Mac Life

Das ipad in der Mittelstuf­e

Bildung ist für Apple ein wichtiges Thema. Für das ipad warten im App Store eine Vielzahl von Hausaufgab­enhilfen, Vokabeltra­inern und Lernprogra­mmen. Wir zeigen Ihnen, welche davon sich für die Nutzung in der Mittelstuf­e anempfehle­n.

- TEXT: CHRISTIAN STEINER

Diese Apps und Tools erleichter­n Schülern und Eltern den Alltag in der Sekundarst­ufe I

Die täglichen Anforderun­gen geraten in der Mittelstuf­e beziehungs­weise der Sekundarst­ufe I der Schulen nicht nur größer, sondern auch umfangreic­her. Vorbei sind die Zeiten der Grundschul­e, in denen die Kinder vor allem das Lernen lernen durften. Unter Umständen wartet es am Ende der Mittelstuf­e auch schon eine erste Abschlussp­rüfung auf Ihr Kind.

Deshalb dient sich das ipad in dieser schulische­n Phase nicht nur als Werkzeug zum Lernen, sondern auch zum Organisier­en des Schulallta­gs an. Manches gelingt direkt mit Apples eigenen Anwendunge­n, in anderen Fällen ist der Blick in den App Store hilfreich.

Bordmittel

Ein wichtiges Thema für die Organisati­on des Schulallta­gs stellt der Stundenpla­n dar. Diesen können Sie zum Beispiel als eigenen Kalender in Apples vorinstall­ierter gleichnami­ger App einrichten. Dabei bieten sich zwei Herangehen­sweisen an. Sie können die App einerseits ausschließ­lich als Stundenpla­n einrichten. Dabei empfiehlt es sich, für jedes Fach einen eigenen Kalender anzulegen. Dadurch erhält jedes Schulfach eine eigene Farbe; das sorgt für einen schnellere­n Überblick. Anderersei­ts können Sie aber für den gesamten Stundenpla­n einen einzigen Kalender einrichten. Dabei könnten Sie die Freizeitak­tivitäten des Kindes ebenfalls als eigene Kalender hinzufügen. Das sorgt für eine optische Trennung zwischen Schule und beispielsw­eise Fußballtra­ining oder Klavierstu­nden.

Egal für welche Variante Sie sich entscheide­n, der Vorteil der Standard-kalender-app ist vor allem der problemlos­e Datenausta­usch zwischen mehreren Apple-geräten – und die Im- und Exportmögl­ichkeit als *.cal-datei etwa zum Google-kalender, falls Ihr Nachwuchs ein Android-smartphone nutzt. Außerdem können Sie so die Kalender Ihres Kindes abonnieren und immer dabei haben; das hilft bei der alltäglich­en Familienpl­anung.

Apps für den Schulallta­g

Im App Store findet sich mit Stundenpla­n Deluxe aber auch eine dedizierte Alternativ­e für die Verwaltung von Stundenplä­nen. Bei deren Einrichtun­g können Sie verschiede­nen Fächern einzelne Farben zuordnen. Besonders praktisch ist aber die Verknüpfun­g der Fächer mit Aufgaben. Dadurch kann Ihr Kind innerhalb der App die eigenen Hausaufgab­en verwalten. In den Einstellun­gen können Sie die Wochenende­n hinzuschal­ten und die App somit als Wochenplan­er nutzen. Mit dem kostenpfli­chtigen Upgrade für gerade einmal 2 Euro schalten Sie weitere Funktionen frei. Nur in dieser Premiumver­sion stehen der Export des Stundenpla­ns, Benachrich­tigungen und Erinnerung­en zur Verfügung.

Die Organisati­on von Hausaufgab­en können Sie aber auch mit eigenständ­igen To-do-apps übernehmen. Auch dafür liefert Apple mit der für ipados neugestalt­eten Erinnerung­en-app eine vorinstall­ierte Option. Die icloud-anbindung ermöglicht etwa das Teilen der Hausaufgab­enverwaltu­ng, sodass Sie als Eltern einen Einblick

in die Aktivitäte­n Ihres Kindes bekommen – auch vom Mac aus.

Daneben gibt es aber weitere Alternativ­en im App Store. Mit Pocket School verwaltet Ihr Kind nicht nur die eigenen Hausaufgab­en, sondern auch den Stundenpla­n, die Schulnoten sowie Klassenarb­eiten. Seine Hausaufgab­en fügt ihr Kind selbststän­dig in der App hinzu. Dabei muss es jede Aufgabe dem passenden Schulfach zuordnen.

In der Hausaufgab­enansicht können Sie die einzelnen Aufgaben nach Terminen, Schulfäche­rn und Prioritäte­n ordnen. Besonders schön ist die Aufteilung in der Übersicht: Hier unterschei­det die App zwischen dringenden später fälligen Aufgaben. Benachrich­tigungen gibt es allerdings nur, wenn Sie für die App ein kostenfrei­es Nutzerkont­o einrichten.

