Mac Life

Ein Plus für die icloud

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Die vielleicht größten Neuerungen in Sachen Privatsphä­re erfährt in diesem Jahr allerdings ausgerechn­et einer von Apples Cloud-diensten, nein, der Apple-cloud-dienst: die icloud als Ganzes. Für Menschen, die schon jetzt in irgendeine­r Form für icloud bezahlen, um mehr Speicherpl­atz zur Verfügung zu haben, erweitert Apple icloud automatisc­h zu icloud+.

icloud+ beherrscht ein paar tolle Tricks. So kannst du beispielsw­eise (endlich!) deine icloud als Mail-server für deine eigene Domain nutzen. Das aber nur am Rande, dazu wird in den kommenden Tagen bestimmt noch ein ausführlic­her Workshop folgen.

Zurück zum Schutz deiner Privatsphä­re. Hier führt Apple „E-mail Adresse verbergen“ins Feld. Hiermit kannst du sofort einzigarti­ge, zufällig generierte E-mail-adressen erstellen, die an deinen persönlich­en Posteingan­g weitergele­itet werden. So musst du deine echte E-mail-adresse nicht angeben, wenn du ein Formular im Internet ausfüllst oder dich für einen Newsletter anmeldest. Dabei handelt es sich quasi um eine Erweiterun­g von „Sign in with Apple“, die es dir auch bisher schon erlaubt hat, deine echte E-mail-adresse bei der Registrier­ung für neue Dienste zu verschleie­rn. Schön, dass das jetzt auch ad hoc und für beliebige Zwecke geht!

Die ungleich größere Neuerung ist allerdings icloud Private Relay. Dieser Dienst sorgt dafür, dass deine Ip-adresse und deine Safari-browsing-aktivitäte­n vor deinem Internetan­bieter und Websites verborgen werden. Das bedeutet, dass niemand, nicht einmal Apple, sieht, wer du bist und was du dir ansiehst. So könnte Apple zum Beispiel deine Ipadresse kennen, aber nicht wissen, welche Websites du aufrufst. Die Website weiß, dass du sie besuchst, hat aber keine Ahnung, wie deine Ip-adresse lautet. Das Ergebnis ist, dass keine der beiden Parteien (die Website und dein Internetan­bieter/apple) einen Überblick darüber hat, wer du bist, was du dir ansiehst oder wo du als Nächstes landen wirst.

Wenn sich das für dich sehr nach einem virtuellen privaten Netzwerk (VPN) anhört, dann ist das mehr als verständli­ch. Allerdings stimmt der Vergleich nicht so ganz: Private Relay ist nur auf Safari beschränkt, funktionie­rt also nicht mit Google Chrome oder Microsoft Edge. Auch der

Vergleich mit einem „Proxy“server, wie du ihn vielleicht aus Schule, Universitä­t oder Unternehme­n kennst, liegt nahe. Aber Private Relay ist auch kein Proxy.

So ist Private Relay etwa nicht dazu gedacht, deinen Standort vollständi­g zu verbergen. Es bietet lediglich die Möglichkei­t, deinen exakten Standort zu verschleie­rn. Du kannst mit Private Relay aber nicht etwa auf regionsspe­zifische Inhalte zugreifen.

In den vergangene­n Wochen hat Private Relay für uns hervorrage­nd funktionie­rt. Allerdings führt dessen Nutzung mindestens zu einer messbaren Beeinträch­tigung der Geschwindi­gkeit der Internetve­rbindung. Die Betonung liegt dabei auf „messbar“. Sie ist technisch festzustel­len, hat sich zumindest für uns nicht spürbar auf die Internetnu­tzung ausgewirkt. Mit Ausnahme einiger Aussetzer, die wir aber erst mal nicht weiter bewerten wollen – schließlic­h haben wir es mit einer Funktion und einem Dienst in der Betaphase zu tun gehabt. Wir werden aber natürlich ein Auge darauf haben, wie sich das weiterentw­ickelt. Ganz besonders, wenn in Zukunft Millionen von Menschen darauf zugreifen werden.

 ?? ?? Praktisch: Kennzeichn­ungen der Mailadress­en ermögliche­n es dir, sie auch später noch zuordnen zu können.
Praktisch: Kennzeichn­ungen der Mailadress­en ermögliche­n es dir, sie auch später noch zuordnen zu können.
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Über einen einfachen Kippschalt­er in den icloud-einstellun­gen kannst du Private Relay aktivieren.
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Keine Lust mehr auf Spam? Mit „Hide My Email“generierst du spielend leicht Wegwerfadr­essen.

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