Was ist mit Windows?
Die Entwicklung von Boot Camp war ein genialer Schachzug von Apple. Seit dem Umstieg auf Intels Core-prozessoren erlaubt das Dual-boot-system die Installation von Windows als zusätzliches Betriebssystem und liefert auch gleich noch Treiber für Mac-spezifische Hardware dazu. Der Anwender hat die Wahl, ob er macos oder Windows starten möchte. Das jeweils laufende System hat somit die volle Kontrolle über den Mac und damit auch die gesamte Leistung zur Verfügung.
Auf einem ARM-MAC wird Boot Camp durch die unterschiedliche Hardware aller Voraussicht nach nicht mehr funktionieren. Es gibt zwar eine Windows-version für ARM, aber die lizenziert Microsoft bisher nur an OEMS. Und selbst wenn sie frei verfügbar wäre, hätten Benutzer immer noch das Problem, dass auch die Anwendungsprogramme in Arm-versionen erhältlich sein müssten. Das ist aber bisher kaum der Fall. Rosetta 2 kann auch nicht helfen, weil es als Teil von macos Big Sur unter Windows nicht verfügbar wäre.
Der virtuelle PC im Mac
Für Abhilfe könnten Virtualisierungslösungen wie Parallels Desktop, Vmware Fusion oder Virtualbox sorgen, die die Pc-hardware nachbilden. Parallels hat Apple auch schon auf der Wwdc-keynote gezeigt – allerdings nur mit
Linux. Wann die normale Intel-version von Windows 10 in einer VM auf ARM-MACS laufen wird, ist noch offen. Wir gehen davon aus, dass die Anbieter das Problem grundsätzlich in den Griff bekommen.
Die Performance wird vermutlich schlechter sein als auf einem Intel-mac, da die VM keine Cpu-befehle mehr „durchreichen“kann. Immerhin könnte hier Rosetta 2 helfen. Vielleicht ist die aktuell etwas zugeknöpfte Kommunikationspolitik von Parallels auch ein Zeichen dafür, dass man genau daran mit Apple arbeitet.
Macs für Windows
Für den Kauf eines Mac bedeutet das aktuell: Wenn du die maximale Performance für Windows suchst, zum Beispiel für grafikintensive Spiele oder andere leistungshungrige Anwendungen, brauchst du Boot Camp und damit ein noch Modell mit Intel-prozessor.
Für weniger anspruchsvolle Pc-apps und den komfortablen Parallelbetrieb von macos und Windows reicht eine VM. Da die Virtualisierung selbst eine sehr aufwendige Anwendung ist, empfehlen wir für gute Performance einen Intel-mac mit mindestens vier Cpu-kernen und 16 GB Arbeitsspeicher. So stehen für beide System genug Ressourcen zur Verfügung. Wie sich VMS auf ARM-MACS im Vergleich schlagen, kann man derzeit nur abwarten.