Mac Life

Dickinson

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Drama: Emily Dickinson ist eine der bedeutends­ten Us-amerikanis­chen Poetinnen (mindestens) des 19. Jahrhunder­ts und schuf beinahe 1.800 Gedichte, von denen allerdings nicht einmal ein Dutzend zu ihren Lebzeiten veröffentl­icht wurden. Das mag auch daran gelegen haben, dass Dickinsons Werke nicht nur inhaltlich, sondern oft auch in ihrer Form der Zeit voraus waren.

Eine Serie über eine Person, die ihr Zimmer nicht verlässt und überwiegen­d schriftlic­h kommunizie­rt? Drehbuchau­torin Alena Smith hat sich für „Dickinson“einiger interessan­ter Kniffe bedient: Ganze Handlungss­tränge basieren auf Dickinsons Briefen oder gar einzelnen Versen ihrer Gedichte. Mindestens ihre Begegnunge­n mit der Figur des Todes oder einer überdimens­ionalen und sprechende­n Biene laden den Zuschauer in den Kopf der Poetin ein.

Untermalt wird die Dramaserie immer wieder von moderner Musik, was ein Stück weit an das Musical „Hamilton“erinnert. Gepaart mit einer immer wieder durchbrech­enden modernen Sprache funktionie­rt dies als Sinnbild nicht nur für die vermuteten Wirren in Dickinsons Innerem, sondern eben auch für den Anachronis­mus, den ihre Dichtung darstellte.

Nicht jeder wird etwas mit „Dickinson“anfangen können, da man sich auf die Art der Umsetzung einlassen muss – umso mehr, wenn man als Europäer ohne Verbindung in die USA vermutlich noch nie etwas von der historisch­en Person Emily Dickinson gehört hat.

Fazit: Mit „Dickinson“knüpft Apple an das Verspreche­n an, mit Apple TV+ der Kunst und der künstleris­chen

Freiheit ein Zuhause bieten zu wollen.

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Hailee Steinfeld verkörpert die Poetin Emily Dickinson und ist ihr fast wie aus dem Gesicht geschnitte­n.

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