Razer Kishi
Mit dem Razer Kishi verwandelst du dein iphone in eine ne Handheld-konsole. Gut so, denn manch ein Spiel steuert sich ch mit einem Controller deutlich besser als per Touchscreen. .
So machst du dein iphone zur Nintendo Switch
Ein Déjà-vu kann sich ganz unterschiedlich zeigen. Doch wer Produkte testet, hat diese sonderbaren „Das kommt mir doch bekannt vor!“-momente überdurchschnittlich oft. So auch beim Razer Kishi: Ein nicht ganz unähnliches Produkt hielten wir bereits vor mehr als drei Jahren für einen Test in den Händen.
Das Gamevice-déjà-vu
Besagtes Déjà-vu klärt sich schnell auf. Razer beanspruchte als bekannter Hersteller von GamingZubehör für den brandneuen Kishi schlicht die Unterstützung von Gamevice – dem Unternehmen, das für den von uns 2017 getesteten iphone-controller verantwortlich zeichnet und inzwischen vor allem mit seinen Patentklagen gegen Nintendo durch die Presse geistert.
Auf den ersten Blick hat sich beim Kishi gegenüber dem Gamevice-controller gar nicht so viel geändert. Geblieben ist: Du kannst im Handumdrehen losspielen! Du steckst Kishi einfach links und rechts an dein sich im Querformat befindliches iphone an und ergänzt dieses um zwei klickbare Analog-sticks, ein Steuerkreuz und ganze elf Tasten. Im rechten Teil des Controllers steckt ein Lightning-stecker: Die Steckverbindung soll für weniger Zeitversatz (Latenz) beim Steuern gegenüber Bluetooth sorgen.
Der Lightning-stecker des „Made for iphone“durch Apple zertifizierten Geräts erklärt auch, warum Kishi rechts solider am iphone sitzt. Links hingegen gilt: „passt, wackelt und hat Luft“– ausreichend stabil, aber etwas wabbelig. Je nach iphone-modell muss zuvor eventuell der aus zwei Teilen bestehende Gummi-einsatz gewechselt werden, der Kishi an die verschiedenen Gerätegrößen adaptiert. Zwei Sätze liegen bei; kompatibel ist Kishi zu fast allen Modellen seit dem iphone 6s Plus.
Was aber hat sich im Vergleich zum Gamevice-controller nun tatsächlich getan? Im Detail hat Razer die Platzierung der Analog-sticks optimiert, die Aktionstasten rechts sind nun über dem Stick angeordnet. Das fühlt sich tatsächlich besser, nämlich ähnlich einem Xbox-controller, wenn auch etwas beengter an. Außerdem finden sich gegenüber dem von uns in Mac Life 05/2017 getesteten Gamevice-modell zwei zusätzliche Tasten auf der Vorderseite.
Bei Nichtgebrauch zusammengelegt, lässt sich Kishi durch eine Steckverbindung arretieren, wo zuvor ein praktischerer Magnetmechanismus zum Einsatz kam. Den Kopfhöreranschluss hat man wegrationalisiert. Die höhere Qualität von Sticks und Tasten aber entschädigt. Kleiner Haken: Eine der beiden Tasten auf dem linken Controller-teil hat sich als in keiner einzigen von uns getesteten Anwendung als unterstützt gezeigt.
Mögen die Spiele beginnen!
Dreh- und Angelpunkt sind natürlich die Spiele. Auch bei klassischen Konsolen gilt: Software verkauft Hardware. Welche Titel von einem Controller profitieren, verrät ein Blick in den App Store – das Angebot ist groß und die Auswahl an Spielen mit Gamepad-unterstützung wächst jeden Tag. Nicht erst seit Apple Arcade finden sich Titel im Store, die Controller unterstützen – und tatsächlich durch deren Nutzung hinzugewinnen.
Ein paar schöne Proberunden haben wir im Dual-stick-shooter „Geometry Wars 3“gedreht, auch das Roguelike „Dead Cells“beweist, dass ein Gamepad in vielen Spielen wortwörtlich ein „Gamechanger“sein kann. Kurzum: Wer viel spielt und eine konsolenähnliche Erfahrungen sucht, wird beim Kishi fündig.
Sein wahres Potenzial könnte der AufsteckController entfalten, wenn sich Apple durchringen könnte, Cloud-gaming-anbieter in den App Store zu lassen: Google und Microsoft liefern mit Stadia respektive xcloud viele PC- und Konsolentitel in beeindruckender Qualität via Stream auf mobile Endgeräte – Besitzer der Android-version des Kishi freuen sich bereits über so viel Auswahl.