Thomas Raukamp
»In Wahrheit hab ich das Homeoffice erfunden! Seit 1996 arbeite ich nun schon von zu Hause aus. Angefangen mit einem Atari Falcon, bin ich über diverse Macs nun bei einem Chromebook gelandet – und habe den Umstieg nie bereut.«
Howdy, liebe:r Leser:in – zwar leider nicht aus dem sonnigen Mountain View, aber immerhin aus „Googlecounty“im verregneten Rendsburg in SchleswigHolstein! Ach, nun guck doch nicht gleich so griesgrämig – du musst es doch langsam leid sein, immer aufs gleiche schnöde, zum Grau dieses Sommers passende Applealuminium in den Homeoffices der Kolleg:innen zu schauen. Und so einen Einblick in die Arbeitswelt eines Chromebooknutzers bekommst du schließlich nicht alle Tage, oder?
Denn vor knapp sechs Jahren erreichte mein erstes Chromebook den heimischen Schreibtisch. Vom Bildschirm bluteten mir nach 20 Minuten die Augen. Die Tastatur vermittelte ein Tippgefühl irgendwo zwischen Bubblegum und Watte. Aber hey, es war orange – und um mich geschehen. Seitdem habe ich die Evolution vom „Webbrowser auf einem Linuxkernel“hin zum wohl schnellsten und benutzungsfreundlichsten Betriebssystem miterlebt. Das in vier Sekunden bootet, sich ohne jährliche Monsterupdates stets im Hintergrund up to date hält und die Arbeit im Web zum Goldstandard erhebt – langwierige Programmdownloads und Installationen sind ja so neunziger. Und: Niemand redet über Socs und CPUS, selbst die Ram-ausstattung ist eine Randnotiz: Chromebooks arbeiten wieselflink – auch wenn vielleicht nur ein kleiner Prozessor drinsteckt.
1 Pixel Tablet
Ach, Google, was für ein Hin und Her es doch manchmal mit dir ist: Da wirfst du erst alle Pläne für Tablets über den Haufen, um dann ein paar Jahre später kurzerhand ein neues anzukündigen. Und wenn ich dir dann ein wenig böse bin, kommst du damit um die Ecke: Ein toller Bildschirm trifft auf ein perfekt angepasstes Android – und das Ganze findet seinen Platz auf einem Ladedock, das stets dafür sorgt, dass das Pixel Tablet ausreichend Saft hat. Wie soll ich da lange schmollen? Brauche ich ein Tablet im Homeoffice? Eigentlich nicht – aber es ist nett, es anbei zu wissen. Am Wochenende weigere ich mich meist, meine Arbeitschromebox einzuschalten und checke meine E-mails und Nachrichten auf dem minimalistischerdenden Tablet.
2 Crusher ANC 2
Seit meinem Interview mit einer Hno-ärztin (siehe Mac Life 09-2023) bin ich besonders aus hygienischen Gründen skeptisch gegenüber Inearkopfhörern. Und so wichen meine Google Pixel Buds Pro einem Overear, dem Crusher ANC 2. Der recht martialische Name deutet das Besondere bereits an: Der Crusher vibriert beim Abspielen von Bässen synchron mit. Das macht ihn zu einem sensorischen Erlebnis. Doch nicht nur beim Hören von Musik und Podcasts ist der Skullcandykopfhörer für mich erste Wahl: Die aktive Geräuschminderung (ANC) verhilft mir auch dann zu seinem ruhigen Arbeitsplatz, wenn die lebenslustigen Nachbarskinder über mir mal wieder hüpfen, rennen und tanzen – sollen sie, sind halt verregnete Sommerferien.
3 LG Dualup
Als Textarbeiter habe ich mich schon immer gefragt, warum sich bei Computermonitoren eigentlich das Querformat durchgesetzt hat. Denn die Anzeige von Textseiten ergibt in der Hochkantausrichtung viel mehr Sinn. Aber: Das Drehen eines normalen 16zu9-geräts in den Pivotmodus wirkt irgendwie falsch, oder? LG hat mit dem Dualup 28MQ780 einen Bildschirm im höchst ungewöhnlichen 16zu18-Format im Portfolio. Das liefert Platz nicht nur für umfangreiche Texte und Tabellen, sondern auch für Webseiten und Quellcodes. Wenn ich möchte, kann ich meine Chromebox und meinen Mac mini sogar gleichzeitig betreiben: Der LGMonitor teilt sich dann in zwei Bildschirme und stellt Chrome OS und macos übereinandergestapelt dar.
4 Logi Dock
Lautsprecher, Mikrofon, USB-HUB – auf dem HomeofficeSchreibtisch kann es eng werden. Warum also nicht all diese Geräte in ein einzelnes verfrachten? Und wer hat’s erfunden? Natürlich die Schweizer. Logitech rüstet das Logi Dock mit einem potenten Lautsprechersystem aus, das auch bei der Musikwiedergabe Spaß bereitet: Zwei 55-Millimeterneodymtreiber an der Front lassen sich von zwei seitlich verbauten passiven Spulen begleiten. Für gute Aufnahmen bei der Videokonferenz sorgen nicht weniger als sechs Mikrofone. Beim USB-DOCK gesellen sich zwei USBA-anschlüsse zu vier USB-C-PORTS, die gern auch das Smartphone aufladen. Der Wermutstropfen ist der Preis: 450 Flocken will Logitech für die textilummantelte Box sehen.
5 Chromebox
Ebenfalls unter dem LGMonitor findet meine Chromebox Platz. Richtig gelesen: Chrome OS läuft nicht nur auf Laptops, sondern auch auf von Google zertifizierten Minipcs. Und meiner hat es in sich: Angetrieben von einem Intelcorei7-soc der zehnten Generation und mit für einen Chromerechner geradezu ausschweifenden 32 GB RAM bedacht, erreicht das superleichte Googlebetriebssystem auf der HP Chromebox G3 wahre Höhenflüge. Anschlüsse gibt es auf der Fläche einer Appletv-box genug: Reihum warten vier Usb-a-schnittstellen, ein USB-C-PORT, zwei Hdmi-buchsen sowie ein Microsd-kartenleser und ein Ethernetanschluss auf ihren Einsatz. Für die Eingabe nutze ich die MX Keys Mini sowie eine ergonomische Liftmaus von Logitech.