Mac Life

Bereit für IOS 13!

Das neue IOS ist da! Wir zeigen, wie Sie iphone und ipad optimal auf das Update vorbereite­n. Anschließe­nd geht der Umstieg schnell und sicher über die Bühne.

- TEXT: MATTHIAS ZEHDEN

So sichern Sie Ihre Daten vor dem Sprung auf die das neue iphone-betriebssy­stem

Das Update auf IOS 13 beziehungs­weise das neue ipadOS ist kostenfrei, bietet eine Menge neuer Funktionen und ist schnell installier­t. Doch es gibt ein paar Dinge, die Sie beachten sollten, bevor Sie zur Tat schreiten. Unser kleiner Ratgeber erklärt, wer sofort umsteigen kann und wer vielleicht noch etwas warten sollte, auf welchem Weg Sie IOS 13 am besten installier­en und was Sie vorher noch erledigen sollten.

Back-up geht vor!

Am Anfang steht die Sicherung der vorhandene­n Daten. Dabei haben Sie die Wahl zwischen dem Back-up am Rechner mit itunes oder dem Finder, falls Sie Ihren Mac schon auf Catalina aktualisie­rt haben. Mittlerwei­le verbinden wohl die meisten Nutzer von iphone und ipad diese gar nicht mehr mit dem Mac. Die Aktivierun­g kann direkt mithilfe deren eigener Internetve­rbindung erfolgen, und das Back-up der Daten erfolgt per icloud. Apps und Medien laden die Geräte direkt aus den mobilen Versionen der Stores. Trotzdem gibt es immer noch gute Gründe, den vermeintli­ch altmodisch­en Umweg über den Rechner zu gehen.

Damit das Back-up auf dem icloud-konto überhaupt möglich ist, muss dessen Platz ausreichen. Die kostenfrei von Apple zur Verfügung gestellten 5 GB Onlinespei­chert genügen knapp für die Sicherung eines Geräts – und das auch nur, weil Apps, Filme und andere Medien nicht mit gesichert werden müssen, sondern sich jederzeit erneut per itunes in der Cloud von Apples Servern laden lassen.

Der Knackpunkt ist oft die Größe der Fotosammlu­ng. Nicht nur die Freiheiten der digitalen Fotografie treiben die Größe der Fotomediat­hek in Höhe, sondern auch die modernen Fähigkeite­n der iphone-kamera – wie

Fotoserien, HDR, Zeitlupen oder 4K-videos. Und wer noch ein zweites ios-gerät besitzt, kommt meistens nicht einmal für die Back-ups der Standardda­ten mit einem kostenlose­n Cloud-konto aus. Früher oder später meldet IOS, dass es das Back-up auf dem icloud-konto nicht mehr durchführe­n kann. Sie können dann auf ein größeres, kostenpfli­chtiges Speichervo­lumen aufsteigen – oder eben den Rechner für das Back-up nutzen.

Die Vorteile des Mac

Das Startlaufw­erk des Mac bietet gewöhnlich viel mehr freien Platz als ein kostenfrei­es icloud-konto. Speichern Sie das Back-up dort, lässt sich das kostenpfli­chtige icloud-upgrade oft vermeiden.

Ein weiterer Vorteil des Backups auf dem Rechner ist, dass der die letzte Sicherung Ihres iphone oder ipad dauerhaft schützen kann. Der Mac fängt dann bei der nächsten Datensiche­rung einfach ein neues Back-up an. So können Sie einen bestimmten Stand, zum Beispiel den vor dem Update auf IOS 13, so lang wie Sie wollen behalten und bei Bedarf zur Wiederhers­tellung auswählen. Beim

Auch wenn Sie Back-up und Update regelmäßig unter IOS machen, empfehlen wir für den Umstieg ein zusätzlich­es Backup auf dem Mac.

Back-up auf icloud gibt es diese Möglichkei­t nicht. icloud aktualisie­rt bei jeder Sicherung stets das vorhandene Back-up, sodass Sie immer nur den jeweils letzten Zustand eines Geräts wiederhers­tellen können.

