Corsair icue
Zwischen neidvollen Blicken und Fremdschämen dürfte die Reaktion vieler Mac-anwender auf die bunt leuchtende Peripherie vieler Windows-gamer ausfallen. Dank icue ist dieser Seitenblick auf Wunsch beendet.
Leuchtende Tastaturen und Mäuse (nicht nur) für Mac-gamer!
Wer insgeheim ob eines einer Kirmes gleich leuchtenden Schreibtischs gern sein Portemonnaie zücken würde, darf sich freuen: Elgato-eigner Corsair macht eine ganze Reihe an aktueller Gamer-peripherie mithilfe der Mac-fassung seiner App „Corsair Utility Engine“, kurz icue, fit für Mac-anwender. Mit icue lassen sich nicht nur gerätespezifische Einstellungen konfigurieren, sondern auch die Farben der integrierten Leuchtmittel.
Ausprobiert haben wir icue in einem Rundumschlag an unterstützter Peripherie an einem Macbook Pro unter macos Catalina (10.15.1). Mit in der Startaufstellung: das „Void RGB Elite Wireless“-headset, die „M55 RGB Pro“-maus sowie die „K70 RGB Mk2“-tastatur. Die icue-anwendung erlaubt zudem nach einer durch einen Systemneustart besiegelten Installation die weitreichende Konfiguration weiterer Tastaturen, Mäuse und Headsets aus dem Hause Corsair.
In Farbe und in bunt
Der Fokus der Anwendung liegt auf der Steuerung der Lichtgebung unterstützter Hardware. Dabei lassen sich nicht nur individuelle Kolorierungen pro Gerät einstellen, sondern auch eine gemeinsame Farbe über alle Geräte einheitlich festlegen – im icue-sprech nennt sich das „Instant Lighting“.
Am spannendsten ist das Lichtspiel bei der Tastatur, bei der sich jede Taste individuell mit einer Farbe der eigenen Wahl hinterlegen lässt. Gamer können so etwa thematisch zusammengehörige Aktionstasten in gleicher Farbe halten. Aber auch professionellen Anwendern kann das Einfärben ausgewählter Tasten von einiger Hilfe sein, beispielsweise beim Hervorheben dedizierter Tastenbelegungen etwa in Final Cut oder Logic Pro X. Wer mag, kann das Keyboard darüber hinaus mit nur wenigen Klicks in ein effektvolles Lichtspiel verwandeln: Ambientisch wabernde Muster tauchen den Schreibtisch dann in ein „Tischfeuerwerk“.
Eine ganze Reihe an von Anwendern erstellten Lichtprofilen finden sich im Internet zum kostenfreien Download; meist orientieren sich diese thematisch an aktuellen Spielen – von denen aber leider nur wenige auch tatsächlich für macos verfügbar sind.
Maus und Headset geben sich in puncto „Licht“deutlich zahmer: Bei beiden Geräten lässt sich die Farbe und das Wiedergabemuster innerhalb des illuminierten Corsair-logos einstellen. Dumm nur: Bei der Maus verdeckt die führende Hand das leuchtende Markenzeichen. Beim Headset hingegen sind die jeweils an der Ohrmuschel platzierten Farbspiele gut sichtbar – wenn auch nicht für dessen Träger. Clever: In den icue-einstellungen können Anwender auch Makros definieren, etwa um komplexere Eingabefolgen in Spielen zu automatisieren. Auf der Detailseite des Headsets hingegen lässt sich der Klang mithilfe eines Mehrband-entzerrers an den eigenen Geschmack anpassen. Und auch die Maus lässt sich im Detail konfigurieren.
Schaltzentrale für Mac-gamer
Die icue-software überzeugt mit ihrer leichten Bedienbarkeit, die Hardware hinterließ beim Ausprobieren einen soliden Eindruck – das sollte sie aber auch, denn die Preise sind nicht von schlechten Eltern: Die Maus kostet im Handel faire 50 Euro, die Tastatur hingegen 130 Euro und das kabellose Headset 120 Euro. Bei der Tastatur stört besonders angesichts eines Preises auf Augenhöhe des Apple Magic Keyboard, dass die Systemtasten nicht zumindest gleichzeitig für Mac-anwender beschriftet sind.
Interessant ist das Ganze vor allem für diejenigen spielebegeisterten Mac-anwender, die wirklich viel zocken – die haben vielleicht auch Spaß an der konstruktionsbedingt etwas lauteren mechanischen Tastatur mit hochwertigen Cherry-switches, die im Büro eher für böse Blicke sorgen dürfte.