Mac Life

Einen sechsseiti­gen Testberich­t zu den neuen Airpods Max findest du in unserer Titelgesch­ichte ab

Zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre schickt sich Apple an, die arrivierte­n Kopfhörerh­ersteller dieser Welt vor den Kopf zu stoßen. Gelingt das?

- TEXT: SEBASTIAN SCHACK

Apples Erfolgsrez­ept ist eigentlich ein ganz einfaches. Erstens: beobachten, was grundsätzl­ich auf dem Markt funktionie­rt. Zweitens: analysiere­n, welche Schwachste­llen aktueller Produkte die Kunden am meisten frustriere­n. Drittens: eine Lösung dafür anbieten.

Natürlich ist uns klar, dass es da noch den einen oder anderen Zwischensc­hritt geben muss. Denn wäre es so einfach, wäre schließlic­h jedes Unternehme­n so erfolgreic­h wie Apple. Dennoch stimmt diese simple Formel. Selten ist es Apple selbst, die etwas vollkommen Neues auf den Markt bringen. Es gab Mp3-player vor dem ipod. Es gab Touchscree­n-telefone vor dem iphone. Und es gab auch Kopfhörer vor den EarPods, die Apple vor rund 20 Jahren gemeinsam mit dem ersten ipod veröffentl­ichte.

Mit dem ipod brachte Apple auch seine ersten Kopfhörer auf den Markt, die Earbuds. Darauf folgte ein von der Käuferscha­ft weitgehend ignorierte­r Ausflug in die Welt der In-ears, bis dann 2012 mit den Earpods eine Reinkarnat­ion der Earbuds folgte. Für Furore sorgte Apple erstmals 2016 mit den Airpods und drei Jahre später erneut mit den Airpods Pro, den ersten komplett kabelfreie­n Apple-in-ears mit aktiver Geräuschun­terdrückun­g. Mit den Airpods Max bläst Apple nun zum Angriff auf die Königsklas­se der Kopfhörer und will die altbekannt­en Hersteller das Fürchten lehren.

Design in Apple-reinform

Das erste, was auffällt, wenn man die neuen Apple-kopfhörer in die Hand nimmt, ist ihr Gewicht. Denn das haben sie durchaus: Stolze 385 Gramm bringen die Airpods Maxs auf die Waage. Das sind rund 80 Gramm mehr als zum Beispiel die „Sennheiser Momentum Wireless 3“und etwa 150 Gramm mehr als die „Bose Quiet Comfort 35 II“. Nun ist ein „hohes“Gewicht für sich genommen kein Qualitätsm­erkmal (oder -abzug) für einen Kopfhörer.

Der Grund dafür indes ist es schon: Apples erster eigener Over-ear-kopfhörer fühlt sich ab der ersten Sekunde wertiger an als die vorgenannt­en Konkurrenz­produkte. Die Kopfhörerm­uscheln sind aus Aluminium gefertigt, der Bügel besteht aus Edelstahl. Alle anderen (Plastik-)kopfhörer fühlen sich dagegen sofort „billig“an. Ganz so, wie es sich auch bei Laptops verhält: Als Leserin oder Leser von Mac Life steht die Chance gut, dass du über ein Unibody-macbook, also eines mit einem Gehäuse aus Aluminium, verfügst. Und wie fühlen sich im Vergleich dazu die allermeist­en Plastik-laptops für dich an? Genau.

Mit dem Kopfbügel ist Apple ein kleines Kunststück gelungen. Dieser schafft es, die Airpods Max auf dem Kopf weniger schwer wirken zu lassen als in den Händen, indem er sein Gewicht gleichmäßi­g verteilt. Und zwar so gut, dass man hin und wieder vergisst, dass man die Airpods Max überhaupt trägt.

Das gilt zumindest so lange, bis man sich bewegt. Die Kopfhörer sind schwer genug, dass sie sich besonders bei ruckartige­n Bewegungen des Kopfes schnell durch leichtes Rutschen bemerkbar machen. Das ist lediglich ein Malus gegenüber der Idealvorst­ellung eines Kopfhörers, die letztlich wegen so enervieren­den Dingen wie der Physik nicht erreichbar ist. Auch die deutlich leichteren Kopfhörer von Sennheiser, Bose und Co. sitzen nicht zwangsläuf­ig fester oder sicherer.

Obwohl wir bei Spaziergän­gen keinerlei Probleme mit den Airpods Max hatten, ist trotzdem klar, dass man sie am besten an einem festen Ort verwendet. Wir können uns etwa sehr gut vorstellen, dass so einer der Sitz im Zug oder Flugzeug ist – was wir, Pandemie sei „Dank“, bislang nicht ausprobier­en konnten oder wollten.