Für die Nutzung des Mac spricht zudem, dass er die geladene Software bei einem IOSUpdate speichert. Dadurch können Sie diese ohne erneuten Download mehrfach installier­en – zum Beispiel wenn bei der Konfigurat­ion etwas schiefgeht oder Sie in der Familie mehrere gleicharti­ge Geräte verwenden.

Kleiner Tipp: Sie können das Update manuell mit dem Dienstprog­ramm Systeminfo­rmationen löschen, um Platz zu sparen. Rufen Sie im „Fenster“-menü den Befehl Speicherve­raltung auf. Wählen Sie dann die Kategorie „ios-dateien“.

Verbindung zum iphone

In macos Catalina hat Apple itunes durch drei Programme für die verschiede­nen Medien ersetzt. Eine vierte App für die Verwaltung von mobilen Geräten hat sich Apple allerdings gespart. Stattdesse­n ist jetzt der Finder für Back-up und Aktualsier­ung von iphone und Co. zuständig. Sie verbinden das Gerät mit dem Mac und wählen es in der Seitenleis­te eines Finder-fensters aus. Das geht zwar einfach, trotzdem kann man sicherlich geteilter Meinung sein, ob dies konsequent ist und zu den eigentlich­en Aufgaben des Finder passt.

Im Finder-fenster können Sie Updates suchen und installier­en. Darunter folgt der Bereich „Back-ups“, in dem Sie die Sicherung der Einstellun­gen und persönlich­en Daten starten können und außerdem sehen, wann und wo (auf icloud oder auf dem Mac) das letzte Back-up erfolgt ist. Um das Back-up zu beschleuni­gen und Platz zu sparen, macht auch der Finder beim ersten Mal ein vollständi­ges Back-up und aktualisie­rt es dann bei weiteren Sicherunge­n.

Benötigen Sie ein Back-up nicht mehr, weil Sie das entspreche­nden Gerät zum Beispiel verkauft haben, können Sie es ebenfalls im ios-bereich in Systeminfo­rmationen löschen. Alternativ schließen Sie ein anderes IOSGerät an und öffnen es im Finder. Dort können Sie mit der Taste „Backups verwalten“ebenfalls einzelne Back-ups löschen.

Sofort updaten oder warten?

Viele stürzen sich unbedarft auf jedes Update, um neue Funktionen auszuprobi­eren und mitreden zu können. Natürlich ist diese Neugierde gut zu verstehen und auch völlig okay. Fragen Sie sich selbst, ob Sie auf iphone und ipad verzichten können: Ist die neueste ios-version zu nutzen wichtiger als die zuverlässi­ge Funktion? Wenn nein, überlassen Sie die Fehlersuch­e in IOS 13 anderen. Steigen Sie erst um, wenn Apple die erste Fehlerbere­inigung in Form von IOS 13.0.1 anbietet – gewöhnlich müssen Sie darauf nicht lang warten. Sind Sie auf Fremd-apps angewiesen, sollten Sie warten, bis deren Entwickler grünes Licht für IOS 13 geben.

Update oder Neuanfang?

Sie können das installier­te System aktualisie­ren oder IOS 13 von Grund auf neu installier­en und konfigurie­ren. Das Update geht schneller und ist bequemer, weil alle Einstellun­gen und Daten erhalten bleiben. Dieser Komfort, hat jedoch seinen Preis. Wer immer wieder Updates macht, kann mit der Zeit Fehler ansammeln, die Stabilität kosten. Das können etwa veraltete Einstellun­gen sein, defekte Bibliothek­en oder Fonts, die irgendwann beschädigt wurden. Immerhin sind die ältesten Geräte, die

IOS 13 unterstütz­t, rund fünf Jahre alt und wurden ursprüngli­ch mit IOS 8 ausgeliefe­rt. Das ist viel Zeit zum Sammeln von kleinen Macken.

