Alles über Apple Pay: alle Banken, alle Vorteile
Mit Apple Pay hat Apple seine Produktpalette zukunftsweisend erweitert. Und das mit Erfolg: Schon heute laufen weltweit 5 Prozent aller Transaktionen mit Apples Bezahldienst. Und nahezu alle etablierten deutschen Banken unterstützen mittlerweile das Angebot. Bist auch du daran interessiert, Apple Pay zu nutzen? Dann erfährst du in unserem großen Spezial alles, was du dazu wissen musst.
Apple hat im Laufe seiner fast fünfzigjährigen Geschichte einige bahnbrechende Transformationen durchlebt. Mit Apple Play steht möglicherweise der nächste Umbruch ins Haus. Nachdem Gewinne und Marktanteile im Smartphone- und Laptop-bereich in den vergangenen Jahren tendenziell rückläufig waren, sehen Experten die Entwicklung von Finanzdienstleistungen als einen wichtigen Schritt für die Technologiebranche an. Klares Indiz dafür ist, dass auch Google mit leichter Verspätung 2015 einen eigenen digitalen Bezahldienst ins Rennen geschickt hat. Als Apple-nutzer profitierst du von dieser Entwicklung.
Denn Apple Pay ist zumindest für iphone-nutzer das Bezahlsystem erster Wahl; es macht das Verwalten deiner Finanzen transparent und einfach. Nach einem etwas trägen Start hat Apple Pay nun auch in Deutschland Fuß gefasst und wird von nahezu allen großen Banken und Finanzinstituten unterstützt. Und auch wenn einige erhoffte Funktionen noch fehlen, gibt es somit kaum eine bessere Zeit, bei Apple Pay einzusteigen, als genau jetzt.
Apple meint es ernst
Genau wie jeder der „Big Four“hat Apple immer wieder Ideen ausprobiert und regelmäßig nach einer kurzen Testphase verworfen. Wer zu früh einsteigt, muss sich entsprechend nach einem Ersatz umsehen und eventuell sogar zeitintensiv Daten migrieren.
Aber bei Apple Pay musst du nicht befürchten, dass du auf das falsche Pferd setzt. Auch wenn eine digitale Geldbörse sicherlich nicht so unwiderstehlich ist wie seinerzeit das erste iphone, der erste ipod oder der imac: In Cupertino plant man mit diesem Angebot langfristig. Vor allem aber plant man global.
Als er Apple Pay im Herbst 2014 ankündigte, richtete sich Tim Cook noch vornehmlich an den Us-amerikanischen Markt. Doch schon damals stand fest, dass Apple Pay weltweit nutzbar sein sollte.
Nachdem sich viele deutsche Banken zunächst gegen den Dienst wehrten und einen eigenen Bezahldienst aufbauen wollten, konnte Apple das Kräftemessen schlussendlich für sich entscheiden.
Heute erreicht Apple Pay in seinem Kernbereich einen fast 50-prozentigen Marktanteil in den USA und liegt international bei 5 Prozent. Laut Cook liegen die Wachstumsraten viermal so hoch wie die von Paypal. Experten der angesehenen europäischen Unternehmensberatung Bernstein gehen davon aus, dass sich der letztere Wert innerhalb der nächsten vier Jahre noch einmal verdoppeln könnte.
Was ist Apple Pay eigentlich?
Das ist durchaus nicht so eine simple Frage, wie man vielleicht meinen mag. Denn unter einer einfachen Oberfläche handelt es sich um ein erstaunlich vielseitiges Konzept.
Ganz einfach gesagt ist Apple Pay ein System, das es dir erlaubt, mit deinem iphone oder der Apple Watch Zahlungen vorzunehmen. Es ist der „Dreh- und Angelpunkt“von Apples digitaler Finanzstrategie.
Darüber hinaus aber bildet Apple Pay auch die Grundlage für weitere Angebote. Wer kein Apple Pay auf seinem iphone installiert, kann somit auch nicht Dienstleistungen wie Apple Cash oder die Apple Card nutzen. Schließlich bauen diese grundlegend darauf auf.
Dass wir hierzulande von den beiden letzteren Optionen noch nicht viel gesehen haben, hat einen einfachen Grund: Sie werden in Deutschland schlicht nicht angeboten.