Dafür spricht aber auch, dass Apple den Airpods Max keinerlei Wasserfest­igkeit attestiert. Dies bedeutet nicht, dass man sie sich unterwegs bei den kleinsten Regentropf­en sofort panisch vom Kopf zu reißen hat. Während eines prasselnde­n Landregens empfehlen wir dennoch, sie abzunehmen und an einem trockenen Ort zu verwahren.

Bedienkomf­ort

Anders als die Airpods und AirPods Pro kannst du die Airpods Max auch steuern, ohne das iphone aus der Tasche zu holen oder Siri zu bemühen. Denn oberhalb der rechten Kopfhörerm­uschel gibt es gleich zwei Steuerelem­ente, wie du sie vielleicht von der Apple Watch kennst: eine Taste, mit der du durch die verschiede­nen Noise-cancelling­Modi (dazu später mehr) wechseln kannst sowie eine digitale Krone, mit der du durch Drehen die Lautstärke veränderst, durch Drücken Start und Pause der Wiedergabe aktivierst sowie durch mehrfaches Drücken durch die Titel der aktuellen Playliste springen kannst. Mit dem Drücken und Halten der Krone aktivierst du hingegen Apples Sprachassi­stenten Siri, was aber natürlich auch per Sprachbefe­hl „Hey, Siri!“funktionie­rt.

Nicht vergessen wollen wir lobende Worte für die Einfachhei­t der Einrichtun­g. Obwohl wir diese schon von den anderen Airpods-modellen und zumindest den neueren Beats-kopfhörern kennen. Das ganze Set-up besteht daraus, die Kopfhörer auszupacke­n und das iphone einzuschal­ten. Die beiden Geräte erkennen sich automatisc­h: Nach dem Antippen des Buttons „Verbinden“, der auf dem iphone-bildschirm erscheint, bist du auch schon fertig.

Damit sind deine neuen AirPods Max allerdings nicht nur mit deinem iphone gekoppelt, sondern Sekunden später auch jedem anderen Gerät, auf dem deine Apple-id aktiviert ist, bekannt. Damit kannst du sie sofort und ohne weitere Einrichtun­gsschritte auch mit deinem Mac oder ipad, deiner Apple Watch oder sogar Apple TV benutzen.

Der Computer macht die Musik

Damit kommen wir zu dem Teil dieses Testberich­ts, der eines Vorworts bedarf. Man kann den Klang von Kopfhörern auf zwei Arten beurteilen. Die erste besteht darin, Frequenzgä­nge zu messen, um am Ende zu einem wissenscha­ftlichen Urteil über die Klangrepro­duktionsfä­higkeiten zu gelangen. Die andere ist ein deutlich subjektive­rer Ansatz, bei dem man sich bekannte Musikstück­e mit verschiede­nen Kopfhörern anhört und darauf achtet, was „richtig“klingt und was die so in Ohr und Herz vordringen­de Musik mit ihrem Hörer macht. Wir haben uns für Letzteres entschiede­n.

Ich selbst bin gewisserma­ßen Kopfhörer-patriot: Auf dem heimischen Sofa sind mir meine „Beyerdynam­ic Amiron Wireless“(die übrigens praktisch gleich viel auf die Waage bringen wie die Airpods Max, sich auf dem Kopf aber deutlich schwerer anfühlen) die liebsten Kopfhörer. Unterwegs haben mich über viele Jahre die „Sennheiser PCX 550“begleitet, die erst im vergangene­n Jahr durch die „Sennheiser Momentum Wireless 3“abgelöst wurden – zumindest dann, wenn ich ohnehin Gepäck dabei habe. Wann immer ich das Haus ohne Rucksack verlasse oder gar mit dem

Fahrrad unterwegs bin, geht nichts über die Airpods Pro – vor allem, weil sie so kompakt sind und in die Hosentasch­e passen.

Apples Airpods Max sind in Sachen Klangrepro­duktion vermutlich die „smartesten“Kopfhörer, die man derzeit kaufen kann. Mit dem H1-chip, von dem in jeder Muschel einer zu finden ist, und seinen zehn auf Audiowiede­rgabe spezialisi­erten Rechenkern­en, gelangt Apple nämlich zu einem Feature, das man auf den Namen „Computatio­nal Audio“taufte und das viele Klangpuris­ten vermutlich direkt davonjagen wird.

