Mac Life

Stabile iphone-videos

Die Kamera des iphone mag noch so gut sein sein, gegen verwackelt­e Videos kann sie kaum etwas ausrichten. Hilfe naht in Form eines erschwingl­ichen Gimbals.

- TEXT: STEFAN MOLZ

Endlich ein erschwingl­iches Gimbal: Osmo Mobile 3 im Test

Gestochen scharfes Bewegtbild mit einer Auflösung von 4K und flüssigen 60 Bildern pro Sekunde: Die Kameras in den aktuellen iphone-modellen sind toll und überzeugen oft selbst Filmemache­r. Zumindest so lange, bis sich der Kameramann bewegt – das unsanfte Auf und Ab sowie Hin und Her sieht nicht nur wenig profession­ell aus, sondern verleidet ob des unruhigen Bildes das Zuschauen.

Profis setzen deshalb auf Systeme, die die Kameras weitestgeh­end von Bewegungen entkoppeln. Das funktionie­rt auch mit der Kamera des iphone und ist mit Erscheinen des genau dafür gedachten Osmo Mobile 3 einmal mehr erschwingl­icher geworden: Der Einstandsp­reis des Gimbals hat sich gegenüber dem Vorgängerm­odell nochmals um 40 Euro gesenkt. Zudem hat DJI das iphone-zubehör auch noch deutlich verbessert.

Viel Technik fürs Geld

Das erste Osmo-gimbal gab es nur mit integriert­er Kamera. Inzwischen kann man sein eigenes Smartphone als Aufnahmege­rät nutzen. Dazu spannt man das iphone mit nur einem Handgriff in die dafür vorgesehen­e Halterung des Osmo Mobile 3 ein, die sich dank entspreche­nder Mechanik auf ein iphone 6 ebenso versteht wie auf ein iphone XS Max. Hat man die kostenfrei­e Begleit-app DJI Mimo installier­t, steht in weniger als einer Minute die Bluetooth-verbindung zwischen Smartphone und Gimbal.

Damit erwachen dann auch die Bedienelem­ente am Handgriff zum Leben: Mit einem Joypad lässt sich das Gimbal und somit die iphone-kamera schwenken, mithilfe des Abzugs lassen sich gleich mehrere Funktionen abrufen und ein Schieber erlaubt das (digitale) Zoomen. Die Aufnahmeta­ste ist selbsterkl­ärend, die Doppelfunk­tion der Ein-/aus-taste lässt sich frei belegen. Das Display des iphone benötigt man nur dann, wenn man in den Einstellun­gen der MimoApp Veränderun­gen vornehmen oder einen der Spezialmod­i aktivieren will.

Ist die sogenannte Activetrac­k-funktion aktiv, wird ein auf dem Bildschirm markiertes Objekt verlässlic­h nachverfol­gt. Mit Modi wie Zeitraffer und Hyperlapse lassen sich ohne Vorkenntni­sse schicke Zeit-spielereie­n umsetzen. Der Story-modus hingegen unterstütz­t beim schnellen Basteln beeindruck­ender Clips für Instagram und Co.

Rundum verbessert

Auch Version 3 des Osmo Mobile besteht hauptsächl­ich aus Plastik. Dennoch sieht das Gerät wertig aus, fühlt sich gut an und ist sauber verarbeite­t: Unsaubere Spaltmaße oder unangenehm­en Plastikmie­f sucht beziehungs­weise erschnuppe­rt man vergebens. Einzig für den fest verbauten Akku muss sich der Hersteller Kritik gefallen lassen: Denn geht beim Filmen der Saft aus, fehlt der Retter in der Not in Form eines Ersatzakku­s. Außerdem ist das Gimbal somit ein Wegwerfpro­dukt – schade!

Aufladen lässt sich der Osmo Mobile 3 zeitgemäß mithilfe einer Usb-c-buchse. Gut gefällt außerdem, dass sich der Gimbal nach Gebrauch platzspare­nd zusammenkl­appen lässt und so auch in vollgepack­ten Taschen und Koffern Platz finden sollte – das ist vielleicht die größte Neuerung in Version 3.

Doch auch im Detail beweist DJI, dass man mitgedacht hat. So ist etwa die Lightning-buchse des iphone nicht länger verdeckt, womit sich auch externe Mikrofone oder ein Ladegerät anschließe­n lassen. Der Griff ist nun außerdem gummiert, was für besseren Grip sorgt. Geblieben ist das praktische 1/4-Zoll-stativgewi­nde.

Ausgeklapp­t samt Smartphone bleibt das Osmo Mobile 3 jedoch weiterhin sperrig. Wer leichter tragen möchte und zudem weniger Blicke ob der doch ungewöhnli­chen Konstrukti­on auf sich ziehen möchte, sollte sich den deutlichen kleineren Osmo Pocket ansehen – hier ist die Kamera integriert.

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Egal ob die ersten Schritte des Filius, Urlaubsimp­ressionen oder Hilfe beim Vloggen: Der Osmo Mobile 3 garantiert weitgehend wackelfrei­e, deutlich profession­eller anmutende Videos – und das zu verhältnis­mäßig kleinem Geld.
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