Zumindest im Fall von Apple Cash ist das schade. Denn dabei handelt es sich um Apples Angebot für schnelle Finanztransaktionen. Mit Cash Pay lassen sich zum Beispiel Rechnungen im Restaurant aufteilen: Einer zahlt den
kompletten Betrag, die anderen überweisen ihren Anteil mit der App.
Zwar stehen einige Alternativen zur Verfügung, doch wäre es natürlich schön, wenn man für diese praktische Funktionalität nicht erst eine separate Anwendung aufrufen müsste. Apple wird hier sicherlich bald nachrüsten.
Virtuell und physisch: die Apple Card gibt es bisher nur in den USA
Was die Apple Card angeht, erscheint es eher wahrscheinlich, dass diese bald entweder komplett verschwindet oder sich zu einem neuen Produkt transformiert.
In den USA ist die Idee hinter der Karte, die es sowohl in einer rein virtuellen als auch einer physischen Form gibt, überall dort zahlen zu können, wo es kein Nfc-fähiges Terminal gibt. Dies ist in den USA ein akutes Problem, in Deutschland aber eher selten.
Dennoch birgt die Apple Card einige nützliche Aspekte. Es wäre deswegen mehr als erfreulich, sollte sich Apple dazu entschließen, sie in veränderter Form auch in Europa einzuführen – und sei es nur, um europäischen Kunden das eigene Cash-back-programm zugänglich zu machen.
Was ist mit Onlinezahlung?
Eine weitere nützliche Funktion von Apple Pay lässt sich aber bereits heute sehr wohl auch in Deutschland nutzen: Onlinebezahlungen. Dies ist überall dort möglich, wo der Händler Apple Pay als Bezahlmöglichkeit vorgesehen hat. In dieser Hinsicht tritt Apple Pay als Konkurrent von Paypal auf den Plan. Noch hat Paypal dabei klar die Nase vorn. Laut der Technologiefirma Similartech bieten derzeit 285.000 Webseiten Apple Pay an. Dem gegenüber stehen weit über eineinviertel Millionen Seiten, die Technologie von Paypal nutzen.
Auch hier gilt es aber als gegeben, dass Apple weiter Boden gutmachen wird. Denn wenn die Corona-krise Apple Pay beim kontaktlosen Bezahlen Rückenwind verleiht, wird der Anreiz für Entwickler, das System auch für Online-überweisungen anzubieten, größer.
Kontaktloses Bezahlen
Aber den eigentlichen Kern von Apple Pay bildet dessen Funktionalität für kontaktloses Bezahlen. Denn sobald du die App auf dem iphone eingerichtet hast, kannst du sie unmittelbar in Restaurants und Läden einsetzen.
Dazu nutzt das System die Nfc-technologie – zu Deutsch: Nahfeldkommunikation. Dabei tauschen Smartphone und Terminal im Abstand weniger Zentimeter die für eine Bezahlabwicklung benötigten Daten drahtlos aus. Für die Verschlüsselung nutzt die App das Prinzip der Tokenisation. Mehr dazu im Kasten rechts.
Mangelnde Unterstützung zu Hause
Ironischerweise hat es genau diese Funktionalität für Apple in den heimischen USA schwierig gemacht, einen schnellen Durchbruch zu erzielen. Dort nämlich nutzt der weitaus größte Teil der Händler ausschließlich veraltete Kartenlesegeräte; diese unterstützen kontaktloses Bezahlen nicht.
Als die beiden Journalistinnen Lexy Savvides und Vanessa Hand Orellana die führenden mobilen Bezahlsysteme miteinander verglichen, ging deshalb ausgerechnet Samsung Pay als Sieger aus dem Test hervor. Der Dienst unterstützt nämlich im Gegensatz zur Konkurrenz von Apple und
Google auch alte Terminals und lässt sich somit nahezu weltweit verwenden.
Als Apple-nutzer hilft diese Information freilich rein gar nichts. Und so darf man sich durchaus die folgende Frage stellen:
Brauche ich das überhaupt?
Wir meinen: ja, tendenziell schon. Denn für Apple Pay sprechen gleich mehrere Vorzüge, die wir im Folgenden vorstellen.
