Microsoft Office auf dem ipad
Auch Microsoft ist mit seinen Office-anwendungen auf dem ipad vertreten. Damit du deine Word-dateien bearbeiten und nicht nur anschauen kannst, brauchst du jedoch das kostenpflichtige Office-365-abo. Damit erhältst du aber auch Zugriff auf eine Vielzahl weiterer etablierter Apps und Dienste wie Excel, Powerpoint und Onedrive. Mit der Notizen-anwendung Onenote hältst du handschriftliche Gedanken fest. Eine
Unterstützung für Trackpads und Mäuse ist für die Office-anwendungen Word, Excel und Powerpoint in Arbeit.
Microsoft Office stehen mit Pages und Google Docs besonders auf dem ipad gute Alternativen entgegen. Wer aber auf den Standard aus Redmond setzen will (oder aus beruflichen Gründen soll), muss dank der Microsoft-apps nicht auf das ipad als mobilen Computer verzichten.
Kreatives Schreiben
Auch auf dem ipad ist Schreiben ein kreativer Prozess. Aber nicht jeder Schreibprozess ist gleich. Deshalb gibt es für manch speziellen Einsatzzweck das passende Programm im App Store.
Zum Beispiel die Anwendung Typing Writer, die auf den ersten Blick skurril erscheint, aber durchaus durchdacht ist. Die Anwendung simuliert das Schreiben auf einer klassischen Schreibmaschine mit allen Problemen und Einschränkungen. Die Geräuschkulisse von Tastenanschlägen und Zeilenumbrüchen inklusive Klingelsignal erinnert Puristen an das analoge Schreibgerät.
Korrekturen hinterlassen bleibende Rückstände: Entweder du überschreibst eine falsche Stelle oder du retuschierst mittels Finger beziehungsweise Trackpad deinen
Text. Egal wie du vorgehst, erkennbare Rückstände bleiben im Textdokument erhalten. Das Markieren, Kopieren und Einfügen funktioniert erst gar nicht mit der App.
Dennoch hat diese altbackene Technik ihren Platz im kreativen Schreibprozess. Wer sich einzig auf das Vorankommen im Text konzentrieren möchte, wer also dem Gedankenfluss freien Lauf lassen möchte, ist bei Typing Writer gut aufgehoben.
Der Apple Pencil
Das ipad hat mit seinem Touchscreen einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem klassischen Laptop: Mittlerweile unterstützen alle Tablet-modelle von Apple auch den Apple Pencil.
Damit kannst du auch handschriftlich auf dem ipad und in den passenden Apps schreiben. Penultimate von Evernote setzt beispielsweise auf deine Handschrift. Dank des minimalistischen Designs und mit der Integration in
das „Online-elefantenhirn“Evernote macht das Kritzeln auf dem ipad besonders großen Spaß. Du kannst mit verschiedenen Stiften und Farben schreiben, Textmarker einsetzen und auch einen Radierer benutzen. Das Skalpell kann ausgewählten Text ausschneiden und im Dokument bewegen. Wer also ohne Tastatur und völlig frei auf dem digitalen Papier arbeiten möchte, ist hier gut aufgehoben. Das kann bei Meetings oder auch in Vorlesungen mit aufwendigen Tafelbildern der Fall sein.
Die Dokumente kannst du mit deinem Evernote-konto verknüpfen. Der Onlinedienst kümmert sich nicht nur um den drahtlosen Datenaustausch, sondern kann auch in deinen handgeschriebenen Texten suchen. Wenn du also Skizzen anfertigen oder frei schreiben möchtest, dann ist Penultimate in Kombination mit Evernote und dem Apple Pencil eine klare Empfehlung.
Wie das Zusammenspiel zwischen Tastatur und Handschrift aussehen kann, zeigt Apple mit seiner hauseigenen Notizen-app. Hier kannst du beide Arten der Texteingaben kombinieren. Die App erkennt deine externe Tastatur und bietet vom Mac gewohnte Formatierungsmöglichkeiten. Du kannst aber auch überall mit dem Apple Pencil handschriftliche Elemente wie Zeichnungen oder Text einbauen. Die so entstehenden Dokumente kannst du darüber hinaus nachträglich umstrukturieren.
Ein weiterer Einsatzzweck für Apples Eingabestift findest du im Korrigieren von Texten. Mit der Dateien-app des ipad kannst du dir eben solche im Pdf-format anschauen. Der Apple Pencil kann in diesem Format jede Menge Anmerkungen vornehmen. So kannst du Schreibfehler markieren, den Satzbau unterstreichen oder Notizen an den Rand schreiben. Das ist etwa für Lehrkräfte eine sinnvolle Sache.
Du kannst damit aber auch deine eigenen Texte korrigieren und somit deinen Schreibstil verbessern. Besonders beim Finden von Fehlern kann es hilfreich sein, die Korrektur nicht ausschließlich in dem Programm vorzunehmen, in dem du auch deine Texte schreibst. Das Wechseln in eine andere App und die Interaktion mit dem Stift helfen dir, Texte noch einmal aus „größerer Distanz“zu betrachten und wahrzunehmen. Auf der gemütlichen Couch und mit einem Kaffee dazu fühlt sich dies kaum wie Arbeit an. Das ist ein ganz großer Vorteil des ipad gegenüber jedem Macbook.
Mit dem Update auf ipados 14 hat Apple dem Tablet eine weitere Funktion für die Stiftbenutzung spendiert: Mit Scribble (englisch für kritzeln) kannst du jetzt den Stift als Eingabe für Suchfelder benutzen. Das geht generell in allen Apps, allerdings bisher nur in englischer und chinesischer Sprache. Du müsstest also dein ipad auf die englische Sprache umstellen, um die Funktion zu nutzen. Dies aber ist keine gute Idee für die Autokorrektur, die deine (wiederum deutschen) Eingaben nicht erkennt und sie ständig in ähnliche englische Wörter wandeln will.
Die Handschrifterkennung funktioniert jedoch solide. Je sauberer du schreibst, umso besser kann sie deine Eingaben erkennen. Hoffentlich reicht Apple diese Funktion auch bald für deutschsprachige ipads als Update nach.
Fazit
Das ipad fühlt sich in Kombination mit einer externen Tastatur fast wie ein Macbook an. Zusammen mit dem Apple Pencil ist das Tablet dem Laptop sogar hier und da überlegen – vorausgesetzt, die Software spielt mit. Apple bemüht sich um eine breite Unterstützung von Trackpad und Pencil im System und in den eigenen Apps. Drittanbieter wie Google oder Microsoft müssen ihre Anwendungen aber erst anpassen. Das kann dauern und trübt bisher den positiven Eindruck.
Das ipad ist dadurch leider noch kein kompletter Ersatz für ein Macbook. Im Einsatz als mobile Schreibmaschine ist das Tablet aber mittlerweile ganz nah dran am Apple-laptop.