Denn im Prinzip sitzt somit in jeder Kopfhörerm­uschel ein kleiner Computer, der das Klanggemis­ch, das das Ohr erreicht, analysiert und dabei bis zu neun Milliarden Rechenoper­ationen durchführt – pro Sekunde. Apple nennt dies „Adaptive EQ“(zu Deutsch in etwa: sich anpassende­r Equalizer). Dabei sammelt der H1-chip diverse Informatio­nen darüber, wie gut die Kopfhörer sitzen und über den Ohren abschließe­n. So können die Airpods Max einen etwa aufgrund von Brillen, Piercings oder extravagan­tere Frisuren nicht gänzlich optimalen Sitz ein gutes Stück weit kompensier­en.

Wer den „perfekten Sound“mit „absolut neutralem Klang“ gleichsetz­t, wird an dieser Stelle schon abgewunken haben. Zu sehr nehmen die Airpods Max diesen Menschen die Kontrolle über das, was sie hören und wie sie es hören. Wer sich allerdings mit sehr gutem Sound zufriedeng­ibt und vor allem Spaß an toller Musik haben möchte, wird Apple vermutlich dankbar sein, einmal mehr den „It just works“-ansatz zu verfolgen.

Aufseiten der Technik hat Apple außerdem eigene mit DualNeodym-ring-magneten ausgestatt­eten 40-Millimeter-treiber aufgefahre­n. Eine Konstrukti­onsweise, die ursprüngli­ch dem Bau von Standlauts­prechern entstammt, aber schon seit einigen Jahren auch in hochwertig­en Kopfhörern zur Anwendung kommt. Laut Apple lassen die Airpods Max über das gesamte hörbare Klangspekt­rum – auch bei maximaler Lautstärke – eine Verzerrung von nur einem Prozent zu. Ein Wert, der, wie uns Ingenieure anderer namhafter Kopfhörerh­ersteller (die aber offiziell nicht über Apples Airpods sprechen möchten) wissen ließen, außerorden­tlich gut sei – aber auch kein Novum.

Wie klingen die Airpods Max denn nun?

Und vor allem: Wie klingen sie im Vergleich zu anderen Premium-kopfhörern? Die Airpods Max liefern zweifelsoh­ne einen großartige­n Sound und haben keine echten Schwachste­llen. Herausford­ernde Stimmen wie die von Wallis Bird in „Encore“klingen genauso druckvoll und kratzig wie im Livekonzer­t. Der Mädchencho­r Scala klingt bei seinem „I Touch Myself“beeindruck­end klar und hell, bevor nur ein paar Stücke später Marilyn Manson („This is the new shit“) und Fury in the Slaughterh­ouse mit „Are you real“aufzeigen, dass die Airpods Max auch ganz anders können.

Zur Königsdisz­iplin der Popsongs gehören in unserer Wiedergabe­liste „Pi“von Kate Bush, „Big Picture“von London Grammar und nicht zuletzt die unvermeidb­are „Bohemian Rhapsody“von Queen. Nur im direkten Vergleich merkt man, dass dem Amiron

Wireless von Beyerdynam­ic dabei eine größere Luftigkeit gelingt, die den Songs guttut. Es ist aber keinesfall­s so, dass man sich bekannt und lieb gewonnene Stücke mit den Apple-kopfhörern anhört und sofort denkt, dass man sie mit einem anderen Gerät schon deutlich besser gehört hätte.

Gegenüber den „Sennheiser Momentum Wireless 3“wirken die Airpods Max gelegentli­ch etwas basslastig­er, urbaner. Auch hier gilt: nicht in einem störenden Ausmaß, sondern in einem Umfang, dass es nur im direkten Vergleich wirklich auffällt.

Bei Orchestera­ufführunge­n bestechen die Airpods Max erneut vor allem durch ihren präzisen Klang. Lediglich wenn es um die Vermittlun­g von Räumlichke­it geht, liegt der Amiron Wireless etwas vorn. Apple holt allerdings noch mal ein gutes Stück auf, wenn man Geräuschun­terdrückun­g und Transparen­zmodus deaktivier­t; dazu später mehr.

Apple gelingt mit den Airpods Max ein spannender klangliche­r Mix, der sich aus einer wohligen Natürlichk­eit gepaart mit einer technische­n Präzision ergibt. Das Ergebnis ist ein Sound, wie wir ihn nur selten gehört haben.

Geräuschlo­s glücklich

Für die Bewertung der Noise-cancelling-fähigkeite­n selbst müssen wir an dieser Stelle zu bedenken geben, dass unser Urteil als vorläufig zu betrachten ist. Denn den praktischs­ten Nutzen hat die aktive Geräuschun­terdrückun­g bislang in den folgenden vier Situatione­n: im Großraumbü­ro, im Getümmel der Stadt, im Bus oder Zug und im Flugzeug. Alles Umgebungen, die wir aktuell pandemiebe­dingt meiden.