Ein wichtiger Punkt dabei: Im Gegensatz zu den meisten anderen Konkurrenzprodukten hat es bei Apple Pay bisher nahezu keine besorgniserregende Kritik gegeben. Die Markteinführung verlief bemerkenswert problemlos, und seitdem hat Apple den Service Schritt für Schritt verbessert und die Verfügbarkeit und Akzeptanz schnell und effektiv vorangetrieben.
Dennoch gibt es auch Einschränkungen. Hier eine Übersicht der wichtigsten Vor- und Nachteile.
Kompatibilität: Wie bereits erwähnt, musste Apple beim Start von Apple Pay in Deutschland einige Hürden überwinden. Denn viele Banken wollten ihr eigenes kontaktloses Bezahlsystem durchsetzen. Andere fürchteten, der Einzug der Tech-giganten könnte eines ihrer lukrativsten Geschäftsfelder abgraben. Denn bislang hatten die Banken und Kreditkarteninstitute beim Kartenverkehr praktisch keine Konkurrenz. So waren teilweise traumhafte Margen möglich, die Handel und Verbraucher belasteten.
Inzwischen ist all das aber Schnee von gestern: Die Liste der teilnehmenden Banken ist lang. Wer Apple Pay nutzen möchte, muss somit nicht mehr den Anbieter wechseln oder eine spezielle Karte beantragen. In der Regel kannst du einfach bei deiner Hausbank bleiben.
Sicherheit: Für viele von uns fühlt sich kontaktloses Bezahlen noch immer ungewohnt und ein wenig unsicher an. In Wahrheit aber stellt dieser Schritt eine eindeutige Verbesserung gegenüber Bargeld und Chipkarten dar.
Denn bei einer Karte lassen sich mit recht einfachen Manipulationen an den Eingabegeräten sensible Daten einlesen. Skandale, bei denen Details hunderttausender Karten im Netz landeten, sind nur die Spitze des Eisbergs.
Beim kontaktlosen Bezahlen hingegen findet eine andere Form der Identifizierung statt, die diesen alten Techniken weit überlegen ist. Zwar kann man immer noch durch die Eingabe einer Kartennummer die Zahlung autorisieren. Doch werden Gesichts-id oder Fingerabdruck bevorzugt. Diese lassen sich deutlich schwerer ablesen oder entwenden.
Auch existiert beim kontaktlosen Bezahlen streng genommen gar keine Kartennummer mehr. Das, was vom Smartphone an das Terminal übermittelt wird, ist vielmehr eine Art Ersatzcode, der sich nicht direkt den Nutzerdaten zuordnen lässt. Sollte es also jemandem gelingen, an dieses sogenannte Token zu gelangen, so kann der Dieb damit noch nicht an die Bankdaten kommen.
Hygiene: Auch wenn Pay in der Presse ob seiner Funktionen gelobt wurde: Einen Blitzstart hat Apple damit nicht hingelegt. Ausgerechnet die Corona-pandemie könnte hier nun Schützenhilfe leisten.
Denn nicht nur Onlinebestellungen haben seit Einführung von Lockdown, Quarantäne und freiwilliger Selbstisolation drastisch zugenommen.
Das Thema Hygiene wird weit über Covid-19 hinaus relevant bleiben. Wer einmal gesehen hat, wie viele Bakterienkulturen sich auf einem einzigen Geldschein oder auch einer Plastikkarte tummeln, wird nicht zu diesen physischen Bezahlmethoden zurückkehren mögen.
Alle Zahlungen in einer App: Wenn man sich die Berichterstattung über Apple Pay ansieht, ist es ein wenig seltsam, dass eine der vielleicht größten Vorzüge nahezu keine Beachtung erfährt: Dass man in Apple Pay komfortabel und sicher alle (Kredit-)karten abspeichern kann, die man besitzt.
Wenn du die App für sämtliche Überweisungen nutzt, bietet dies eine transparente Übersicht über die eigenen Finanzen. Denn alle Zahlungen und Einnahmen werden nun in einer einzigen App erfasst und lassen sich entsprechend darstellen. Mit einfachen Farbcodes entsteht so eine genaue Übersicht darüber, wohin das eigene Geld geflossen ist. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn du deine Ausgaben einschränken möchtest – oder musst.
