Mac Life

Das ipad in der Grundschul­e

Für Apple ist Bildung ein wichtiges Thema. Dabei steht das ipad im Mittelpunk­t. Das Tablet will Ihr Kind beim Lernen unterstütz­en. Wir zeigen Ihnen, wie das mit den richtigen Apps sogar Spaß macht.

- TEXT: CHRISTIAN STEINER

Die besten Tools für Lehrer, Eltern und Schüler

Das ipad kann für Kinder nicht nur ein Unterhaltu­ngsgerät zum Spielen oder Surfen sein: Mit den richtigen Apps und Einstellun­gen ist das Tablet auch ein Lernwerkze­ug. Damit das Multimedia-gerät beim Lernen hilft und nicht unnötig ablenkt, gibt es einige dedizierte Einstellun­gen. So bleibt die Konzentrat­ion auf den Lerninhalt­en und driftet nicht mit einem Tap zu Fortnite oder Youtube ab.

Dazu gibt es auf jedem ipad die Möglichkei­t, eigene Kindersich­erungen und Beschränku­ngen zu aktivieren. Darüber hinaus können Sie auch ganze Funktionen wie zum Beispiel den App Store oder den Webbrowser deaktivier­en. Das alles finden Sie in den Einstellun­gen im Eintrag „Bildschirm­zeit“.

Bildschirm­zeit festlegen

In den Einstellun­gen für die Bildschirm­zeit können Sie zunächst analysiere­n, wie Ihr Kind das ipad benutzt. Die Statistike­n schlüsseln die Nutzungsze­iten unter anderem nach App-kategorien auf. So können Sie sich also einen ersten Überblick verschaffe­n, welche Apps besonders hohes Ablenkungs­potenzial für Ihr Kind bieten. In der Übersicht haben Sie dann die Möglichkei­t, gezielte Einschränk­ungen vorzunehme­n oder die Nutzung von Apps zu erlauben.

Mithilfe der „Auszeit“können Sie Zeitfenste­r festlegen, in denen das ipad keine Apps mehr öffnen soll. So können Sie beim Lernen zum Beispiel feste Pausenzeit­en festlegen, damit Ihr Kind das ipad auch mal aus der Hand legt. Mit den „App-limits“können Sie darüber hinaus feste Zeitkontin­gente für einzelne App-kategorien festlegen. Falls Sie soziale Netzwerke zum Beispiel nicht grundsätz

lich verbieten, aber täglich nur 30 Minuten erlauben möchten, dann geht das mit dieser Einstellun­g. Nach dem Aufbrauche­n des von Ihnen gesetzten Zeitlimits sind Apps dieser Kategorie dann nicht mehr nutzbar.

Es darf aber auch Anwendunge­n geben, die immer zur Verfügung stehen sollen – also auch, wenn Ihr Kind gerade mit den Hausaufgab­en beschäftig­t ist. Mit der Einstellun­g „Immer erlauben“legen Sie diese Apps fest.

In den „Beschränku­ngen“können Sie vorinstall­ierte Apps deaktivier­en, Datenschut­zeinstellu­ngen vornehmen oder Änderungen von Systemeins­tellungen verbieten. Hier können Sie zum Beispiel auch den Zugriff auf den App Store unterbinde­n, damit Ihr Kind nicht heimlich Spiele installier­t, statt zu lernen. Apps und Funktionen wie zum Beispiel die Kamera, Airdrop und Siri können Sie hier ebenfalls deaktivier­en.

Unter dem Stichwort „Datenschut­z“finden Sie zudem Systemfunk­tionen wie etwa Ortungsdie­nste, die Standortfr­eigabe oder auch das Mikrofon, die Sie hier einmalig für alle weiteren Apps deaktivier­en können. Alle diese Einstellun­gen sollten Sie mit einem Bildschirm-code schützen, damit Ihr Kind diese Einstellun­gen nicht eigenmächt­ig zurücknehm­en kann.

Spielerisc­h lernen

Egal, ob Sie selbst als Lehrkraft im Klassenzim­mer arbeiten oder als Eltern zu Hause Ihre Kinder fördern möchten: Auf dem ipad gibt es eine Vielzahl von Apps, die Grundschul­kinder das Lernen spielerisc­h erleichter­n. Allen voran „Anton Schule Lernen“, die durch Fördermitt­el der Europäisch­en Kommission entstanden ist.

Hier erstellen Sie zunächst ein Profil. Dabei können Sie das Programm auch als Lehrkraft benutzen und somit eine ganze Klasse innerhalb der App verwalten. Die Kinder geben dann nur noch einen Code ein und sind Teil der Klassengru­ppe.

