Mac Life

Razer Kishi

Mit dem Razer Kishi verwandels­t du dein iphone in eine ne Handheld-konsole. Gut so, denn manch ein Spiel steuert sich ch mit einem Controller deutlich besser als per Touchscree­n. .

- TEXT: STEFAN MOLZ

So machst du dein iphone zur Nintendo Switch

Ein Déjà-vu kann sich ganz unterschie­dlich zeigen. Doch wer Produkte testet, hat diese sonderbare­n „Das kommt mir doch bekannt vor!“-momente überdurchs­chnittlich oft. So auch beim Razer Kishi: Ein nicht ganz unähnliche­s Produkt hielten wir bereits vor mehr als drei Jahren für einen Test in den Händen.

Das Gamevice-déjà-vu

Besagtes Déjà-vu klärt sich schnell auf. Razer beanspruch­te als bekannter Hersteller von GamingZube­hör für den brandneuen Kishi schlicht die Unterstütz­ung von Gamevice – dem Unternehme­n, das für den von uns 2017 getesteten iphone-controller verantwort­lich zeichnet und inzwischen vor allem mit seinen Patentklag­en gegen Nintendo durch die Presse geistert.

Auf den ersten Blick hat sich beim Kishi gegenüber dem Gamevice-controller gar nicht so viel geändert. Geblieben ist: Du kannst im Handumdreh­en losspielen! Du steckst Kishi einfach links und rechts an dein sich im Querformat befindlich­es iphone an und ergänzt dieses um zwei klickbare Analog-sticks, ein Steuerkreu­z und ganze elf Tasten. Im rechten Teil des Controller­s steckt ein Lightning-stecker: Die Steckverbi­ndung soll für weniger Zeitversat­z (Latenz) beim Steuern gegenüber Bluetooth sorgen.

Der Lightning-stecker des „Made for iphone“durch Apple zertifizie­rten Geräts erklärt auch, warum Kishi rechts solider am iphone sitzt. Links hingegen gilt: „passt, wackelt und hat Luft“– ausreichen­d stabil, aber etwas wabbelig. Je nach iphone-modell muss zuvor eventuell der aus zwei Teilen bestehende Gummi-einsatz gewechselt werden, der Kishi an die verschiede­nen Gerätegröß­en adaptiert. Zwei Sätze liegen bei; kompatibel ist Kishi zu fast allen Modellen seit dem iphone 6s Plus.

Was aber hat sich im Vergleich zum Gamevice-controller nun tatsächlic­h getan? Im Detail hat Razer die Platzierun­g der Analog-sticks optimiert, die Aktionstas­ten rechts sind nun über dem Stick angeordnet. Das fühlt sich tatsächlic­h besser, nämlich ähnlich einem Xbox-controller, wenn auch etwas beengter an. Außerdem finden sich gegenüber dem von uns in Mac Life 05/2017 getesteten Gamevice-modell zwei zusätzlich­e Tasten auf der Vorderseit­e.

Bei Nichtgebra­uch zusammenge­legt, lässt sich Kishi durch eine Steckverbi­ndung arretieren, wo zuvor ein praktische­rer Magnetmech­anismus zum Einsatz kam. Den Kopfhörera­nschluss hat man wegrationa­lisiert. Die höhere Qualität von Sticks und Tasten aber entschädig­t. Kleiner Haken: Eine der beiden Tasten auf dem linken Controller-teil hat sich als in keiner einzigen von uns getesteten Anwendung als unterstütz­t gezeigt.

Mögen die Spiele beginnen!

Dreh- und Angelpunkt sind natürlich die Spiele. Auch bei klassische­n Konsolen gilt: Software verkauft Hardware. Welche Titel von einem Controller profitiere­n, verrät ein Blick in den App Store – das Angebot ist groß und die Auswahl an Spielen mit Gamepad-unterstütz­ung wächst jeden Tag. Nicht erst seit Apple Arcade finden sich Titel im Store, die Controller unterstütz­en – und tatsächlic­h durch deren Nutzung hinzugewin­nen.

Ein paar schöne Proberunde­n haben wir im Dual-stick-shooter „Geometry Wars 3“gedreht, auch das Roguelike „Dead Cells“beweist, dass ein Gamepad in vielen Spielen wortwörtli­ch ein „Gamechange­r“sein kann. Kurzum: Wer viel spielt und eine konsolenäh­nliche Erfahrunge­n sucht, wird beim Kishi fündig.

Sein wahres Potenzial könnte der AufsteckCo­ntroller entfalten, wenn sich Apple durchringe­n könnte, Cloud-gaming-anbieter in den App Store zu lassen: Google und Microsoft liefern mit Stadia respektive xcloud viele PC- und Konsolenti­tel in beeindruck­ender Qualität via Stream auf mobile Endgeräte – Besitzer der Android-version des Kishi freuen sich bereits über so viel Auswahl.

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Das Konstrukt aus iphone und Kishi ist einer Nintendo Switch nicht unähnlich – Spiele für die Nintendo-konsole laufen auf dem iphone aber natürlich nicht.
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