Drahtlose Netzwerke optimieren
Wir zeigen, wie du die Sicherheitseinstellungen verbesserst und das Netzwerk erweiterst, damit dein WLAN sicher und zuverlässig bis in den hintersten Winkel der Wohnung oder des Hauses reicht.
Mit dem Einschalten des WLAN am Router ist es in den meisten Fällen nicht getan, denn es hängt sehr von dessen Hersteller ab, wie gut die Standardkonfiguration ist. Du solltest auf jeden Fall die wichtigen Sicherheitseinstellungen überprüfen, damit keine unerlaubten Zugriffe von außen erfolgen können. Schließlich hört das WLAN ja nicht an der Haustür einfach auf, sondern reicht oft locker bis auf die Straße oder bis zum Nachbarn. Umgekehrt gibt es aber oft auch in den eigenen vier Wänden schon das Problem, dass die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit des drahtlosen Netzes sehr zu wünschen lässt, weil der Empfang zu schwach ist. Aber keine Sorge, auch dagegen kann man gewöhnlich ohne großen Aufwand etwas machen.
Empfangsprobleme vermeiden
Bevor du Geld zur Erweiterung des Netzwerks ausgibst, prüfen erst einmal, ob es auch ohne die Anschaffung zusätzlicher Hardware geht. Neben dem reinen Abstand zwischen der WLAN-BASIS und dem Client kommt es auch auf die Beschaffenheit der Umgebung und den Standort des Routers an. Dicke Mauern sind schlechter als Holz, weshalb in Altbauten der Empfang beim Nachbarn von oben oder von unten manchmal besser ist als im eigenen Nebenraum.
Stelle den Router möglichst zentral auf, um die Abstände in der Wohnung zu verkürzen. Vermeide Zimmerecken oder die Position direkt auf dem Boden oder dicht unter der Decke. Ein Möbelstück mit Wänden oder Böden aus Metall ist ebenfalls kein optimaler Standort. Manchmal reicht es schon, den Router etwas höher zu stellen, ihn zu verschieben oder zu drehen – einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Ein alter Tipp, um in Mehrfamilienhäusern mit vielen sichtbaren WLANS Störungen durch Netze der Nachbarn zu vermeiden, ist es, auf das 5-Ghz-frequenzband auszuweichen. Dabei solltest du allerdings beachten, dass dieses aufgrund der höheren Frequenz von Wänden stärker abgeschirmt wird. Mit dem heute üblichen 802.11ac-standard
Sendeleistung
Viele Router bieten die Möglichkeit, die Sendeleistung des WLANS zu reduzieren. Das erschwert durch die reduzierte Reichweite den Zugriff von außen und spart ganz nebenbei auch noch etwas Strom. Hast du Empfangsprobleme, prüfe, ob die Sendeleistung auf 100 Prozent steht. Auf der Fritzbox findest du die Funktion im Pfad „WLAN > Funkkanal > Weitere Einstellungen“. stellt sich die Frage des Frequenzbandes ohnehin nicht mehr, da dieser immer 5 GHZ nutzt. Es kann aber durchaus sinnvoll sein, für etwas abgelegene Geräte mit schlechtem Empfang ein 802.11n-netz mit 2,4 GHZ weiterhin verfügbar zu halten. Hast du allerdings gute Empfangsbedingungen und nur neuere Geräte, kannst du umgekehrt das 2,4-Ghz-band ausschalten, um potenziellen Eindringlingen den Zugriff durch die reduzierte Reichweite zu erschweren.
WLAN erweitern
Helfen die kleinen kostenlosen Tricks zur Empfangsverbesserung nicht weiter, kannst du mit zusätzlicher Hardware nachhelfen. Die einfachste Möglichkeit zur Vergrößerung der Wlan-reichweite ist ein Repeater. Der nimmt das vom Router empfangene Signal und sendet es verstärkt zum Rechner oder Mobilgerät weiter und umgekehrt. Der Vorteil des Repeaters ist, dass er transparent arbeitet: Mobile Geräte merken nicht, ob sie direkt mit dem Router oder dem Repeater verbunden sind. Moderne Repeater können außerdem die Konfiguration automatisch vom Router übernehmen. Für solche Komfortfunktionen empfiehlt es sich, Repeater und Router vom gleichen Hersteller zu kaufen. Außerdem musst du beim
Kauf darauf achten, dass der Repeater die gewünschten Wlan-standards und Frequenzbänder unterstützt. Der Nachteil eines einfachen Repeaters ist, dass er die Bandbreite belastet, weil er jedes Signal dupliziert. Geht es nur darum, ein einzelnes Gerät ins Internet zu bringen, spielt das keine Rolle. Arbeiten im Netz aber mehrere Personen oder Geräte gleichzeitig, bremst der Repeater das gesamte WLAN.
Es gibt auch Repeater mit Ethernet-schnittstelle. Diese lassen sich nicht nur als Bridge einsetzen, um ein Lan-gerät ins WLAN zu bringen, die meisten können sich auch umgekehrt per LAN mit dem heimischen Netzwerk verbinden und als zusätzliche WLAN-BASIS arbeiten. Sie spannen dann ein eigenes zusätzliches WLAN auf. Das entschärft das Performance-problem eines klassischen Repeaters, hat aber den Nachteil, dass du dann zwei getrennte WLANS betreiben, die um Frequenzen und Kanäle konkurrieren. Außerdem muss ein mobiles Gerät eventuell das WLAN wechseln, wenn du dich im Haus bewegst, was laufenden Anwendungen Probleme bereiten kann.
Mehr Komfort durch Mesh
Die „vermaschten“Netze sind im Prinzip eine Weiterentwicklung des Repeater-konzepts. Im Mesh-netz arbeiten nicht nur mehrere WLAN-BASEN parallel, sondern sie spannen ein gemeinsames Netz auf. Die Zugangspunkte tauschen untereinander die Daten aus, zum Beispiel per Lan-kabel oder einen weiteren WLAN-KANAL, um die Wlan-konfiguration abzugleichen oder den Internetzugang zu teilen. Nach außen nutzen alle die gleiche WLAN-ID und das gleiche Passwort. Ein WLAN-GERÄT kann sich in einer beliebigen Zelle anmelden und sich dann im gesamten Netz bewegen. Ist an einem Ort des Hauses der Empfang schlecht, fügt man einfach einen weiteren Zugangspunkt zum Netz hinzu. Das kann ein Mesh-fähiger Router sein oder auch ein Mesh-repeater, was die Erweiterung etwas günstiger macht. Da die interne Kommunikation der Mesh-komponenten nicht einheitlich ist, solltest du die Geräte eines Herstellers verwenden. Die ideale Ergänzung zur Fritzbox ist zum Beispiel ein Mesh-repeater mit schnellem WLAN und Lan-anschluss, wie der Fritz Repeater 2400, der im Handel für rund 80 Euro erhältlich ist.
Es gilt: Mehr Maschen machen das Netzwerk größer und leistungsfähiger, erhöhen aber auch die Kosten.