Aber Ihr Kind kann die App auch ohne außerhalb des Schulunter­richts nutzen. Im Mittelpunk­t stehen Lernaufgab­en, die nach Klassenstu­fen und Schulfäche­rn aufgeschlü­sselt sind. Mathe, Deutsch, Musik und Sachkunde sind vor allem für die Grundschul­e interessan­t. Mit simplen Schreib- und Rechenaufg­aben führt die App durch kurze Lerneinhei­ten. Für richtige Antworten können die Kinder Münzen gewinnen. Diese Währung können sie dann innerhalb der App für Minispiele eintausche­n. Das motiviert beim Lernen und sorgt für nötige Pausen. Besonders schön ist dabei die Sprachausg­abe, die für die ganz Kleinen zum Erfüllen der Aufgaben auch nötig ist.

Die App finden Sie kostenlos im App Store. Sie kommt ohne Werbung daher. Mit einer freiwillig­en Zahlung können Sie die Entwicklun­g der Anwendung aber nachhaltig unterstütz­en. Weitere Funktionen wie eine Offlinenut­zung sowie Gestaltung­smöglichke­iten der Avatare erhalten Sie als Gegenleist­ung. Die Höhe der Zahlung können Sie selbst bestimmen.

Eine weitere Möglichkei­t zum lockeren Lernen ist die Quiz-app „Frag doch mal die Maus“. Die App basiert auf der guten alten „Sendung mit der Maus“und fragt in mehreren Runden Allgemeinw­issen ab. Dabei geht es spielerisc­h voran: Auf einem Spielbrett

können bis zu drei Kinder gegeneinan­der antreten. Per Würfel geht es vorwärts. Nach einer Runde gibt es ein kleines Spiel: Das können simple Geschickli­chkeitsspi­ele oder Quizfragen sein.

Die App überzeugt mit den liebevolle­n Grafiken und Geräuschen aus der bekannten Fernsehsen­dung. Die Spielrunde­n sind erfrischen­d kurz und damit auch für Erwachsene unterhalts­am – ideal als Pausenunte­rhaltung zwischen den Hausaufgab­en oder als erste Lernerfahr­ungen für Kindergart­enkinder.

Für die ganz Kleinen gibt es aber auch eigene Lernprogra­mme im App Store. Die „Sesamstraß­e“ist zum Beispiel mit einer eigenen kostenfrei­en Anwendung auf dem ipad vertreten. Dabei geht es ebenfalls spielerisc­h zu: Die App führt mit den bekannten Figuren aus der Kindersend­ung und eigens vertonten Dialogen durch die Menüs. Das geht auch ganz ohne das Zutun der Eltern. In simplen Minispiele­n lernt Ihr Kind dann zum

Beispiel beim Dominospie­l mit dem Krümelmons­ter, welche Zahlen zusammenge­hören. Darüber hinaus gibt es auch kleine Geschickli­chkeitsauf­gaben oder Merkspiele.

Lesen mit dem ipad

Durch seine Multimedia­funktionen ist das ipad ein vielfältig­er Lernbeglei­ter – etwa beim Lesen. Dazu gibt es einige interaktiv­e Kinderbüch­er im App Store. Zum Beispiel das bunte Bilderbuch rund um „Milli und ihre Freunde“: Das Buch überzeugt mit aufwändige­n Bildwelten. Auf jeder Seite kann das Kind auch interaktiv­e Elemente berühren. Eine Sprecherin liest die Geschichte in Reimform vor. In den Einstellun­gen können Sie zudem die Texte dazu einblenden, sodass Ihr Kind selbst mitlesen kann. Auf drei Seiten gibt es kleine Spiele. Mit der App können Sie die Fremdsprac­henkenntni­sse Ihres Kindes verbessern: Denn die Geschichte ist auch in englischer Sprache vorhanden. Werbeeinbl­endungen oder In-app-käufe gibt es keine, sodass der Nachwuchs auch ohne Aufsicht mit der App interagier­en darf.

Wer die Leselektür­e noch spielerisc­her mag, kann sich das interaktiv­e Bilderbuch „Rudi Regenbogen“anschauen. Hier agiert die App ebenfalls als Vorleser. Es geht um den kleinen Regenbogen Rudi, der seine vielen bunten Farben verliert. Im Laufe der Geschichte trifft Rudi mit seinen Freunden auf verschiede­ne Himmelsbew­ohner – zum Beispiel auf Peter Polarstern. Jede der Figuren fordert das Kind zu einem kleinen Spiel auf. Dabei gilt es, über das ipad zu wischen und beispielsw­eise Farbrätsel zu lösen. Die App vermittelt darüber hinaus jede Menge Wissen über das Wetter. Interaktiv­e Details bereichern die einzelnen Buchseiten. Die App ist ideal zum Vorlesen und für die ersten eigenen Leseschrit­te.

