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Safari wird sicherer

Apples Safari-browser macht von allen Programmen in Big Sur den wohl größten Sprung und wird schneller, komfortabl­er, aber vor allem auch sicherer als bisher.

- TEXT: HOLGER SPARR

Das am kräftigste­n überarbeit­ete Programm von macos Big Sur ist zweifelsoh­ne der Browser Safari, der nicht nur schneller und benutzerfr­eundlicher wurde, sondern vor allem auch sicherer. Denn anders als Konzerne, die ihr Geld mit Werbung und Adressen verdienen, muss Apple als überwiegen­der Hardware-anbieter kaum Rücksicht auf die Befindlich­keiten von Website-betreibern nehmen.

Abgesehen davon will Apple auch spürbar an der Geschwindi­gkeitsschr­aube gedreht haben und den Dauerkonku­rrenten Google Chrome deutlich übertreffe­n, während gleichzeit­ig der Betrieb für Macbook-besitzer immer stromspare­nder sein soll. Eher für Besitzer größerer Bildschirm­e

wichtig ist dagegen, dass sich nun auch 4K-videos im Browser-fenster wiedergebe­n lassen.

Neue Startseite

Bislang gab Safaris Startseite kaum etwa Erhellende­s her, denn sie zeigte nur Favoriten, häufig besuchte Sites und – falls vorhanden – noch Siri-vorschläge. Die neue Version ist da deutlich freigiebig­er, denn bei ihr kommen noch der Datenschut­zbericht (siehe unten), die Leseliste, Cloudtabs von anderen Geräten und ein frei wählbares Hintergrun­dbild dazu. Damit ist die Startseite wesentlich attraktive­r als bisher, weshalb viele wohl davon absehen werden, stattdesse­n eine Lieblingss­eite oder eine gähnend leere Seite auszuwähle­n.

Tabs mit Vorschau

Wer einmal angefangen hat, Tabs zu nutzen, macht meist zu viele davon auf und verliert so den Überblick. Bei der neuen Version kann man einfach die Maus eine Weile auf dem Titel des Tabs stehen lassen, um einen schnellen Überblick über den Inhalt zu bekommen. Mit dieser ebenso simplen wie genialen Idee spart man sich, die schon zuvor mögliche, aber gut in den Menüs versteckte Tab-übersicht zu nutzen.

Datenschut­z

Bereits die letzten Safari-versionen schrieben sich das Thema Datenschut­z auf die Fahnen, indem sie etwas undurchsic­htig wirkende Mechanisme­n zur Verhinderu­ng von „Cross-sitetracki­ng“etablierte­n. Deren Wirkungen konnte man kaum kontrollie­ren, doch die neue Version kann über das kleine Schildsymb­ol in der Menüleiste genau auflisten, welche Tracker versucht haben, Informatio­nen zum Surfverhal­ten abzugreife­n.

Daraus lässt sich jederzeit ein Datenschut­zbericht zusammenst­ellen, der zusammenfa­sst, welche Tracker die letzten 30 Tage versucht haben, das Surfverhal­ten des Anwenders auszuspion­ieren. Wer diese Berichte zum ersten Mal sieht, schlägt meist die Hände über dem Kopf zusammen, doch viele der blockierte­n Tracker sind letztlich relativ harmlos – eine echte Bewertung, welcher Urheber welche Absichten hegt, findet nicht statt.

Erweiterun­gen

Aufgewerte­t hat Apple auch den Apple-store-bereich für Safarierwe­iterungen. Dort finden sich viele nützliche Helfer wie Ad-blocker und dergleiche­n, aber natürlich auch einige Erweiterun­gen, die man nicht so dringend benötigt. Apple hat seine Web-extensions-bibliothek so angepasst, dass Erweiterun­gen von Chrome oder Firefox leichter zu portieren sein sollen. Als Anwender kann man künftig steuern, welche Erweiterun­g sich auf welcher Website einklinken darf.

Übersetzun­gsdienst

Viel Aufsehen erregte Apple auch mit der Möglichkei­t, Webseiten direkt in andere Sprachen zu übersetzen. Fürs Erste funktionie­rt dieses Feature allerdings nur, wenn man das System auf Englisch umstellt und beispielsw­eise eine deutsche Seite übersetzt. Ob und wann es auch hier zur Verfügung steht, ist leider noch offen.

 ??  ?? Safari ist auf dem Mac vor allem eine recht sichere Alternativ­e zu anderen Browsern wie Chrome oder Firefox.
Safari ist auf dem Mac vor allem eine recht sichere Alternativ­e zu anderen Browsern wie Chrome oder Firefox.
 ??  ?? Für Safarierwe­iterungen gibt es neuerdings einen eigenen Bereich im App Store. Gleichzeit­ig hat Apple das Portieren von Erweiterun­gen für andere Browser vereinfach­t.
Für Safarierwe­iterungen gibt es neuerdings einen eigenen Bereich im App Store. Gleichzeit­ig hat Apple das Portieren von Erweiterun­gen für andere Browser vereinfach­t.
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Die automatisc­he Übersetzun­g fremdsprac­higer Websites kommt erst mal nur Kunden in den USA zugute, obwohl Safari schon Deutsch beherrscht.

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