Einmal Internet zum Mitnehmen, bitte!
Mit dem Solis X steckt man sich weltweit den Zugriff auf das gesamte Internet ganz einfach in die Tasche. Auch als Kamera und Powerbank will der orange Hotspot-puck dienen.
Mit den mobilen Hotspots der Solis-serie hat man nahezu immer und überall Zugriff auf das Internet. Und das, ohne sich um weltweit wechselnde Mobilfunkverträge, passende Sim-karten sowie eventuelle Inkompatibilitäten sorgen und kümmern zu müssen. In aktuell mehr als 130 Ländern der Welt schaltet man den kleinen Kasten von der Größe einer Deckendose einfach an, wartet ein bis zwei Minuten, bis die Mobilfunkverbindung steht und geht dann auch schon mithilfe des vom Gerät offerierten WLAN mit bis zu zehn Geräten gleichzeitig online.
Das ist nicht nur bloße Theorie: Wir haben den Ansatz in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Japan ausprobiert und kamen überall auf Datenübertragungsraten im mittleren zweistelligen Mbit/s-bereich – viel schneller ist man meist auch mit einer lokalen Prepaid-sim nicht unterwegs.
Einfaches Preismodell
Das Preismodell ist schnell erklärt: Zusätzlich zum Einmalpreis für das Gerät erhält man für 8 Euro 1 GB Datenvolumen, das man innerhalb eines Monats aufbrauchen darf. Jedes weitere angebrochene GB kostet dann wiederum 8 Euro. Oder man entscheidet sich für den angebotenen „Daypass“und erhält damit eine Tagesflatrate. Wer hingegen eine Monatsflat will, zahlt 80 Euro.
Beim Einsatz des Solis als stationärer Hotspot im trauten Heim oder unterwegs in heimischen Gefilden mag das zwar teuer erscheinen. Doch der Preis gilt einheitlich weltweit – egal ob man nun auf Haiti, in Nepal oder Südafrika verweilt. Klar zahlt man einen gewissen Obolus für die mit den Solis-geräten einhergehende Bequemlichkeit, ist dafür aber selbst auf einer Weltreise frei von zusätzlichen Sorgen und Kosten in Sachen Internet. Insbesondere bei Reisen mit Freunden und Kollegen spart man zudem bares Geld, wenn nicht jeder Reisende eine eigene (Prepaid)-sim nutzt. Theoretisch können Sie den Preis im Idealfall durch 10 teilen.
Doch es gibt – wie so oft – einen Haken im Kleingedruckten.
Schwammige Fair-use-regeln
Immer dann, wenn hinter einem Flatrate-angebot ein Sternchen auftaucht, ist Vorsicht geboten. Auch Skyroam versteckt im Kleingedruckten eine sogenannte Fair-use-policy. Die besagt, dass die Berliner nach dem Erreichen eines bestimmten Datendurchsatzes die Geschwindigkeit drosseln – und zwar so weit, dass Videostreaming und ähnliche Dienste nicht mehr sinnvoll nutzbar sind. Ärgerlich daran ist, dass Skyroam weder das mit voller Geschwindigkeit zur Verfügung stehende Datenvolumen benennt, noch die gedrosselte Geschwindigkeit mit einer Einheit versieht.
Im Test nutzten wir den Skyroam Solis X hauptsächlich in Japan zur Navigation mit Apps wie Hyperdia und Google Maps, mit dem Google Übersetzer und etwas Social Media. Dabei bemerkten wir aber keine negativen Effekte einer eventuellen Drosselung, waren allerdings seitens des Herstellers auch mit einem festen Datenkontingent ausgestattet.
Überflüssige Extras
So sehr der Solis X jenseits der schwammigen Formulierung der Fair-use-regelung in seiner Kernfunktionalität als Hosentaschen-hotspot begeistert, so mäßig sind seine Zusatzfunktionen. Die integrierte 8-Mp-kamera ist qualitativ jedem auch nur einigermaßen aktuellen Smartphone unterlegen – der Gedankengang, eine Kamera in einen mobilen Hotspot zu integrieren, lässt sich ohnehin nur schwer nachvollziehen. Immerhin lässt sich die Kamera auch aus der Ferne auslösen, etwa für Selfies.
Nur wenig besser steht es um die Umsetzung der grundsätzlich sinnvollen Powerbank-funktionalität. Als portabler Energiespender lässt sich der Solis X nämlich nur dann sinnvoll nutzen, wenn man das Gerät nicht gleichzeitig als Hotspot im Einsatz hat – der Akku macht sonst schlicht zu schnell schlapp.
Auf diese Zusatzfunktionen können Sie somit eigentlich getrost verzichten. Gut, dass Skyroam mit dem Solis Lite auch eine 60 Euro günstigere Variante ohne Schnickschnack anbietet!