Schreiben mit dem ipad

Die Zebra Schreibtab­elle hat den Sprung auf das ipad geschafft. Mit der der App aus dem Klett-verlag lernen Kinder spielerisc­h die Verbindung zwischen Lauten und Buchstaben. Das Prinzip des Programms ist ähnlich der Papiervers­ion: Sie geben Ihrem Kind ein Wort vor, zum Beispiel „Dino“. Anschließe­nd kann das Kind in der App das Wort selbst schreiben. Dazu wählt es Buchstabe für Buchstabe aus, bis das Wort vollständi­g ist. Die einzelnen Buchstaben sind in mehreren Tabellen angeordnet. Vor jedem Buchstaben ist ein Bild eines Gegenstand­es abgebildet, der mit diesem Buchstaben beginnt; dadurch kann sich Ihr Kind orientiere­n. Ein Tap auf das Bild liefert den Klang des Buchstaben­s per Sprachausg­abe. Ein weiterer auf den Buchstaben fügt ihn zum Wort hinzu. Simple Werkzeuge zum Korrigiere­n und Löschen gibt es auch. Ihr Kind kann sich das bisher geschriebe­ne Wort per Sprachausg­abe vorlesen lassen und so selbst falsche Buchstaben erkennen. Die App führt sehr intuitiv an das Schreiben simpler Wörter oder ganzer Sätze heran. Sie sollten aber stets dabei sein und

Hilfestell­ungen geben, damit es nicht zu Frust kommt.

Für das Erlernen englischer Schreibfäh­igkeiten gibt es mit „Drawnimal“eine noch simplere App. Während der Nutzung legen Sie das ipad auf ein großes Blatt Papier. Die App zeigt einen Buchstaben und eine Malanleitu­ng an, denn auf dem Papier rund um das ipad soll Ihr Kind nun entspreche­nde Linien malen. Nachdem es das geschafft hat, enthüllt die App ein Tiergesich­t mit dem entspreche­nden Anfangsbuc­hstaben. Die gemalten Linien auf dem Papier erweitern somit das Tiergesich­t. Per englischer Sprachausg­abe verrät die App, um welches Tier es sich handelt. Eine Wischbeweg­ung führt zum nächsten Buchstaben. Die Malaufgabe­n sind simpel und spielerisc­h. Die App eignet sich deshalb besonders gut für die ersten Heranführu­ngen an die englische Sprache und die Gewöhnung an den Einsatz von Buchstaben.

Rechnen mit dem ipad

Für erste Zähl- und Rechenaufg­aben gibt es auf dem ipad mit der App „Fiete Math“einen besonders gelungenen Vertreter. Die Anwendung besticht durch ihre schöne Gestaltung sowie die simple Bedienung. In dem Rechenspie­l geht es um den Seefahrer Fiete, der mit seinem Boot vorbeikomm­t und eine bestimmte Anzahl an Containern als Ladung wünscht. Diese Container liegen auf einer Wiese. Ihr Kind muss nun aus den einzelnen Containern neue zusammenle­gen – zum Beispiel aus drei einzelnen einen Dreier-container. Es geht also um das Addieren von Zahlen. Rechenarte­n wie Subtrahier­en und das Formen passender Container-muster kommen im Spielverla­uf hinzu. Weitere Aufgaben und Level schalten Sie per In-app-kauf frei. Durch das spielerisc­he Design der App machen die Matheaufga­ben besonders viel Spaß.

Für das Erfahren von geometrisc­hen Figuren gibt es mit „Montessori­e Geometrie“die passende App. Hier müssen Sie zu Beginn aber die richtige Sprache einstellen. Dann geht es aber mit simplen Herausford­erungen los. Pro Aufgabe geht es um eine bestimmte Art von geometrisc­her Form. Diese findet Ihr Kind zunächst in einem Puzzle in verschiede­nen Größen vor, anschließe­nd gibt es ein simples Suchspiel zu diesen Formen. Die Grafiken und Sprachausg­abe sind besonders liebevoll gestaltet. Dank der vielen eingebaute­n Sprachen können Sie nicht nur das räumliche Denken Ihrer Kinder fördern, sondern auch Sprachkomp­etenzen vermitteln.

 ??  ??
 ??  ?? In den Einstellun­gen des ipad können Sie nicht nur die Nutzung des Gerätes überwachen, sondern auch für Ihr Kind einzelne Funktionen einschränk­en.
In den Einstellun­gen des ipad können Sie nicht nur die Nutzung des Gerätes überwachen, sondern auch für Ihr Kind einzelne Funktionen einschränk­en.
 ??  ?? Die Lern-app Anton hat auch Lektionen für die ersten Schreiberf­ahrungen.
Die Lern-app Anton hat auch Lektionen für die ersten Schreiberf­ahrungen.
 ??  ?? Interaktiv­e Bilderbüch­er wie „Rudi Regenbogen“helfen beim Lesen.
Interaktiv­e Bilderbüch­er wie „Rudi Regenbogen“helfen beim Lesen.
 ??  ?? Mit dem MausQuiz können Kinder spielerisc­h lernen.
Mit dem MausQuiz können Kinder spielerisc­h lernen.
 ??  ?? Mit der Zebra-schreibtab­elle vom Klett-verlag können Kinder erste eigene Schreiberf­ahrungen machen.
Mit der Zebra-schreibtab­elle vom Klett-verlag können Kinder erste eigene Schreiberf­ahrungen machen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany