Apple Watch 5
Neben neuen iphone-modellen präsentierte Apple auf der September-keynote die neue Apple Watch Series 5. Dabei ändert sich nicht nur beim Material der Gehäuse etwas. Alle Neuerungen und Funktionen der Smartwatch im Überblick.
Jetzt mit Always-onDispla Display dank LTPO
Für Apple ist die Apple Watch eine echte Erfolgsgeschichte. Wurde die Smartwatch anfangs noch ein wenig belächelt, ist sie zum echten Verkaufsschlager geworden. Im zweiten Quartal 2019 schafft es Apple damit auf einen Anteil von 46 Prozent im umkämpften Smartwatch-markt. Konkurrent Samsung erreicht dort zwar den zweiten Platz, kommt aber nur auf knapp 16 Prozent. Die neu vorgestellte Series 5 soll diese Erfolgsgeschichte fortsetzen – und das mit so vielen Gehäusevarianten, Farben und Armbändern wie nie zuvor. Auch preislich bietet Apple eine breite Palette an Möglichkeiten: Von 450 bis 1.450 Euro ist alles dabei.
Always-on-display: fast wie bei einer Analoguhr
Die erste Funktion, die sofort ins Auge fällt: Das Display der Apple Watch Series 5 bleibt auf Wunsch immer aktiviert – auch dann, wenn der Nutzer nicht auf seine Uhr sieht. Bisher aktivierte sich das Display nur, wenn auch das Handgelenk angehoben wurde; sonst blieb es ausgeschaltet, um Akku zu sparen. Um einer analogen Armbanduhr in diesem Punkt näher zu kommen, probieren Smartwatch-hersteller bereits seit Jahren verschiedene Lösungen. Einer der dabei verwendeten Ansätze sind zum Beispiel Hybrid-uhren, welche echte Zeiger besitzen, die über einem Display montiert sind. Eine weitere Variante ist die Verwendung von zwei Displays. Dabei befindet sich unterhalb des eigentlichen Displays noch ein zweites, energiesparenderes, welches dauerhaft die Uhrzeit einblendet – wie bei den klassischen Lcd-uhren. Apple verzichtet auf all dies und verwendet nur ein Display.
Allerdings kein gewöhnliches, sondern ein „Low Temperature Polycrystalline and Oxide“-display (LTPO), welches automatisch zwischen einem und 60 Hertz wechselt. Wird die Apple Watch zum Beispiel gerade nicht aktiv genutzt, reduziert das Display die Frequenz und zeigt nur noch die Uhrzeit an. Wird der Arm nun angehoben, wird das Display heller, die Frequenz wieder erhöht und neben der Uhrzeit werden weitere Informationen eingeblendet. Ein neuer Lichtsensor ermöglicht darüber hinaus eine genauere Anpassung an die Umgebungshelligkeit. Apple verspricht weiterhin eine Akkulaufzeit von 18 Stunden – selbst mit immer aktiviertem Display.
Keramik ist zurück – Titan ist neu
Beim Design wagt Apple weiterhin keine großen Sprünge. Seit der Vorstellung der ersten Generation der Smartwatch ist diese äußerlich nahezu unverändert geblieben. Lediglich das Display vergrößerte sich beim Vorjahresmodell und das Gehäuse geriet minimal schlanker. Bei diesen Änderungen aus dem Vorjahr belässt es Apple auch 2019. Während also auch die neue Apple Watch sofort als eine solche zu erkennen ist, ändert sich doch etwas beim Gehäusematerial:
Keramik kehrt nämlich als Werkstoff zurück. Bereits die Generationen 2 und 3 waren optional mit einem Gehäuse aus Keramik verfügbar, bei der Series 4 verschwand das Material aber klammheimlich wieder aus der Auswahlliste. Völlig neu hinzugekommen ist das Leichtmetall Titan. Die Apple Watch Series 5 ist wahlweise in zwei verschiedenen Farbvarianten mit gebürstetem Titan verfügbar. Sowohl das Keramik-modell als auch die Titan-varianten sind allerdings nur gegen einen kräftigen Aufpreis erhältlich. Das Einstiegsmodell der Apple Watch setzt weiterhin auf Aluminium. Und auch die Edelstahl-varianten sind weiterhin erhältlich, aber etwas teurer als die Alu-modelle.
Mit dem Kompass den richtigen Weg finden
Apple hat einige Zeit gebraucht, die exakte Ausrichtung der Apple Watch zu finden. Doch inzwischen vermarktet der Konzern die Smartwatch als Fitnesstracker und Gesundheitshelfer. Dazu passt der neue integrierte Kompass wunderbar, richtet sich Apple damit doch zum Beispiel an Wanderer und andere Menschen, die gern befestigte Straßen verlassen. Doch die neue Funktion bietet auch Großstadtabenteurern einige Vorteile. Dank des Kompasses zeigt die Karten-app auf der Apple Watch jetzt nämlich ganz genau an, in welche Richtung Sie gehen müssen – bei den Vorgängermodellen war dies noch recht ungenau. Eben
falls praktisch: Wenn Sie ein Lauftraining in der Workout-app absolvieren, sehen Sie in der Auswertung nun auch die zurückgelegten Höhenmeter. Und die Kompass-app zeigt Ihnen sogar die aktuelle Steigung, Höhe und den Längenund Breitengrad.
Apple Watch Studio: die Qual der Wahl
Bisher mussten sich Käufer der Apple Watch für eine bestimmte Kombination aus Gehäuse und Armband entscheiden. So bot Apple zum Beispiel das Aluminiumgehäuse in Silber nur mit einem Sportarmband aus Silikon oder dem Sport-loop-armband an. Auch bei der Farbe war man auf wenige Varianten beschränkt. Wer nun in Apples eigenem Webshop bestellt, der kann sich im Apple Watch Studio seine eigene Lieblingskombination zusammenstellen. Wählen Sie dort zunächst die Gehäusegröße, dann das Gehäusematerial und im Anschluss ein Armband in der gewünschten Farbe. Diese Kombination wird dann zusammengestellt, verpackt und an Sie verschickt. Noch nie war die Auswahl zwischen verschiedenen Gehäusematerialien und Armband-kombinationen so groß wie heute. Erschwerend kommt hinzu, dass Apple die Series 3 weiterhin zum Kauf anbietet, deren Preis aber auf 230 Euro senkt. Für Menschen mit notorischer Entscheidungsschwäche dürfte die Auswahl des richtigen Modells ein echtes Problem darstellen.