Apple reagiert auf Kritik
Sicherheitsexperten reagierten größtenteil wohlwollend auf Apples Vorstoß, mit „Sign In With Apple“(„Mit Apple anmelden“) einen vermeintlich sichereren Single-signOn-dienst (SSO) anzubieten als etwa Facebook oder Google. Matthew Hudnell, Professor für Informationstechnologie an der Universität von Alabama, verweist auf den Umstand, dass „Apple die vollständige Kontrolle über die Hardund Softwarekomponenten während des Verifizierungsprozesses hat.“Dies würde das Unternehmen zwangsläufig in eine bessere Position versetzen als Anbieter, die mehrere Plattformen berücksichtigen müssen.
Kritik äußerten allerdings Vertreter der Openid Foundation. Diese merkten an, dass sich Apple mit seinem Angebot über die Vorgaben der Spezifikationen des eigenen, dezentral und quelloffen angelegte Openid-verfahrens hinwegsetzen würde, das bereits eine anonymisierte Anmeldung ermöglicht. Apple reagierte daraufhin zeitnah und entfernte die „kritischen Sicherheitsund Kompatibilitätsschwächen“noch während der Betaphase seines Dienstes. Nicht zuletzt will man so auch für eine weitere Verbreitung von „Sign In With Apple“sorgen.
Letztlich führt jedoch die ausschließliche Nutzung von Sso-diensten zu einer Zentralisierung von Nutzerdaten – so komfortabel sie auch erscheinen. Experten raten daher, zumindest für datensensitive Anwendungen, etwa beim Onlinebanking, jeweils variierende Nutzernamen und Passwörter anzulegen und diese regelmäßig zu erneuern.