Mac Life

Die großen Zwerge: Mini-beamer

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Bei aller Verbesseru­ng der Bildqualit­ät gibt zwei Aspekte, die die Hersteller von Projektore­n in den vergangene­n Jahren kaum optimiert haben. Zum einen sind Fernbedien­ung und Navigation bei nahezu allen Marken dem verwöhnten Apple-nutzer nicht würdig: Umständlic­h und sich eher in den Achtzigerj­ahren wähnend, kämpft sich der Kunde in fast allen Fällen durch ein ästhetisch und praktisch mangelhaft­es Menü. Und zweitens lässt die Portabilit­ät der Geräte zu wünschen übrig. Dies immerhin kann man den Entwickler­n kaum zum Vorwurf machen: Gute Technik braucht nun einmal Platz. Wenigstens Viewsonic versucht, mit dem X10-4K beiden Problemen pragmatisc­h zu begegnen.

Doch es gibt noch andere Lösungen: sogenannte Mini-beamer. Bei den aktuell vermehrt auftauchen­den Kleinstpro­jektoren haben Sie logischerw­eise kein ganz so scharfes und hochwertig­es Bild wie bei größeren Verwandten, dafür funktionie­ren sie in der Regel kabellos mit einem Akku und lassen sich so auch im Garten, auf der Party oder sogar in der Badewanne einsetzen. Eine Bildschirm­diagonale von zweieinhal­b Metern erreichen Sie ohne Probleme mit allen drei „Zwerg-projektore­n“, die wir hier im Folgenden vorstellen.

Der Nebula Mars II von dem Elektronik­riesen Anker ist mit 570 Euro zwar kein Schnäppche­n, bietet für den Preis aber diverse Vorzüge. Seine Hd-bildqualit­ät (1280 mal 720 Pixel) und 300 ANSI-LUMEN sorgen für ein ausreichen­d gutes Bild – vorausgese­tzt, es ist dunkel genug. Am helllichte­n Tag erhalten Sie selbst auf einer guten Leinwand nicht genügend Kontraste, ohne dass Sie den Raum abdunkeln.

Der eingebaute 10-Watt-lautsprech­er ist hingegen definitiv laut genug für das Wohnzimmer und sollte auch in einem mittelgroß­en Garten für einen klaren Klang sorgen. Wunderbar einfach funktionie­rt der Autofokus, sodass Sie sich um den richtigen Winkel oder etwaige Trapez-einstellun­gen nicht kümmern müssen. Zwar ist der Nebula vornehmlic­h für das Zusammensp­iel mit Android-geräten konzipiert, doch auch mit dem iphone verbindet er sich problemlos.

Sehr angenehm ist die übersichtl­iche und sehr sinnvoll strukturie­rte Fernbedien­ung. Auch die komplement­äre App, die Sie als Maus und zweite Fernbedien­ung nutzen können, lässt sich intuitiv mit der im Beamer implementi­erten Navigation verwenden. Youtube, Netflix und Amazon Prime können Sie direkt auf der Startseite ansteuern. Die verfügbare­n Anschlüsse HDMI, USB und der Audioeinga­ng, Bluetooth, eine Akkulaufze­it von vier Stunden sowie ein Tragegriff runden den guten Gesamteind­ruck ab.

Das sogenannte Screen-mirroring, also die Spiegelung des Bildschirm­s Ihres Smartphone­s oder Tablets auf den Projektor, bietet der Aiptek Mobile Cinema i400 (550 Euro). Zwar müssen Sie zum Verbinden ein paar Schritte vollziehen – sind diese erledigt, funktionie­rt jedoch alles tadellos. Während Netflix und Amazon Prime Video sich in Verbindung mit Android-geräten ohne Probleme direkt ansteuern lassen, gibt es für iphone und ipad bei Aipteks Beamer Lizenzrest­riktionen, die eine direkte Wiedergabe unterbinde­n. Hier müssen Sie also einen Umweg über die entspreche­nden Apps einkalkuli­eren.

Das alles soll aber nicht von der Qualität des i400 ablenken, der ein bemerkensw­ert großes und gutes Bild sowie eine Keystone-korrektur, einen ausklappba­ren Standfuß und sogar einen Micro-sd-kartenslot liefert – neben den üblichen HDMI- und Usb-eingängen. Die Batterie hält im sparenden Eco-modus fünf Stunden.

Viewsonics portabler M1 ist mit 270 Euro der deutlich günstigste der drei Mini-beamer. Trotzdem verfügt er wie sein großer Bruder über einen USB-CAnschluss sowie einen Sd-karten-eingang. Zudem können Sie den mit einem ausklappba­ren Ständer versehenen Projektor sechs Stunden lang nutzen, bevor Sie ihn wieder mit Strom versorgen müssen. Den Projektion­swinkel können Sie flexibel einstellen, die automatisc­he Trapezkorr­ektur erledigt den Rest. Zusätzlich lassen sich sowohl M1 als auch der Nebula Mars auf ein Stativ schrauben.

250 Lumen und ein Kontrast von 12.000:1 ergeben beim M1 ein gutes Bild, das jedoch ebenfalls erst ab der Dämmerung ordentlich zu sehen ist. Viewsonics Lautsprech­er ist nur drei Watt stark, kommt dafür aber von Harman Kardon und reicht ebenfalls aus, wenn Sie einen mittelgroß­en Raum bespielen möchten. Sehr nett: Auch hier schaltet sich der Beamer automatisc­h ab, sobald jemand dem Objektiv zu nahe kommt.

Zwar können Sie Ihr iphone nur per Kabel und Hdmi-adapter an den M1 anschließe­n – doch dank des internen, 16 Gigabyte fassenden Speichers benötigen Sie Ihr Smartphone unter Umständen gar nicht.

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Von links nach rechts: Aiptek Mobile Cinema i400, Nebula Mars II und Viewsonic M1
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