So richtig praktisch wäre es, wenn man auch noch ÖPNV-KARten, Kunden-, Prämien-, Bord- und Kinokarten sowie Gutscheine in Apples Wallet-app speichern könnte. In ausgewählten Ländern und Regionen steht diese Funktionalität bereits zur Verfügung.
Einfache Handhabung: Im Zeitalter digitaler Brieftaschen stehen dir im Grunde genommen zwei Möglichkeiten zur Verfügung.
Möglichkeit eins: ein Portemonnaie voller Plastikkarten und für jede Karte eine eigene Geheimzahl, die du dir merken musst. Jede dieser Karten musst du sofort sperren lassen, sollten sie einmal verloren gehen oder gestohlen werden.
Möglichkeit zwei: ein einziges digitales Konto, in dem alle Karten sicher abgespeichert sind. Bezah
lungen erledigst du mit deinem iphone, welches du wahrscheinlich ohnehin stets bei dir trägst.
Es steht jedem frei, sich für Möglichkeit eins zu entscheiden. Wenn du es jedoch einfach magst, wirst du sicherlich die zweite Option bevorzugen. Genau dafür steht Apple Pay.
Für alle Apple-geräte: Genau wie Google ermöglicht es Apple, seinen Bezahldienst auf allen Endgeräten zu verwenden. Dies bedeutet, dass digitales Bezahlen nicht nur auf dem iphone verfügbar ist, sondern auch auf Apple Watch, ipad (insofern es Touch ID oder
Face ID unterstützt) und Mac (insofern dieser Touch ID unterstützt; bei älteren Macs kannst du Apple-pay-zahlungen mit dem iphone oder derapple Watch autorisieren). Damit fällt die Notwendigkeit weg, für jedes Endgerät eine andere Bezahllösung zu suchen.
Keine Kosten: Bei Apple Pay fallen keinerlei Kosten für dich an. Alle Gebühren übernimmt stets der Händler. Zwar kann dieser die finanzielle Belastung natürlich wiederum auf dich abwälzen. Aber gegenüber den teilweise recht hohen Preisen der meisten regulären Banken dürfte sich diese Zusatzbelastung verhältnismäßig moderat ausnehmen.
Spricht etwas dagegen?
Wie jedes Produkt ist auch Apple Pay nicht perfekt. Und wie immer werden unterschiedliche Anwender verschiedene Präferenzen und Bedürfnisse haben. Daran kann auch Apple nichts ändern.
Zugleich hat es aber bis heute erstaunlich wenig Kritik gegeben. Die wenigen Punkte, die angebracht wurden, galten gar nicht so sehr der Anwendung selbst. Vielmehr galten sie den möglichen Konsequenzen für Wettbewerb und Markt, sollten die großen Us-amerikanischen IT-GIganten nun mit geballter Macht auf den europäischen Finanzsektor drängen.
Das, was an Nachteilen auf Apple Pay Anwendung findet, sind im Wesentlichen eher allgemeine Probleme digitaler Finanztechnologien. Dennoch solltest du über sie Bescheid wissen.
Begrenzte Nutzung: Nicht alle iphone-modelle können Apple Pay nutzen. Es braucht dafür ein iphone SE (der ersten Generation) oder neuer. Auch bieten in Deutschland noch nicht alle Geschäfte ein Kartenlesegerät mit entsprechender Technologie an.
Diese Problematik sollte sich allerdings schon recht bald in Luft auflösen. NFC hat sich in Europa zumindest bei den großen Ladenketten längst durchgesetzt. Kleinere Geschäfte werden hier zweifelsohne sehr bald folgen.
Es versteht sich außerdem von selbst, dass zukünftige Apple-geräte ganz selbstverständlich Apple Pay unterstützen werden.
Geräteabhängigkeit: Es wird gelegentlich moniert, dass Apple Pay zu einer einseitigen Abhängigkeit vom Smartphone führe. Auch bei Apple Pay kann es beispielsweise nach einem Software-Update zu Problemen kommen; dann hakt es vielleicht zeitweise beim Zahlen. Im schlimmsten Fall kann die Transaktion gar nicht mehr durchgeführt werden.
