Interview mit Anna Basler, Ancestry-nutzerin seit Anfang 2020
»Als ich bis ins 17. Jahrhundert vorgedrungen war, habe ich herausgefunden, dass meine Eltern eine gemeinsame Linie haben.«
Wie bist du dazu gekommen, Ancestry zu benutzen? Ich war schon immer neugierig auf meine Ahn:innen und wollte wissen, wo sie herkommen. Dann habe ich über meine Cousine Sonja Christine aus Australien erfahren, dass sie Ancestry nutzt und bereits einen großen Stammbaum recherchiert hat. Sie kontaktierte mich, um mehr über die deutsche Seite ihrer Familie herauszufinden. Über sie bin ich zu Ancestry gekommen. Meine Cousine teilte sofort alle ihre Daten mit mir, so hatte ich bereits am Anfang meiner Nutzung einen großen Vorsprung in der Recherche meines eigenen Stammbaums.
Wie funktionierte der Start mit Ancestry für dich?
Ich habe mich gleich gut zurechtgefunden und großen Spaß an der Suche entwickelt. Ancestry ist verständlich aufgebaut und ich hatte kaum Schwierigkeiten, damit zu arbeiten. Die einzige Herausforderung war, herauszufinden, wie ich Zugang zu den Stammbäumen anderer, mir unbekannter Personen bekomme. Du kannst zwar allen Mitgliedern Nachrichten schreiben, selbst wenn du nicht mit ihnen verbunden bist, doch nicht einfach deren Daten übernehmen.
Wie bekommst du denn volle Einsicht in die Stammbäume anderer Personen? Du schreibst ihnen eine persönliche Nachricht und tauschst dich über eventuelle gemeinsame Vorfahren aus. Die andere Person kann anschließend, wenn sie will, ihren Stammbaum mit dir teilen. Dann kannst du sehr unkompliziert, über nur einen Knopfdruck, die Informationen des anderen Stammbaums in deinen übernehmen.
Wie kommst du in Ancestry an neue Informationen? Wenn du nach einer Person XY suchst, am besten mit so vielen Informationen zu Geburtsort und -jahr wie möglich, zeigt Ancestry dir alle Mitglieder an, die einen Menschen mit dem Namen XY im Stammbaum haben. Außerdem findest du Geburtsurkunden oder Einträge aus Kirchenbüchern und Ähnliches. Du wählst einen Stammbaumeintrag, in dem Person XY vorkommt, aus. Wenn du darauf klickst, kannst du deine Informationen mit den neuen Daten vergleichen. Wenn du dir den Stammbaum von Person XY anschaust und noch keinen vollen Zugang dazu angefragt hast, siehst du allerdings nur die Namen und Daten der verstorbenen Familienmitglieder. Die noch lebenden zeigt Ancestry lediglich als „Privat” und „lebend” an. Zudem sendet Ancestry dir E-mails, wenn ein anderes Mitglied etwas eingetragen hat, was für dich von Interesse sein könnte. So kannst du überprüfen, ob dieser Eintrag etwas mit deinem Stammbaum zu tun hat. Solche E-mails bekomme ich fast täglich. Doch sie beziehen sich nur auf Daten zu verstorbenen Personen.
Nutzt du Ancestry bevorzugt im Browser oder als iphone- oder ipad-app? Die Browser-ansicht gefällt mir besser, weil die Grafik mehr Übersicht bietet und mich eher an einen wirklichen Baum erinnert. Die ipad-app funktioniert auch gut für mich, doch die Darstellung des Baumes finde ich wegen der seitwärts organisierten Grafik unübersichtlicher.
Hat Ancestry auch Nachteile für dich?
Mein Stammbaum hat bislang über 1500 verzeichnete Personen. Doch leider kann ich mir bei Ancestry nicht den gesamten Stammbaum auf einmal anzeigen oder ausdrucken lassen, wie das etwa bei Myheritage möglich ist. Ich kann immer nur einen kleinen Ausschnitt zurzeit ansehen. So habe ich nie einen Überblick über das große Ganze.
Was hat dich seit der Nutzung von Ancestry am meisten überrascht?
Als ich bis ins 17. Jahrhundert vorgedrungen war, habe ich herausgefunden, dass meine Eltern, also deine Großeltern, eine gemeinsame Linie haben. Sie teilen sich denselben Vorfahren.
Das erklärt einiges.
Keine Sorge, die Linie hat sich im 18. Jahrhundert wieder getrennt.