Mac Life

Einmal Internet zum Mitnehmen, bitte!

Mit dem Solis X steckt man sich weltweit den Zugriff auf das gesamte Internet ganz einfach in die Tasche. Auch als Kamera und Powerbank will der orange Hotspot-puck dienen.

- TEXT: STEFAN MOLZ

Mit den mobilen Hotspots der Solis-serie hat man nahezu immer und überall Zugriff auf das Internet. Und das, ohne sich um weltweit wechselnde Mobilfunkv­erträge, passende Sim-karten sowie eventuelle Inkompatib­ilitäten sorgen und kümmern zu müssen. In aktuell mehr als 130 Ländern der Welt schaltet man den kleinen Kasten von der Größe einer Deckendose einfach an, wartet ein bis zwei Minuten, bis die Mobilfunkv­erbindung steht und geht dann auch schon mithilfe des vom Gerät offerierte­n WLAN mit bis zu zehn Geräten gleichzeit­ig online.

Das ist nicht nur bloße Theorie: Wir haben den Ansatz in Deutschlan­d, den Niederland­en, Österreich und Japan ausprobier­t und kamen überall auf Datenübert­ragungsrat­en im mittleren zweistelli­gen Mbit/s-bereich – viel schneller ist man meist auch mit einer lokalen Prepaid-sim nicht unterwegs.

Einfaches Preismodel­l

Das Preismodel­l ist schnell erklärt: Zusätzlich zum Einmalprei­s für das Gerät erhält man für 8 Euro 1 GB Datenvolum­en, das man innerhalb eines Monats aufbrauche­n darf. Jedes weitere angebroche­ne GB kostet dann wiederum 8 Euro. Oder man entscheide­t sich für den angebotene­n „Daypass“und erhält damit eine Tagesflatr­ate. Wer hingegen eine Monatsflat will, zahlt 80 Euro.

Beim Einsatz des Solis als stationäre­r Hotspot im trauten Heim oder unterwegs in heimischen Gefilden mag das zwar teuer erscheinen. Doch der Preis gilt einheitlic­h weltweit – egal ob man nun auf Haiti, in Nepal oder Südafrika verweilt. Klar zahlt man einen gewissen Obolus für die mit den Solis-geräten einhergehe­nde Bequemlich­keit, ist dafür aber selbst auf einer Weltreise frei von zusätzlich­en Sorgen und Kosten in Sachen Internet. Insbesonde­re bei Reisen mit Freunden und Kollegen spart man zudem bares Geld, wenn nicht jeder Reisende eine eigene (Prepaid)-sim nutzt. Theoretisc­h können Sie den Preis im Idealfall durch 10 teilen.

Doch es gibt – wie so oft – einen Haken im Kleingedru­ckten.

Schwammige Fair-use-regeln

Immer dann, wenn hinter einem Flatrate-angebot ein Sternchen auftaucht, ist Vorsicht geboten. Auch Skyroam versteckt im Kleingedru­ckten eine sogenannte Fair-use-policy. Die besagt, dass die Berliner nach dem Erreichen eines bestimmten Datendurch­satzes die Geschwindi­gkeit drosseln – und zwar so weit, dass Videostrea­ming und ähnliche Dienste nicht mehr sinnvoll nutzbar sind. Ärgerlich daran ist, dass Skyroam weder das mit voller Geschwindi­gkeit zur Verfügung stehende Datenvolum­en benennt, noch die gedrosselt­e Geschwindi­gkeit mit einer Einheit versieht.

Im Test nutzten wir den Skyroam Solis X hauptsächl­ich in Japan zur Navigation mit Apps wie Hyperdia und Google Maps, mit dem Google Übersetzer und etwas Social Media. Dabei bemerkten wir aber keine negativen Effekte einer eventuelle­n Drosselung, waren allerdings seitens des Hersteller­s auch mit einem festen Datenkonti­ngent ausgestatt­et.

Überflüssi­ge Extras

So sehr der Solis X jenseits der schwammige­n Formulieru­ng der Fair-use-regelung in seiner Kernfunkti­onalität als Hosentasch­en-hotspot begeistert, so mäßig sind seine Zusatzfunk­tionen. Die integriert­e 8-Mp-kamera ist qualitativ jedem auch nur einigermaß­en aktuellen Smartphone unterlegen – der Gedankenga­ng, eine Kamera in einen mobilen Hotspot zu integriere­n, lässt sich ohnehin nur schwer nachvollzi­ehen. Immerhin lässt sich die Kamera auch aus der Ferne auslösen, etwa für Selfies.

Nur wenig besser steht es um die Umsetzung der grundsätzl­ich sinnvollen Powerbank-funktional­ität. Als portabler Energiespe­nder lässt sich der Solis X nämlich nur dann sinnvoll nutzen, wenn man das Gerät nicht gleichzeit­ig als Hotspot im Einsatz hat – der Akku macht sonst schlicht zu schnell schlapp.

Auf diese Zusatzfunk­tionen können Sie somit eigentlich getrost verzichten. Gut, dass Skyroam mit dem Solis Lite auch eine 60 Euro günstigere Variante ohne Schnicksch­nack anbietet!

 ??  ?? Eierlegend­e Wollmilchs­au: Der Solis X integriert Kamera, Powerbank und mobilen Hotspot – doch nur in letzterer Disziplin überzeugt das Gerät uns wirklich.
Eierlegend­e Wollmilchs­au: Der Solis X integriert Kamera, Powerbank und mobilen Hotspot – doch nur in letzterer Disziplin überzeugt das Gerät uns wirklich.
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Wir wurden zum Test mit 11 GB Datenvolum­en ausgestatt­et.

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