Aber: All das wirkt harmlos gegenüber den Nachteilen von Debit- und Kreditkarten:
• Schäden am Chip oder Magnetstreifen, die dazu führen, dass dieser nicht mehr lesbar ist,
• Probleme am Lesegerät,
• Probleme bei der Verbindung, die bewirken, dass sich keinerlei Zahlungen durchführen lassen,
• potenzieller Verlust oder Vergessen von Karten
• Vergessen der Sicherheitsnummern.
Es mag schon stimmen, dass man aufgeschmissen ist, sollte der Akku des iphone leer sein. Im direkten Vergleich mit dem alten System wird sich die Fehlerwahrscheinlichkeit aber dennoch insgesamt deutlich reduzieren.
Nur in Safari nutzbar: Es mag ein wenig überraschen, aber derzeit lässt sich Apple Pay online tatsächlich ausschließlich mit dem hauseigenen Webbrowser Safari verwenden. Dies wird nicht jeden freuen. Dennoch hält sich der Schaden in Grenzen. Denn zum Surfen kannst du noch immer nutzen, was du möchtest – auch wenn das Wechseln lästig ist. Aber unter Apple-nutzern ist Safari schlicht der mit Abstand am meisten verwendete Browser.
Auch das Auftreten von browserbedingten Fehlern lässt sich so deutlich auf ein Produkt eingrenzen. So ergibt die Entscheidung, sich ganz auf Safari zu konzentrieren, zumindest aus Apples Sicht durchaus Sinn.
Nur mit Kreditkarten nutzbar: Schwerer wiegt hingegen, dass Apple Pay aktuell noch immer nicht mit EC- respektive Girokarten verknüpfbar ist – mit Ausnahme der Girocard der Sparkassen. Kunden anderer Institute müssen zumindest über eine funktionsfähige Kreditkarte verfügen.
Einen Umweg über eine Prepaid-kreditkarte gibt es zwar; dabei handelt es sich aber eher um eine Art Zwischenlösung: Man zahlt auf ein eigenständiges Konto einen Mindestbetrag ein und erhält anschließend eine Karte, die mit Kreditfunktionen ausgestattet ist. Doch zwingt diese Alternative dazu, regelmäßig Geld „nachzuladen“. Die vielen Vorteile in Sachen Bequemlichkeit, die eine digitale Wallet bietet, entfallen somit.
Inzwischen aber steht eine Lösung kurz bevor. Laut ersten Ankündigungen ist es durchaus wahrscheinlich, dass Apple bereits in diesem Jahr die Möglichkeit einräumen wird, auch Girokarten ohne Umwege in der App abzuspeichern.
Wie nutze ich Apple Pay?
Um Apple Pay nutzen zu können, musst du eine Kreditkarte bei einer Bank haben, welche das System unterstützt. In Deutschland nehmen inzwischen die meisten großen Banken teil. Das ist verständlich, denn kontaktloses Bezahlen hat sich längst auf breiter Basis durchgesetzt – und Apple Pay ist einer wohl komfortabelsten und sichersten Optionen, diese Technologie zu nutzen.
Was, wenn meine Bank Apple Pay nicht unterstützt?
Das ist inzwischen zum Glück selten der Fall – siehe die Liste der unterstützenden Banken auf der gegenüberliegenden Seite. Sollte du trotzdem betroffen sein, musst du deswegen aber nicht zwingend den Anbieter wechseln.
Du kannst dir über dein aktuelles Konto hinaus auch noch ein weiteres holen, das Apple Pay unterstützt. Bei einem Anbieter wie Boon müssen dabei keine besonders hohen Kosten anfallen. Manche Konten sind sogar kostenfrei – bieten aber auch nur eine eingeschränkte Funktionalität.
Wie richte ich Apple Pay ein?
Wenn diese Grundvoraussetzungen gegeben sind, kann es im Grunde genommen schon losgehen. Apple Pay ist Teil deiner Wallet. Du kannst also mit der App alle mit Apple Pay verbundenen Funktionen einrichten und verwalten.
Der Prozess für iphone und ipad ist dabei nahezu identisch. In beiden Fällen öffnest du deine Wallet und fügst nacheinan
der deine aktuellen Kreditkarten hinzu. Sollte in Zukunft die Apple Card auch in Deutschland verfügbar sein, kannst du selbstverständlich auch diese dort ablegen.