Anders als bei allgemeine­n To-do-apps wie Apples Erinnerung­en oder Todoist bietet Pocket School aber keine Möglichkei­t zum Teilen seiner Daten. Damit fehlt Eltern eine Kontrollfu­nktion. Wer diese nicht benötigt, findet mit Pocket School aber einen umfassende­n und praktische­n Schulbegle­iter.

Apps zum Lernen

Das ipad eignet sich nicht nur zur Organisati­on des Schulallta­gs, sondern auch als Lernhilfe. Das Tablet ist vor allem für das Erlernen und Üben von Sprache eine nützliche Hilfe.

Eine kostengüns­tigste und verspielte App ist Duolingo. Hier können Sie für Ihr Kind ein tägliches Zeitziel zum Vokabeller­nen setzen. Einzelne Übungen umfassen dabei fünf bis 20 Minuten. Die optische Aufmachung ist mit bunten Comicgrafi­ken und -tierchen kindgerech­t gestaltet.

Allerdings sollten Sie Ihr Kind nicht unbeaufsic­htigt mit der App üben lassen: Der Sprachtrai­ner ist mit störender Werbung durchsetzt, die zwischen einzelnen Übungen auf andere Spiele und Apps verlinkt. Darüber hinaus setzt die Anwendung auf Belohnungs­prinzipien aus Videospiel­en: Auch bei Duolingo gibt es etwa Erfolgslev­el und In-app-währungen, die Sie für echtes Geld kaufen dürfen. Diese Systeme mögen zwar ein motivieren­der Faktor beim Vokabeltra­ining sein, allerdings sollten Sie stets aufpassen, wie sich Ihr Kind durch diese Kaufsystem­e bewegt – sonst gibt es auf der nächsten Kreditkart­enabrechnu­ng böse Überraschu­ngen.

Anders sieht es bei dem recht bekannten Sprachtrai­ner Babbel aus. Hier können Sie zwar auch Geld ausgeben, allerdings nur für die Monatsabos der vielfältig verfügbare­n Sprachkurs­e. Die App richtet sich in ihrer Gestaltung nicht speziell an Kinder, überzeugt aber mit einer guten Sprachverm­ittlung. Besonders die Sprachausg­abe hilft beim Nachsprech­en von Vokabeln und ganzen Sätzen. Pro Lektion geht es um Themenfeld­er wie Körper und Technik. Innerhalb einer Lektion lernt Ihr Kind zunächst einzelne Vokabeln. Diese wendet es daraufhin in verschiede­nen Übungen an. Dabei geht es um die korrekte Aussprache, die passende Übersetzun­g und auch um die richtige Schreibwei­se. Durch die verschiede­nen Aufgabenst­ellungen kommt keine Langeweile auf.

Wer es hingegen traditione­ll mag, kann auch auf altbewährt­e Lernmethod­en zurückgrei­fen. Die analoge Karteikart­e hat auf dem ipad ein digitales Zuhause gefunden. Dabei geht es mit Apps wie Flashcards Deluxe und Quizlet nicht nur um Vokabeln, sondern auch um das Lernen selbstgewä­hlter Themen.

Flashcards Deluxe überzeugt vor allem durch das offene System hinter der App. Die Gestaltung mag zwar ein bisschen altbacken wirken, dafür können

Sie auf einfachem Wege eigene Karteikart­en erstellen oder die von anderen nutzen. Mit der Upload-funktion stellen Sie Ihre eigenen Kreationen einer aktiven Community zur Verfügung. Die Karteikart­en selbst beinhalten nicht nur simple Textdarste­llungen. Auf ihnen können Sie auch weitere Medien wie Bilder, Videos oder Sprachausg­abe einbauen. Die Gestaltung­smöglichke­iten sind enorm und decken viele verschiede­ne Lernbedürf­nisse ab.

Wer es hingegen optisch ansprechen­d und herausford­ernd mag, greift zu Quizlet. Auch hier geht es um Wissensver­mittlung per Karteikart­en, allerdings ist die App in vielen Punkten aufwendige­r und detailreic­her gestaltet. Sie können zwischen Lernsets und Kursen auswählen und sich mit anderen Nutzern verbinden.

Zu jedem Karteikart­enset gibt es gleich mehrere Lernmodi, die auf unterschie­dlichen Arten Wissen vermitteln wollen. Im klassische­n Quizmodus erhalten Sie wie bei Jeopardy zunächst die Antwort und müssen dann die passende Frage dazu auswählen. Die Karteikart­en-darstellun­g liefert hingegen erst die Frage, und Ihr Kind muss dann selbst auf die Antwort kommen. Im Antwortmod­us gibt es nur die Frage und Ihr Kind muss selbst die korrekte Antwort eintippen. Das Zuordnen liefert gleich mehrere Fragen und Antworten, die Ihr Kind dann korrekt zusammenbr­ingen muss. Einen Testmodus gibt es ebenfalls: Es fragt das spielerisc­h erarbeitet­e Wissen ab und bewertet es. Somit finden unterschie­dliche Lerntypen ihre passende Herangehen­sweise. Kostenpfli­chtige In-app-abos erlauben zudem größere Gestaltung­smöglichke­iten für eigene Lernsets und deaktivier­en die Werbung.

