Von Mavericks nach Mojave
Oder: Wie die Grenze zwischen Mac und iphone weiter verwischte.
Der interessanteste Aspekt an OS X 10.9? In erster Linie wohl der Name. Denn immerhin bezeichnete „Mavericks“das erste OS X, das nach einem Ort und nicht etwa nach einer Großkatze benannt war. Im Grund brachte es aber wieder nur ein „bisschen Evolution“und keine wirkliche Revolution mit sich. Immerhin: Mavericks war kostenfrei.
Trotzdem war OS X 10.9 alles andere als wertlos. Mavericks beinhaltete ein überarbeitetes Dock. Zentrale Apps wie Kontakte und Notizen, Bücher und Karten „machten vom iphone rüber“. Außerdem verließ sich Mavericks bei der Synchronisierung vollständig auf die icloud.
Doch erst „Yosemite“fühlte sich wieder wie ein „neues Mac OS“an. Wie der namensgebende Nationalpark war das Update riesig. Mac OS X 10.10 sollte den Mac als Teil einer Welt von Apple-geräten positionieren, die nunmehr perfekt zusammenarbeiten. Desktop- und Mobilgeräte teilten sich viele Ressourcen: Mit Yosemite nahm man erstmals Anrufe für das iphone auf dem Mac an. Mit dem persönlichen Hotspot ging der Mac mithilfe des iphone online. Öffnete man ein Pages-dokument auf dem iphone, kann man einfach auf dem Macbook komfortabel dort weitermachen, wo man auf dem Smartphone aufgehört hat.
Es funktionierte. Irgendwie zumindest.
Doch Yosemite war besonders in der ersten Version voller Bugs. Eine Reihe von Entwickler:innen
El Capitan war eine eher evolutionäre als revolutionäre Veröffentlichung.
und Nutzer:innen argumentierte, dass der Übergang zu einem jährlichen Veröffentlichungsplan zulasten der Stabilität ging; Marco Arment von „Overcast“kritisierte etwa, dass die Applehardware großartig sei, die Software jedoch nicht. „Das Problem scheint recht einfach zu sein“, schrieb er. „Apple macht zu viel in unrealistischen Fristen“. Ständig gäbe es Probleme mit Mac-anwendungen oder wichtigen Plug-ins.
„El Capitan“war zumindest eine kleine Weiterentwicklung. Den Namen entlehnte Apple einer Bergkette im Yosemite-nationalpark. Das Update konzentrierte sich weise auf Leistung und Stabilität und führte einen Multitaskingmodus mit geteiltem Bildschirm ein.
Die nächste große Veröffentlichung war macos „Sierra“, alias macos 10.12. Endlich schaffte es Siri auf den Mac und machte deutlich, dass Apples Desktop- und Mobilgeräte jetzt ein echtes Liebespaar sein sollten. Die optimierte Speicherung lagerte Daten in die icloud aus, das icloud Drive synchronisierte Dateien und Ordner zwischen den Geräten, während die universale Zwischenablage das Ausschneiden, Kopieren und Einfügen zwischen Macs und ios-10-geräten ermöglichte. Das neue „Apple File System“(APFS), das speziell für SSDS entwickelt wurde, feierte ebenso ein Debüt wie die Optionen, den Mac mit der Apple Watch freizugeben und Apple Pay in Safari zu verwenden.
Bei „High Sierra“, macos 10.13 also, war die meistdiskutierte Funktion die Möglichkeit, das automatische Abspielen von Videos in Safari zum Schweigen zu bringen. High Sierra machte es Websites schwerer, Nutzer:innen im Web zu verfolgen und bot eine verbesserte Fotos-app – aber das war es auch schon. Zumindest an der Oberfläche: High Sierra war vor allem ein wichtiges Update beim Unterbau des macos, das sich einmal mehr hinter den Kulissen abspielte.
High Sierra wechselte zudem erstmals zu APFS als Standarddateisystem, genau wie dies bei IOS der Fall ist. Dies brachte spektakuläre Ergebnisse beim Datenzugriff auf Ssd-basierten Macs mit sich: MACOS war schlichtweg pfeilschnell. Zudem war APFS sicherer als das bisherige HFS+. Probleme hab es hingeben mit Fusion Drives, die traditionelle Festplatten nutzten.
High Sierra führte zudem die zweite Generation der Metal-grafik-engine und „High Efficiency Video Coding“(HEVC) für flüssiges Videostreaming ein.
Es ward dunkel
Der „Dark Mode“war Ende 2018 das wohl auffälligste Merkmal von macos „Mojave“. Diese augenschonende Darstellung von Inhalten entstammte natürlich dem iphone-betriebssystem,