Nach Eingabe der Daten wird bei jeder Karte individuell geprüft, ob deine Bank sie im Rahmen von Apple Pay freigibt. In der Regel läuft hier alles glatt und du kannst die Karte sofort in Läden verwenden.
Wie funktioniert Apple Pay?
In der Praxis ist Apple Pay sehr komfortabel in der Handhabung. Im Grunde genommen funktioniert das System wie eine kontaktlose Bezahlkarte. Du identifizierst dich und hältst dein iphone, deine Apple Watch oder dein ipad an das Kartenlesegerät. In nur wenigen Sekunden werden die Daten übermittelt und geprüft und der Kauf anschließend freigegeben.
Die Identifizierung hat aber einige Besonderheiten. Wenn du möchtest, kannst du noch ganz altmodisch deine Telefon-pin eingeben. Doch weitaus praktischer ist es, stattdessen auf zwei alternative Technologien zurückzugreifen: Face ID und Touch ID. Bei Face ID hältst du dazu einfach das iphone kurz vor dein Gesicht. Bei Touch-id nutzt du das Fingerabdruck-erkennungssystem deines Smartphones.
Beide Technologien sind sowohl schneller als auch komfortabler als das altmodische Eintippen einer PIN. Sicherer sind sie darüber hinaus auch noch.
Welche Karte soll es sein?
Eine weitere Besonderheit ist, dass du beim kontaktlosen Zahlen vor der Abwicklung darüber entscheiden kannst, welches Bezahlmittel du nutzen möchtest. Genau dies ist einer der Hauptvorteile von Apple Pay: ohne langes Herumkramen im Geldbeutel unkompliziert die passende Karte auswählen zu können. Bestimme dabei einfach in deiner Wallet die Karte, die du verwenden möchtest und autorisiere danach den Kauf.
Dies ist natürlich wunderbar einfach. Zusätzlich aber erlaubt dir die App, später alle Zahlungen nach den verwendeten Karten auszusplitten. So kannst du auf einen Blick erkennen, welcher Anbieter dein Hauptausgaben trägt und, falls gewünscht, Zahlungen umverteilen, um etwa Zinsvorteile zu genießen.
Apple Pay für junge Kunden
Einer der Gründe, dass Apple Pay dabei ist, sich auf breiter Basis durchzusetzen, ist unter anderem, dass besonders junge Kunden mit dieser Form der Bezahlung bereits vertraut sind. Eltern wiederum erlaubt eine digitale Wallet, über die Ausgaben und Einnahmen der Familie eine einfache Übersicht zu behalten – und eventuelle Einschränkungen vorzunehmen oder zusätzlich Geld auf das Konto zu laden.
So wird der Umgang mit digitalen Geldbörsen in gewisser Weise zu einer Basiskompetenz. Wer in Deutschland für seine Kinder Apple Pay einrichten möchte, dem stehen dafür jedoch leider bisher nur wenige Möglichkeiten zur Verfügung.
Der Online-banking-anbieter Bunq ist eine davon. Dieser bietet eine Apple-pay-teilnahme bereits ab dem 16. Geburtstag an. Alternativen sind alle Banken, die Kunden unter 18 Jahren Prepaid-kreditkarten anbieten. Aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels: Sobald Apple Pay auch Girokarten unterstützt, verspricht die Nutzung für Jugendliche weitaus einfacher zu werden.
Fazit
Apple Pay mag keine Revolution eingeläutet haben. Wohl aber hat es eine der banalsten und alltäglichsten Tätigkeiten, das Bezahlen, deutlich angenehmer gemacht. Das allein ist bereits eine Menge wert.
»Apple behält gern die Oberhoheit darüber, was auf seinen Produkten passiert und wer wie auf welche Daten zugreift – etwa auf die Nfc-schnittstelle des iphone. Deshalb beißen andere Zahlungsdienste wie Google Pay bis auf Weiteres auf dem Apple-smartphone auf Granit. Das ist eigentlich schade, denn die Google-alternative setzt ebenso auf ein anonymes Token-verfahren und erlaubt zudem die Einbindung von Paypal als Standard-bezahlmittel. Damit ist der Dienst auch für Menschen ohne Kreditkarte nutzbar. Bisher lässt sich mit der Google-payApp auf dem iphone nur Geld versenden – und auch das nur in den USA.«