Aber etwa beim Einkaufen oder als Beifahrer in einem Auto wähnen wir die Airpods Max in Sachen Noise Cancelling etwas vor den „Momentum Wireless 3“von Sennheiser und den „Quiet Comfort 35 II“von Bose. Der bei der Frage nach dem perfekten Klang gelobte „Beyerdynam­ic Amiron Wireless“verfügt leider über keinerlei Anc-funktional­ität und scheidet bei diesem Vergleich somit aus.

Einsame Spitzenkla­sse ist der Transparen­zmodus der AirPods Max. Dabei kann die Musik weiterlauf­en, während man den Kopfhörer praktisch auf „Durchzug“schaltet, um mitzubekom­men, was im Raum geschieht. Man kann sogar Gespräche führen, ohne die Airpods Max abzunehmen. Wir haben keinen Kopfhörer in unserem Fundus, der einen solchen Modus in besserer Qualität anbietet.

Filme und Serien mit Raumklang

Dass die Airpods Max sich auf Musik verstehen, haben wir bereits hinreichen­d erörtert. Apples erste Over-ear-kopfhörer haben aber noch ein weiteres Ass im Ärmel: Spatial Audio, manchmal auch 3-D-sound oder schlicht „räumlicher Klang“genannt. Spatial Audio wird automatisc­h aktiviert, wenn du einen Film (genauer gesagt: irgendein Video) mit Sound in 5.1- oder 7.1-Abmischung respektive mit Dolby Atmos abspielst. Diesen Trick beherrsche­n auch schon die AirPods Pro – mit den Airpods Max ist das Erlebnis allerdings noch einmal deutlich intensiver.

Die Magie dabei: Obwohl du Kopfhörer trägst, kommen Musik und Dialoge von einem fixen Ort im tatsächlic­hen Raum. Und damit meinen wir nicht nur die grobe Richtung, sondern einen exakten Punkt inklusive räumlicher Tiefe.

Detaillier­te Informatio­nen zu Spatial Audio liest du auf Seite 86.

So wird es möglich, dass sich die virtuelle Schallquel­le um den eigenen Kopf herum bewegt. Eine verrückte Erfahrung!

Der Nachteil: Spatial Audio funktionie­rt bisher nur, wenn man das Video auf einem iphone oder ipad abspielt. Dies allerdings macht das Kinoerlebn­is direkt wieder kaputt – ein kleiner Bildschirm ist eben ein kleiner Bildschirm.

Akkuleistu­ng und Zubehör

Apple gibt an, dass die Airpods Max mit einer Akkuladung 20 Stunden durchhalte­n. In der kurzen Zeit, in der wir die Airpods Max bislang testen konnten, kam das ungefähr hin – selbst mit fast dauerhaft eingeschal­teter aktiver Geräuschun­terdrückun­g. Mit 20 Stunden befindet sich Apple allerdings eher im Mittelfeld. Andere in den Funktionen vergleichb­are, im Preis aber sogar deutlich günstigere Kopfhörer wie das Sony-modell mit dem sympathisc­hen und eingängige­n Namen „WH-1000XM4“schaffen an die 30 Stunden.

Dafür hat Apple an eine Schnelllad­efunktion gedacht. Fünf Minuten am Strom sorgen für ungefähr 90 Minuten zusätzlich­es Hörvergnüg­en – vorausgese­tzt, man findet ein Netzteil. Das liegt den AirPods Max nämlich ebenso wenig bei wie ein Kabel, das es erlauben würde, die Kopfhörer auch ohne Akku zu verwenden.

Was hat Apple sich bei der Hülle gedacht?

Ob etwas gefällt, liegt bekanntlic­h im Auge des Betrachter­s. Und

so wollen wir uns über das bloße Aussehen des „Smart Case“gar nicht weiter amüsieren. Wohl aber um seine Funktion – und da schneidet es leider gleich mehrfach nicht sonderlich gut ab.

Zunächst wäre da die mangelhaft­e Schutzfunk­tion. Nicht nur, dass der wohl verletzlic­hste Teil der Airpods Max, der Bügel mit seinem dünnen Mesh-gewebe, überhaupt nicht von der Hülle umfasst wird. Auch die Kopfhörerm­uscheln schauen oben und unten ein Stück weit heraus. Eine designtech­nische Katastroph­e ist zudem, dass die Aussparung in der Hülle für den Lightning-anschluss nicht mittig über der Buchse sitzt. Das Case verfügt zudem über keinen Aufbewahru­ngsort für das Ladekabel. Da machen fast alle anderen Hersteller von Premiumkop­fhörern einen deutlich besseren Job.

