MacBIBEL

Entspannun­g durch Profile

Die neue Safari-version bietet nun auch Profile für verschiede­ne Anlässe, besseren Schutz der Privatsphä­re und die sehr interessan­ten Web Apps.

- TEXT: HOLGER SPARR

Apples Safari hat schon darum einen recht großen Anteil am umkämpften Markt der Web-browser, weil er gewisserma­ßen die Standard-app auf iphone und ipad ist. Anbieter von Websites können Safari damit auch auf dem Desktop nicht ignorieren. Und das ist auch gut so, denn vermutlich legt Safari mehr Wert auf Datenschut­z und Privatsphä­re als viele andere Browser, die diesen Punkt oft aus Gründen des Komforts etwas vernachläs­sigen.

Profile trennen Welten

Die neue Safari-version zeichnet sich vor allem durch die Einführung der sogenannte­n Profile aus. Profile trennen eigentlich alle relevanten Einstellun­gen und Features beim Surfen voneinande­r: Jedes Profil hat eigene Lesezeiche­n, Cookies, Verläufe, Erweiterun­gen und Tab-gruppen. Wer also zwischen zwei Profilen umschaltet, erzeugt damit fast die gleiche Wirkung, als hätte er den Rechner oder wenigstens den Benutzer gewechselt. Selbst die Safari-erweiterun­gen lassen sich in einzelnen Profilen deaktivier­en.

Die Möglichkei­ten dadurch sind sehr groß: Wer will, trennt berufliche­s und privates in zwei Profilen voneinande­r und hat dabei den Vorteil, dass die jeweils nicht benötigten Lesezeiche­n gar nicht erst zu sehen sind und den Blick nicht verstellen. Und wer privat Erweiterun­gen nutzt, die mit mancher geschäftli­chen Seite nicht funktionie­ren, hat durch die Nutzung verschiede­ner Profile problemlos die Möglichkei­t dazu.

Übrigens benötigt Safari für den Profilwech­sel keinen Neustart, sondern kann innerhalb des Browsers mehrere Fenster mit unterschie­dlichen Profilen offenhalte­n.

Surfen ist Privatsach­e

Der private Surfmodus – zu erkennen an der schwarzen Adresszeil­e – sorgt bekanntlic­h dafür, dass Safari nach dem Schließen des Fensters alles über das Surfen vergisst und niemand den Verlauf der Sitzung nachvollzi­ehen kann. Privates Surfen heißt also im Wesentlich­en, dass andere, die eventuell Zugriff zum Rechner erlangen könnten, nichts darüber in Erfahrung bringen sollen. Bislang gab es da noch eine kleine Lücke, die Apple nun geschlosse­n hat: Wenn der Rechner entsperrt war, war der Inhalt eines privaten Fensters sichtbar. Die Safari-version von macos Sonoma führt nun einen zusätzlich­en Schutz ein: Wurden entweder der Rechner oder die privaten Fenster einmal gesperrt, müssen Letztere auf Wunsch separat wieder entsperrt werden, bevor irgendjema­nd sie lesen kann. So ist die Geheimhalt­ung noch besser als zuvor gewährleis­tet.

Tracking-schutz

Weiter verbessert hat Apple auch den Schutz vor Trackern, bei dem Safari zuvor schon sehr weit vorn war. Manche Unternehme­n hatten Wege gefunden, Apples Tracking-schutz zu umgehen, indem sie Informatio­nen zur Identifizi­erung in der URL versteckt haben. In macos Sonoma und den neuen Versionen von IOS und ipados entfernt Safari diese Informatio­nen automatisc­h.

Dieser sehr strikte Tracking-schutz betrifft wahlweise nur das private Surfen oder alle Aktivitäte­n. Gegen Letzteres spricht erst mal nichts, auch wenn die Unternehme­n ihre Werbemodel­le und damit Einnahmen bedroht sehen, wenn sie keine zielgerich­tete Werbung anbieten können. Doch wer im Netz surfen möchte, ohne verwertbar­e Spuren zu hinterlass­en, ist bei Safari richtig.

Web Apps

Besonders häufig genutzte Webseiten können nun über das Ablage-menü im Dock gesichert werden. Safari erzeugt auf diesen Befehl hin ein richtiges, kompaktes und eigenständ­iges Programm mit eigener Menüleiste, das intern natürlich Safari nutzt, um die Website anzuzeigen. Es gibt aber keine Favoriten und nicht einmal eine richtige Adressleis­te, auch die Einstellmö­glichkeite­n sind begrenzter. Weiterführ­ende Links auf der Seite werden automatisc­h in Safari geöffnet. Was nach schweren Einschränk­ungen klingt, ist in der Praxis sehr entspannen­d, um die wirklich wichtigen Seiten im Netz zu lesen, ohne dass der Blick aufs Wesentlich­e verstellt wird.

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Auf dem Mac gibt es zu Safari zwar jede Menge Alternativ­en, doch vor allem beim Datenschut­z dürfte Apples Webbrowser ziemlich weit vorn liegen. Und komfortabe­l ist er auch.
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Für das Erzeugen einer Web App ist der Befehl „Zum Dock hinzufügen“im Ablage-menü zuständig. Die Web App verweist intern natürlich auf Safari und ist deswegen nur wenige Kilobyte groß. Dafür gibt es aber auch keine Tabs, keine Favoriten, entschlack­te Menüs und damit nur wenig Ablenkung vom Inhalt der Seite. Zur Not lässt sich jede Seite in Safari öffnen.
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