Wird das was? Der Zeit-podcast zu Zukunftsthemen, die alle betreffen
In vorbildlicher Weise geht „Die Zeit“schon seit längerem das Thema Podcast an und hat sich mit gleich mehreren Formaten in unsere Herzen gesendet. Dazu gehört auch und vor allem der Podcast „Wird das was?“– der „Digitalpodcast“, wie ihn „Die Zeit“selbst beschreibt und damit schon Humor beweist, was nie verkehrt ist.
Aber worum geht es bei dieser Sendereihe? In einem Satz: Um Digitalprojekte und die Frage, ob wir sie wirklich brauchen. 2018 konnte man quasi keine Wurstbude mehr eröffnen, ohne irgendetwas mit „Blockhain“auf die Werbetafeln zu schreiben. Darüber wird in dem Podcast genauso diskutiert wie über die Tatsache, dass Algorithmen eher Leute in machtlosen Positionen diskriminieren. Überaus interessant ist auch die Episode mit dem Gast Holger Schulze, der die These vom deformierten Sprechen vertritt – und zwar im Dialog mit Sprachassistenten. Das sei nämlich kein echter Dialog, und man spreche auch nicht mit Siri, Cortana und Co., man erteile Befehle.
Soziologe Nils Zurawski weist im Gespräch darauf hin, dass die Erkennungsraten der von den Sicherheitsbehörden immer wieder geforderten Gesichtserkennungssystemen peinlich schlecht seien. Die Erkenntnis:„menschen sehen Kameras als Bestätigung ihrer Ängste.“
Für gewöhnlich werden die Gespräche von Lisa Hegemann, Redakteurin im Ressort Digital bei „Zeit Online“, und Dirk Peitz, stellvertretender Ressortleiter Kultur geführt.
Fazit: Wer Lust auf einen kritischen, teils auch ketzerischen Blick auf die Themen aktueller Digitalisierungsprozesse und -bestrebungen pflegt, ist bei „Wird das was?“bestens aufgehoben.