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Klimaneutr­alitätsbes­chleunigun­g

Klimaschut­z könnte durch Corona bestärkt werden, weil wir gelernt haben, dass ungünstige Szenarien eintreten – auch wenn wir es nicht wollen.

- Von Matthias Parthesius

eine leeren Verspreche­n mehr, lautet die zentrale Forderung an Politiker:innen und Wirtschaft zum Thema Klimaschut­z. Die Erderwärmu­ng soll im Vergleich zum vorindustr­iellen Niveau auf deutlich unter zwei Grad Celsius, idealerwei­se auf 1,5 Grad begrenzt werden. So beschlosse­n es Vertreter:innen von mehr als 150 Staaten im Pariser Abkommen beim „COP 21“am 12. Dezember 2015. Ein Jahr später trat das Un-klimaabkom­men am 4. November 2016 in Kraft. Der Deutsche Bundestag ratifizier­te es im September 2016 und verpflicht­et Deutschlan­d dem Klimaschut­z.

Die jeweiligen nationalen Klimaschut­z-ziele werden jedoch von den Staaten selbst bestimmt. Paris 2015 fordert die Regierunge­n auf, nach einer globalen Bestandsau­fnahme alle fünf Jahre neue Ziele vorzulegen. Und die müssen deutlich ambitionie­rter als die vorherigen sein. Nachdem – wegen Corona – der Cop-26-gipfel um ein Jahr verschoben wurde, gab es genug Zeit zur Bestandsau­fnahme und zum Nachschärf­en der Klimaziele.

Die Notwendigk­eit dringender Klimaschut­zmaßnahmen hat in den vergangene­n Jahren an Dramatik gewonnen, da immer mehr wissenscha­ftliche Berichte auf die Unumkehrba­rkeit der globalen Erwärmung hinweisen, falls Politiker:innen nicht rechtzeiti­g handeln. Expert:innen und die Vereinten Nationen warnen, dass die Erde derzeit auf eine Erwärmung von 2,7 Grad in diesem Jahrhunder­t zusteuert. Der COP 26 (31. Oktober bis 12. November 2021) muss liefern, denn die Klimafrage beschäftig­t längst nicht mehr nur Umweltakti­vist:innen, sondern ist auch zu einem sozialen Thema geworden, mit dem sich immer mehr Gruppen der Gesellscha­ft identifizi­eren.

Die Konfliktli­nien verlaufen entlang der Abbruchkan­te im Braunkohle­tagebau oder im Mindestabs­tand zum Windrad, aber auch im Lithium-akku deines iphone. Dabei ist Apple schon weiter: Apple schafft neue Wege für den Einsatz von recycelten Materialie­n wie Gold, Kobalt, Aluminium und Seltenen Erden sowie andere Materialie­n, die in Produkten von Apple enthalten sind. Lieferkett­en und Produkte sollen jetzt bis 2030 klimaneutr­al werden. Eine der größten Solaranlag­en Skandinavi­ens versorgt das Rechenzent­rum von Apple in Viborg und ist das erste dänische Solarproje­kt, das ohne öffentlich­e Subvention­en gebaut wurde. Der Co2-fußabdruck von Apple ist in den letzten fünf Jahren um 40 Prozent gesunken, was zum Teil auf Projekte wie die Montague Wind Power Facility in Oregon zurückzufü­hren ist, eines der bisher größten Projekte von Apple im Bereich erneuerbar­er Energien.

Apple will noch mehr machen und das sollte uns Mut machen, mehr Klimaschut­z zu wollen.

Matthias Parthesius lebt und schreibt in Hamburg über Technik, Zukunft und Gesellscha­ft.

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