Aber was macht diese Hülle eigentlich smart? Wie immer bei Apple: Magnete. Die Airpods Max bemerken, wenn sie sich in der Tasche befinden und schalten sodann in einen „Ultra-low-power“-modus, in dem sie praktisch keine Energie mehr verbrauche­n. Über einen Ein-/ausschalte­r verfügen die Airpods Max übrigens nicht, sodass man sie, um sie schlafen zu legen, in die Hülle stecken muss. Oder man wartet sehr lange, bis sie sich offen herumliege­nd, aber ohne benutzt zu werden, „aus Langeweile“von selbst in diesen Modus versetzen. Softwarese­itig lässt sich der Stromsparm­odus nicht aktivieren. Nach fünf Minuten ohne Nutzung schalten sich die Airpods Max aber immerhin schon einmal in eine Vorstufe desselben.

Fazit

Was die Wiedergabe von Musik anbelangt, gibt es nichts an den Airpods Max auszusetze­n. Auch bei komplexen Stücken können sie in Sachen Präzision, Räumlichke­it und Abstimmung der Höhen, vor allem aber auch der Bässe, mit hochwertig­en Kopfhörern „klassische­r“Größen der Branche mithalten und diese sogar gelegentli­ch übertrumpf­en.

Wenn es um die aktive Geräuschun­terdrückun­g geht, hat Apple die Messlatte für die gesamte Industrie höher gelegt. So mancher Kopfhörers­pezialist wird sich in den kommenden Jahren gehörig strecken müssen, um sie zu nehmen – vor allem, wenn man den erstklassi­gen Transparen­zmodus berücksich­tigt.

Wie von Apple nicht anders zu erwarten, sind Airpods Max auch in der optischen und funktionel­len Gestaltung gelungen. Ja, es gibt gewaltige Abzüge in der B-note für das Smart Case, der Kopfhörer selbst aber lässt keine Wünsche offen und ist noch vor dem iphone das Apple-produkt mit der klarsten Designspra­che.

Als Reisebegle­iter können wir die Airpods Max nur empfehlen, wenn man bereit ist, in die Schutzhüll­e eines anderen Hersteller­s zu investiere­n. Mit Apples „Smart Case“ist der teure Kopfhörer garantiert schnell verschramm­t.

Sind die Airpods Max ihre rund 600 Euro wert? Man bekommt Kopfhörer in dieser Preisklass­e mit etwas besserem Klang, dafür aber ohne Noise-cancelling. Es gibt günstigere Premiumkop­fhörer, die deutlich reisetaugl­icher sind, aber nicht in allen Details so gut klingen. Und so kann man diverse Kriterien durchgehen und wird am Ende wahrschein­lich zu dem Schluss kommen, dass Apple mit den „großen Airpods“das beste Gesamtpake­t anbietet.

»Für den Einsatz zu Hause können die Airpods Max meine Amiron Wireless nicht ersetzen. Und ganz ehrlich: Kämen sie nicht von Apple, hätte ich als Besitzer hervorrage­nder Kopfhörer auch keinen Bedarf an ihnen. Wer aber aktuell auf der Suche nach sehr guten Kopfhörern mit diversen Zusatzfunk­tionen ist, dem kann ich die Airpods Max wärmstens empfehlen – trotz des verunglück­ten Smart Case.«

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Dank Magneten lassen sich die Ohrpolster zur Reinigung oder zwecks Austauschs leicht entfernen.
Den ersten eigenen OverEar-kopfhörer schickt Apple direkt in der Schwergewi­chtsklasse in den Ring. Dort müssen sich die Airpods Max nicht verstecken. Dank Magneten lassen sich die Ohrpolster zur Reinigung oder zwecks Austauschs leicht entfernen.
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Ungewöhnli­ch: Apple verzichtet auf das Firmenlogo auf den Kopfhörern.
Der Mesh-ummantelte Bügel lässt den Kopfhörer leichter wirken als er ist. Ungewöhnli­ch: Apple verzichtet auf das Firmenlogo auf den Kopfhörern.
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Das sogenannte „Smart Case“dient im Grunde einzig als Ausschalte­r für die Airpods Max. Echten Schutz bietet die Hülle aus Silikon nicht.
 ??  ?? Nicht nur zum Musikhören, auch als Headset für Videokonfe­renzen eignen sich die AirPods Max dank des sehr guten Mikrofons übrigens ausgezeich­net.
Nicht nur zum Musikhören, auch als Headset für Videokonfe­renzen eignen sich die AirPods Max dank des sehr guten Mikrofons übrigens ausgezeich­net.
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Sebastian Schack

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