Photoshop
Bildbearbeitung: Vor mehr als einem Jahr kündigte Adobe Großes an: Man wollte endlich ein echtes Photoshop für das ipad veröffentlichen – mit allen wichtigen Funktionen, die die Desktopversion für Windows und macos auch anbietet. Nach langer Entwicklungszeit und Betaphase ist Photoshop für das ipad nun erschienen. Doch wirklich viel zu feiern gibt es für Adobe nicht. Stattdessen bewerten erste Nutzer die Tablet-version bis zum Redaktionsschluss im App Store mit nur mageren 1,8 von fünf Sternen. Auf Youtube und in den sozialen Netzwerken verbreitet sich eine Welle an enttäuschten, wütenden und ironischen Kommentaren. Inzwischen musste sich sogar der Chief Product Officer von Adobe mit einer Erklärung zu Wort melden.
Doch was war passiert? Statt wie eine vollwertige Photoshop-version wirkt die App aktuell noch wie eine Demovariante. Es gibt nur wenige Werkzeuge und elementare Dinge wie Effekte oder Filter fehlen noch völlig. Sie sind als Menüeinträge zwar bereits vorhanden, finden aber selbst auf einem aktuellen ipad Pro keine Unterstützung. Scott Belsky, Produktmanager von Adobe, erklärt diesen Zustand mit der Komplexität der Software: Es sei einfach sehr schwierig, eine 30 Jahre gewachsene Software adäquat zu portieren. Man habe schlicht den Unterschied zwischen einem „echten“und einem „vollständigen“Photoshop nicht gut genug kommuniziert.
Fazit: Auch wenn man Stück für Stück Funktionen nachreichen möchte: Der Start war eine echte Bruchlandung – besonders mit Blick auf die Konkurrenz seitens Affinity Photo, welche wirklich mit einer Profi-desktop-bildbearbeitungssoftware mithalten kann. Und das mit einem Einmalpreis, der dem Monatsabo für Photoshop entspricht. Adobe möchte zwar nachbessern, aber das sollte besser schnell geschehen.
Preis: 11 Euro pro Monat
Web: www.adobe.com