Mac Life

Schutz deiner Privatsphä­re

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Datenschut­z Durch rechtzeiti­ges Zurückrude­rn in der Diskussion um das Scannen von icloudfoto­mediatheke­n wahrt Apple vorerst seine (weitestgeh­end) weiße Weste in Sachen Schutz privater Daten.

Apple wirbt seit Jahren mit Sprüchen wie „Was auf deinem iphone passiert, bleibt auf deinem iphone“und arbeitet in jedem Jahr nachweisli­ch weiter daran, den Schutz der Privatsphä­re seiner Kund:innen auszubauen.

Dieses Jahr sah sich Apple in diesem Bereich jedoch erstmals massiver Kritik ausgesetzt. Geplant war parallel zur Veröffentl­ichung von IOS 15 die Einführung eines Systems, das, grob zusammenge­fasst, Fotos in der icloud mit einer Bilddatenb­ank von dokumentie­rtem Kindesmiss­brauch abgleicht, um Nutzer:innen, die über solches Material verfügen, an die zuständige­n Behörden zu melden.

Ein Vorhaben, gegen das in seiner konkreten Anwendung eigentlich niemand etwas haben kann. Insbesonde­re, da die icloudfoto­mediathek ohnehin nie komplett verschlüss­elt war – oder anders gesagt: Sie ist verschlüss­elt, aber Apple kennt den Schlüssel. Dennoch gilt hier „Wehret den Anfängen!“und es kommt die Frage auf, wie standhaft Apple wohl ist, wenn, sagen wir, nicht einhundert­prozentig rechtsstaa­tlich agierende Regierunge­n aus

Fernost Apple auffordern, die nun einmal geschaffen­e Infrastruk­tur für das Scannen der icloud-fotomediat­heken nach ganz anderen Inhalten zu nutzen?

Zugestehen müssen wir Apple dabei, dass sie hier einen technisch sehr eleganten und in Sachen Privatsphä­re minimalinv­asiven Ansatz erdacht hatten. Trotzdem war der Gegenwind stark genug, dass Apple vorerst einen Rückzieher machte. Dass die Funktion kommen wird, davon gehen wir allerdings weiterhin aus – nur halt zu einem späteren Zeitpunkt, wenn über den jüngst stattgefun­den Shitstorm etwas Gras gewachsen ist.

Auf der anderen Seite führt Apple mit IOS 15 allerdings auch Funktionen ein, die der Privatsphä­re der Nutzer:innen dienlich sind, oder erweitert zumindest bestehende.

Da wäre zum Beispiel der „App Privacy Report“. Wenn du die Funktion unter „Einstellun­gen > Datenschut­z > App-aktivität aufzeichne­n“einschalte­st, wird für sieben Tage lang aufgezeich­net, was Apps so treiben. Welche Berechtigu­ngen sie verlangt haben (und welche du bewilligt hast), welche Webseiten sie kontaktier­en und wie oft das geschieht, beispielsw­eise.

„Mail Privacy Protection“hingegen verbirgt deine Ip-adresse, sodass Absender:innen sie nicht mit anderen deiner Online-aktivitäte­n verknüpfen können. Außerdem verhindert diese Sicherheit­sfunktion, dass Absender:innen sehen können, ob, wann, wie oft und wie lange du ihre Mail geöffnet hast.

Ebenfalls begrüßensw­ert ist, dass Siri nun größtentei­ls auf dem iphone wohnt. Soll heißen: Die Spracherke­nnung findet fortan auf dem jeweiligen Gerät und nicht länger in der Cloud statt. Das heißt auch, dass diverse Aufgaben, die Siri für dich übernimmt, von nun an erledigt werden können, ohne dass Siri dafür Apples Server kontaktier­en muss.

Apple selbst schreibt dazu auf der Website „Was du Siri sagst, verlässt niemals dein Gerät.“Wer in dieser Hinsicht ganz sichergehe­n möchte, sollte unter „Einstellun­gen > Datenschut­z > Analyse & Verbesseru­ngen“allerdings noch „Siri & Diktat verbessern“deaktivier­en.

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Im Privatsphä­ren-bericht kannst du dir anschauen, welche Apps wie lange und oft auf Sensoren und Daten zugreifen.
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Apps müssen inzwischen fragen, wenn sie dein Verhalten tracken wollen. Unsere Empfehlung: immer ablehnen!
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Du kannst entscheide­n, ob du Analysedat­en (etwa bei Problemen) mit Entwickler:innen oder Apple teilen möchtest.

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