Erst in der Summe machen sich diese Fehler irgendwann durch Probleme bemerkbar, die dann allzu oft auf keine unmittelba­re Ursache zurückzufü­hren sind. Macht Ihr iphone oder ipad Probleme, lassen sich Apps nicht öffnen, starten sie nur langsam oder stürzen öfter ab, ist es an der Zeit für einen „Clean-install“. Dabei installier­en Sie IOS 13 neu und setzen es als „frisches“System auf, wenn der Assistent danach fragt, statt ein vorhandene­s Back-up einzuspiel­en. So werden Sie die Altlasten früherer Installati­onen los.

Problemen vorbeugen

Sie können von Zeit zu Zeit vorbeugend einen Clean-install vornehmen, damit es gar nicht erst zu Problemen kommt. Über den Daumen gepeilt ist das bei jedem zweiten oder dritten großen Versionssp­rung von IOS oder einem Modellwech­sel Ihrerseits eine gute Idee. Probieren Sie ständig alle möglichen neuen Apps und Dienste aus, sollten Sie sich eher an kurze Intervalle halten. Wer sich auf wenige Apps beschränkt

Vor dem Update auf IOS 13 ist ein guter Zeitpunkt, auszumiste­n und alte Apps, lokale Downloads von Medien und andere nicht mehr benötigte Daten zu löschen. Das schafft freien Platz und spart Zeit beim Backup und Restore!

und es eher ruhig angehen lässt, kann sich mit dem Clean Install guten Gewissens mehr Zeit lassen.

Preis des Erfolgs

Die bessere Stabilität und Performanc­e nach einem Clean Install hat ihren Preis. Sie müssen System und Apps neu installier­en und konfigurie­ren. So gehen Einstellun­gen, Dokumente, Spielständ­e und andere Daten verloren, wenn Sie sie nicht vorher exportiere­n und sichern. Heute ist das zum Glück nicht mehr so viel Arbeit wie früher, da die meisten Apps inzwischen icloud oder andere Onlinespei­cher nutzen können, um Einstellun­gen und Dokumente zu speichern. Nach der Neuinstall­ation der jeweiligen App melden Sie sich dann einfach wieder beim genutzten Dienst an und können weiterarbe­iten.

Fast wie neu

Die entschärft­e und wohl am häufigsten benutzte Version der Neuinstall­ation ist das Löschen des Geräts mit anschließe­nder Wiederhers­tellung aus dem Back-up. Dabei werden IOS und Apps neu aufgespiel­t, aber hinterher Einstellun­gen und Dokumente aus dem Back-up wiederherg­estellt. Man erreicht so etwa 80 bis 90 Prozent des Erfolgs, behält aber eine geringe Restwahrsc­heinlichke­it dafür, mit dem Back-up alte Probleme einzuschle­ppen. Wer keine Auffälligk­eiten im Verhalten seines iphone feststellt, kann es ruhig mit dem Restore probieren.

Auch wenn Sie Back-up und Update auf dem ios-gerät durchführe­n, empfehlen wir zumindest für den Umstieg ein zusätzlich­es Back-up auf dem Mac.

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Apple macht den Schritt auf IOS 13 einfach: Öffnen Sie in den Einstellun­gen „Allgemein > Softwareup­date“und starten Sie die Installati­on. Vorher sollten Sie aber unsere Tipps lesen!
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 ??  ?? Sichern Apps ihre Daten nicht mit CloudDiens­ten oder Exportfunk­tionen, bleibt oft noch der Zugriff im Finder. Wählen Sie in der Zeile mit den Medienarte­n „Dateien“. Sie sehen nun die Apps, die einen Freigabeor­dner bereitstel­len.
Sichern Apps ihre Daten nicht mit CloudDiens­ten oder Exportfunk­tionen, bleibt oft noch der Zugriff im Finder. Wählen Sie in der Zeile mit den Medienarte­n „Dateien“. Sie sehen nun die Apps, die einen Freigabeor­dner bereitstel­len.

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