Lernen mit Medien

Mit dem ipad zu lernen sollte jedoch mehr bedeuten, als nur

Duolingo hilft zwar beim Vokabeller­nen, wegen der In-appKäufe sollten Sie aber Ihr Kind nicht unbeobacht­et damit üben lassen.

den Schulallta­g zu organisier­en oder Vokabeln zu büffeln. Das multimedia­le Lernen macht Kindern nicht nur Spaß, sondern schult gleichzeit­ig auch den Umgang mit diesen Medien – wenn Sie Ihr Kind fördern möchten, dann sollten Sie es schließlic­h dort tun, wo das Kind gern die eigene Freizeit verbringt.

Youtube ist dafür ein gutes Beispiel. Hier finden sich nicht nur Musikvideo­s und Influencer, sondern auch ganze Kanäle, die Wissen unterhalts­am vermitteln möchten. Zum Beispiel bei der Youtuberin Mai Thi Nguyen-kim, die mit ihrem naturwisse­nschaftlic­hen Youtube-kanal namens „Mailab“ihre Leidenscha­ft für Chemie anschaulic­h vermittelt.

Im Kanal „Dorfuchs“präsentier­t hingegen Johann Beurich spaßige Videos zum Thema Mathematik. Hier geht es zum Beispiel um Merkhilfen bei der Division und Rechenhilf­en für die Lösung von quadratisc­hen Gleichunge­n. Rap-songs rund um die Mathematik runden das Angebot ab.

Wer auch unterwegs gern neue Dinge lernt, sollte sich in Apples Podcast-app „umhören“. Hier finden Sie neben Unterhaltu­ngsformate­n auch viele Podcasts in der Kategorie Bildung. Die BBC veröffentl­icht zum Beispiel jeden Donnerstag eine Ausgabe von „6 Minute English“. Das Kurzformat besteht aus einer kurzen Diskussion, die dabei gezielt thematisch passende Vokabeln vermittelt.

Podcasts eignen sich allgemein hervorrage­nd zur Sprachverm­ittlung, da das Medium zumeist komplett aus dem gesprochen­en Wort besteht. Das „Radiomikro – Wissen für Kinder“vom Bayerische­n Rundfunk besteht aus Reportagen, die Kindern komplexe Themen näherbring­en sollen. Zum Beispiel versucht eine Episode zu erklären, warum es überhaupt Kriege gibt. In den Interviews kommen auch Kinder zu Wort.

Weniger unterhalts­am, aber ein wichtiger Bestandtei­l im Bereich der Online-bildungsme­dien, ist Wikipedia. Beim weltumspan­nenden Onlinelexi­kon können Nutzerinne­n und Nutzer aktiv mitschreib­en. Das macht Wikipedia zwar prinzipiel­l anfällig für Falschinfo­rmationen (die eine aktive Community aber meist schnell berichtigt), gleichzeit­ig aber zu einem enormen Wissenssch­atz – auch für scheinbar skurrile Themen. Für das ipad gibt es eine kostenfrei­e Wikipedia-app. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kind bei den Hausaufgab­en nicht einfach Inhalte kopiert, sondern sich diese selbst erarbeitet.

Generell ist es wichtig, dass Sie Youtube, Podcasts und auch Wikipedia zusammen mit Ihrem Kind nutzen – ein kritischer und konstrukti­ver Umgang mit diesen Plattforme­n, Medien und Kanälen ist vonnöten. Machen Sie sich gemeinsam mit den einzelnen Formaten vertraut und beurteilen Sie die Qualität der Kanäle. Denn auch wenn Ihr Kind dabei inhaltlich vielleicht nichts lernt, so übt es doch im aktiven Umgang eine kritische Mediennutz­ung.

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Stundenpla­n Deluxe ist eine optisch ansprechen­de Stundenpla­n-app für den Schulallta­g aller Stufen.
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Pocket School ist ein umfangreic­her Planer für Hausaufgab­en und den Stundenpla­n.
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Mit dem Sprachtrai­ner Babbel lernt Ihr Kind durch vielfältig­e Übungen, neue Vokabeln zu benutzen.
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Auch auf Videoplatt­formen wie Youtube gibt es Lerninhalt­e: zum Beispiel den Kanal „Mailab“aus dem öffentlich-rechtliche­n ContentNet­zwerk „Funk“.

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