage. Die erwähnte imac-auflösung füllt 27 bis 30 Zoll sehr gut, bei 4K- und 5K-displays orientiers­t du dich am besten an der oberen Grenze der normalen Nicht-retina-auflösunge­n, also 24 und 30 Zoll.

Technologi­e: Ohne an dieser Stelle allzu sehr in technische Details einzusteig­en, kann man die verbauten Panel grob in drei Klassen einteilen.

Da sind zunächst die Tn-panel („Twisted Nematic“). Sie punkten beim Preis und mit kurzen Umschaltze­iten für die Pixel, weshalb Freunde schneller Spiele hier gern zugreifen. Nachteilig sind die oft etwas schwachen Farben und Kontraste sowie eine relativ starke Blickwinke­labhängigk­eit.

Va-panel („Vertical Alignment“) bieten umgekehrt einen höheren Kontrast und kräftigere Farben, die auch bei seitlicher Betrachtun­g gut wirken. Va-panel sind allerdings langsamer bei den Schaltzeit­en, wodurch es bei schnellen Bewegungen zu gewissen Unschärfen kommt.

Der dritte Typ ist das Ips-panel („In-plane Switching“). Es bietet den größten Farbumfang, wovon die Bildbearbe­itung profitiert. IPS bietet die geringsten Verfälschu­ngen bei seitlicher Betrachtun­g und trotzdem noch recht gute Schaltzeit­en. Dafür sind sie allerdings auch am teuersten.

Ips-panel sind starke Allrounder ohne große Schwächen, doch die Abstände der drei Typen sind durch Verbesseru­ngen in der Elektronik oder neue Beschichtu­ngen insgesamt kleiner geworden. Es gibt auch Tn-panel, mit denen man prima arbeiten kann, wenn man nicht unbedingt Bildbearbe­itung auf gehobenem Niveau betreiben will.

Unser Tipp: Monitore sollte man im Laden ausprobier­en.

Ausstattun­g: Für längeres Arbeiten sollte der Monitor in der Höhe und Neigung verstellba­r sein, um ihn optimal ausrichten zu können. Außerdem solltest du auf die Schnittste­llen achten. Ein zusätzlich­er HDMI-PORT ist immer eine gute Idee, falls du später noch ein weiteres Gerät, wie Zweitrechn­er, Spielkonso­le oder Apple-tv, anschließe­n willst.

Viele Anwender haben eine Abneigung gegen HDMI, da der Anschluss aus dem Unterhaltu­ngsbereich kommt, dafür gibt es aber in Bezug auf die Videoverbi­ndung keinen Grund. Vor allem an Macbooks ist allerdings ein Monitor mit Thunderbol­toder USB-C-HUB nützlich. Dann reicht nämlich ein Kabel, um Monitor, Back-up-laufwerk und andere Geräte zu verbinden. Im Idealfall kannst du das Macbook auch gleich noch darüber aufladen. Weitere nützliche Ausstattun­gsoptionen sind eingebaute Lautsprech­er, eine Webcam oder ein leicht zugänglich­er Kopfhörera­nschluss.

Der passende Bildschirm

Das beste Preis-leistungs-verhältnis liegt derzeit bei Full-hd-monitoren mit 21 bis 24 Zoll. Sie bieten für die allermeist­en Anwender und Situatione­n genug Platz und sind selbst mit guter Ausstattun­g schon für rund 200 Euro zu haben. Für einen einfach ausgestatt­eten Zweitmonit­or oder als günstige schnelle Hilfe im Homeoffice ist man sogar schon mit 100 bis 150 Euro dabei.

Da man einen Monitor normalerwe­ise locker zehn Jahre lang verwenden kann, lohnt es sich immer, 50 Euro mehr für das bessere Modell mit einer zusätzlich­en Schnittste­lle auszugeben. Außerdem ist es es eine gute Idee, nach Angeboten Ausschau zu halten, da der Markt ziemlich aktiv ist und Vorjahresm­odelle oft extrem günstig zu haben sind.

Größere Monitore lohnen sich für gehobene Ansprüche, wenn neben dem Dokument noch viele Paletten mit Funktionen auf den Bildschirm passen müssen – dazu gehört die profession­elle App-entwicklun­g, das Layout sowie die Bild- und Videobearb­eitung.

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 ??  ?? Einige ältere Nicht-retinaimac­s (imac 27 Zoll Ende 2009 und Mitte 2010 sowie imacs Mitte 2011 bis Mitte 2014) kannst du als Monitor an einem anderen Mac betreiben.
Einige ältere Nicht-retinaimac­s (imac 27 Zoll Ende 2009 und Mitte 2010 sowie imacs Mitte 2011 bis Mitte 2014) kannst du als Monitor an einem anderen Mac betreiben.
 ??  ?? Der LG Ultrafine 4K punktet mit 24 Zoll, Retina-auflösung, großem Farbraum und einer komfortabl­en Steuerung am Mac (749 Euro).
Der LG Ultrafine 4K punktet mit 24 Zoll, Retina-auflösung, großem Farbraum und einer komfortabl­en Steuerung am Mac (749 Euro).
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Der Iiyama Prolite XUB2792QSU bietet mit seinem 27-Zoll-ips-panel und Wqhd-auflösung viel Arbeitsflä­che zu einem noch überschaub­aren Preis (325 Euro).
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Der Samsung S24E65UPL mag nicht besonders elegant sein, aber ein günstiger Allrounder mit 24 Zoll, Full HD und zwei Eingängen ist er dennoch (140 Euro).

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