Die Kommandozentrale
Der Router ist das Herz des Netzwerks. Er verbindet das lokale Netz mit dem Internet. Wir erklären, worauf es bei der Auswahl ankommt und was moderne Router außer Internetzugang und WLAN sonst noch draufhaben.
Viele Anwender denken beim Thema Router erst einmal nur an den Internetzugang; schließlich bekommt man das Gerät ja in vielen Fällen für die Dauer des Vertrages vom Provider quasi aufgenötigt. Vielleicht fragst du dich deshalb, warum es so viele verschiedene Modelle gibt. Die Provider nutzen die Leihgeräte gern zur Kundenbindung und um den Service bei Problemen zu vereinfachen. Aus Sicht des Anwenders kann es sich aber durchaus lohnen, einen Router zu kaufen. Das hat zum Beispiel den Vorteil, dass Sie das bekannte und für Ihre Bedürfnisse konfigurierte Gerät bei einem Anbieterwechsel einfach behalten können. Außerdem gewöhnt man sich natürlich an die Oberfläche und eventuell angebotene Apps seines Router-herstellers.
Der richtige Router
Der Platzhirsch unter den Router-anbietern, sowohl bei Providern als auch auf dem freien Markt, ist in Deutschland AVM. Allein der Hersteller der beliebten Fritzboxen bietet aktuell 13 Router in fünf Modellreihen an. Eine praxisgerechte Ausstattung und die anschauliche Oberfläche machen die Geräte sowohl für Einsteiger als auch für ambitionierte Anwender attraktiv, da man eben kein ausgefuchster Netzwerk-guru sein muss, um zum Ziel zu gelangen.
Um beim Router-kauf die passende Wahl zu treffen, musst du genau überlegen, worauf du eigentlich Wert legst. Als Entscheidungshilfe geben wir einen Überblick, was die aktuellen Fritzbox-modelle bieten. Entsprechende Überlegungen gelten natürlich auch für andere Hersteller. Ein bisschen Planung solltest du also im Vorfeld betreiben.
AVM teilt die Geräte nach Art des Internetzugangs ein. Da sind zuerst die Geräte für DSL, Kabelanbieter und Glasfaser, die den größten Teil des Markts abdecken.
Ein Sonderfall sind die Lte-router. Hier bietet AVM einerseits die Fritzbox 6890, die auch ein vollwertiger Dsl-router ist und somit LTE auch als Fallback bei Problemen mit dem Dsl-anschluss nutzen kann. Quasi das Gegenteil davon ist die einfache 6820, die außer dem Lte-modem kaum Sonderfunktionen bietet. Hinzu kommen schließlich noch Modelle ohne eigene Verbindung zum Internet, die einfach hinter einem vorhandenen Modem oder in einem lokalen Netzwerk zum Einsatz kommen.
Viel spannender sind allerdings die sonstigen Funktionen, denn eine Fritzbox kann als lokale Kommunikationszentrale viele andere Geräte wie Telefonanlage, DECT-BASIS, Netzwerkspeicher oder Ethernet-switch überflüssig machen.
Telefonieren mit der Fritzbox
Bis auf die beiden modemlosen Router und das erwähnte kleine Lte-modell bieten alle Fritzboxen eine eingebaute Voip-telefonanlage samt DECT-BASIS für schnurlose Telefone, Anrufbeantworter und Faxfunktion. Hinzu kommen Anschlüsse für ein oder zwei analoge Endgeräte und zum Teil sogar noch einer zur Weiternutzung von Isdn-geräten (S0-bus) am Ip-anschluss. Das sich die Fritzbox 7590 und 6890 auch an analogen oder Isdn-festnetzanschlüssen als Telefonanlage betreiben lassen, spielt durch die Umstellung auf Ip-technologie hingegen kaum noch eine Rolle.
Die integrierte DECT-BASIS hat aber auch noch eine andere wichtige Aufgabe: AVM bietet nämlich auch auch Zubehör fürs Smarthome an, dass per DECT angesprochen und zentral mithilfe der Fritzbox gesteuert wird.
WLAN nach Wunsch
Zu den wichtigsten Kriterien bei der Routerwahl gehört für viele Anwender die Wlan-geschwindigkeit. Hier arbeitet sich AVM von Generation zu Generation weiter vor. Als Standard darf man heute wohl 802.11ac ansehen, das AVM für bessere Kompatibilität mit älteren Geräten immer mit 802.11n kombiniert. Dabei lassen sich das 2,4- und 5-Ghz-band gleichzeitig als unabhängige WLANS nutzen. Die Modelle 7590, 6890 und 65xx besitzen mit 1,7 Mbit/s den schnellsten 802.11ac-modus. Der
Kabelrouter 6660 beherrscht als erste Fritzbox sogar schon 802.11ax (Wi-fi 6).
Die Modelle 6820, 6430, 4020 begnügen sich mit WLAN nach 802.11n mit 2,4 GHZ. Damit eignen sie sich mehr für die unkomplizierte, flächendeckende Versorgung einer Wohnung als für höchste Wlan-geschwindigkeiten. Für die diversen Schalter, Sensoren und Lampen in einem Smarthome kann das zum Beispiel völlig ausreichen.
Zusätzliche Funktionen
Zwei weitere Aufgaben, die die Fritzbox übernehmen kann, sind die des Ethernet-switches und die eines NAS- oder Mediaservers, um Dokumente, Fotos, Musik und Videos bereitzustellen. Bis auf die Fritzbox 4020 unterstützen alle Modelle Gigabit-ethernet. Vom Lte-modem 6820 abgesehen, ist dann auch noch ein Switch mit vier Lan-ports integriert. Zum Teil ist auch noch ein separater WAN-PORT für die Verbindung nach außen vorhanden. Wer nur wenige Geräte per Ethernet anschließen möchte, hat also gute Chancen, ohne zusätzlichen Switch auszukommen.
Der eingebaute Mediaserver mit DLNA/UPNP AV kann Daten von einem Usb-laufwerk im Netzwerk teilen. Während die neueren Fritzbox-modelle über zeitgemäßes USB 3.0 verfügen, geben sich die älteren noch mit USB 2.0 zufrieden. Insgesamt kann die Leistung als Server allerdings nicht mit einem guten NAS mithalten. Trotzdem reicht es für viele Anwender, die nur gelegentlich mal ein paar Archive bereitstellen möchten, völlig aus. Über den Myfritz-dienst bietet AVM zudem die Möglichkeit, die Daten ohne besonderen Konfigurationsaufwand im Internet zugänglich zu machen.