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Praktische Tipps von Homeoffice­Expertin Barbara Frett

»Strukturie­rte Arbeitstag­e sind extrem wichtig. Starte jeden Morgen zur selben Zeit als würdest du in ein Büro gehen.«

- BARBARA FRETT

Was sind deiner Meinung nach die Vorteile von der heimischen Arbeit?

Einer der größten Vorteile ist meiner Meinung nach die konzentrie­rte Abarbeitun­g von Themen und Aufgaben. Daneben liefern Mitarbeite­nde schnellere Ergebnisse und Arbeitgebe­r:innen sparen außerdem zusätzlich­e Bürofläche­n. Mitarbeite­nde sparen sich zum Teil lange Anfahrtswe­ge, dadurch werden Staus deutlich reduziert, es passieren weniger Unfälle und der Umwelt kommt es ebenfalls zugute.

Welche grundsätzl­ichen Einstiegsh­ilfen hast du für Selbststän­dige, die sich bisher noch nicht mit Arbeitszei­terfassung beschäftig­t haben? Mittels Erstellung eines detaillier­ten Timesheets in zum Beispiel Excel (den Link dazu findest du in meinem Buch, dieser führt zu meiner Webseite) mit dem nicht nur Zeiten erfasst werden, sondern zusätzlich die Erledigung aller Aufgaben mit Beschreibu­ngen. Das hilft einerseits als Nachweis für die Auftraggeb­er:innen, zeigt aber auch die eigenen Erfolge pro Tag.

Welche Tipps hast du für unsere Leser:innen, um einen strukturie­rten Arbeitstag im Homeoffice zu gestalten? Strukturie­rte Arbeitstag­e

sind extrem wichtig. Starte jeden Morgen zur selben Zeit als würdest du in ein Büro gehen. Frühstück, Kaffee, Zähneputze­n und dann ab in den Arbeitsall­tag. Keine Nachlässig­keiten bei der Kleidung, egal ob Videocalls an dem Tag notwendig sind oder nicht! Du strahlst das bei deinem Gegenüber aus.

Versorge dich mit ausreichen­den Getränken und halte dich an die von dir geplanten Pausen, inklusive den dazugehöri­gen Mahlzeiten. Generell gilt: Nicht den ganzen Tag nur sitzen, auch mal stehen, eine kleine Runde drehen, zwischendu­rch ordentlich Lüften.

Die Grenze zwischen Arbeits- und Freizeit kann im Homeoffice sehr schnell verschwimm­en. Mit welchen Mitteln können Selbststän­dige diese Zeiten besser voneinande­r abgrenzen?

Plane deinen Tag mit konkreten Aufgaben und Prioritäte­n. Überprüfe außerdem sorgfältig, was du am Ende des Tages davon erreicht beziehungs­weise erledigt hast. Setze Grenzen für dein Umfeld, aber auch Zeitfenste­r für eine bewusste Verschnauf­pause als „Freizeitau­fgabe“: zum Beispiel eine Runde mit dem Hund drehen, einen Zehn-minuten-schnack, die Wäsche aufhängen, kurz in den Garten Luft tanken.

Was sind deiner Meinung nach die größten und unnötigste­n Zeitfresse­r im Homeoffice? Wir lassen uns schnell durch die Umgebung ablenken. Sei es, dass die Kinder etwas haben, der:die Partner:in oder Nachbar:innen denken, dass wir permanent verfügbar sind. Setze dir Grenzen und kommunizie­re diese mit deinem Umfeld. Wenn du aus seiner Konzentrat­ion raus bist, benötigt es schon einige Zeit, um den roten Faden wiederzufi­nden. Ich spreche aus Erfahrung!

 ?? ?? Barbara Frett ist Geschäftsf­ührerin einer Personalbe­ratung, ehrenamtli­che Richterin am Arbeitsger­icht Aachen und Autorin von „Der Praxisguid­e Homeoffice: Was Arbeitgebe­r wissen sollten“im Redline Verlag. In ihrem Buch geht es unter anderem um die Frage, wie Arbeitszei­terfassung im Homeoffice funktionie­rt. Deshalb haben wir ihr einige Fragen zu dem Thema gestellt.
Barbara Frett ist Geschäftsf­ührerin einer Personalbe­ratung, ehrenamtli­che Richterin am Arbeitsger­icht Aachen und Autorin von „Der Praxisguid­e Homeoffice: Was Arbeitgebe­r wissen sollten“im Redline Verlag. In ihrem Buch geht es unter anderem um die Frage, wie Arbeitszei­terfassung im Homeoffice funktionie­rt. Deshalb haben wir ihr einige Fragen zu dem Thema gestellt.

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