Faithless – All Blessed
Faithless ist eines der wenigen Dancefloor-projekte, die die Neunziger überlebt haben. Der Grund: Statt einfach nur Stampfer für den Tanzflur und das Formatradio zusammenzuschieben, entwickelte sich das Kernteam um den Produzenten Rollo, Songschreiberin Sister Bliss und Frontmann Maxi Jazz zu einer politisch denkenden Band mit ambitionierten Texten und spannungsgeladenen Kompositionen.
Mit „All Blessed“legen die Briten nun ihr erstes Album seit einem Jahrzehnt vor – und das vielleicht beste ihrer Karriere. Selbst der Ausstieg von Maxi Jazz reißt nicht die zu befürchtende Lücke. Künstler wie der Youtube-poet Suli Breaks oder der Singer-songwriter Nathan Ball verpassen Faithless vielmehr die nötige Frischzellenkur. Thematisch kreist man, wie schon beim 2004er-werk „No Roots“und dem 2006er-nachfolger „To All New Arrivals“, um das Thema der Immigration und erschafft eine wütende Anklage gegen Unmenschlichkeit und Egoismus.
Fazit: Ein auf den Punkt komponiertes Meisterwerk zwischen Trip-hop, Trance, Techno und Pop mit einem ganz wunderbaren
Flow – wichtig und zeitlos.